Hey. Hört sich nach einer belastenden Situation an, in der du dich gerde befindest, dass man mal sowas durchläuft, ist aber ganz normal.Das Wichtigste ist, nicht zu verzweifeln o dir irgendwelche Komplexe einzureden. Lass nicht zu, dass dich dieses momentane Down, in eine langfistige Phase der Depression stürtzt! Es liegt in deiner Hand, gib dich nicht auf und zwing dich förmlich selbst dazu, Freunde zu treffen, am gesellschaftl teilzunehmen, versuche über den Tag verteilt so vielen Situation wie mögl einen individuellen Sinn zu geben. Dabei spielt es keine Rolle, wie banal o unbedeutend dieser Sinn erscheint.
Höhen und Tiefen sind die einzige Konstante im Leben. Ich selbst war vor 2 Jahren erst in einer sehr ähnlichen Situation: Das langersehnte 18. Lebensjahr war erreicht, ich hatte mein Abitur in der Tasche, obendrein steckte mir das Ende meiner ersten Beziehung immer noch in den Knochen. Der neue Lebensabschnitt, war da und ich fühlte mich alles andere als bereit ,geschweige denn, erwachsen genug. Einen geeigneten Berufswunsch hatte ich auch nicht in Aussicht . Die Vorstellung eines Soziologiestudiums, war das einzige in dem ich mich wiederfinden konnte, jedoch zerbrach diese an den energischen u entmutigenden Vorbehalten meiner Eltern, auch diverse andere Studiumswünsche, wurden im Keim erstickt. Ich beschloss erwartungslos/gleichgültig meinen Traum Selbstverwirklichung zu begraben. In meiner Verzweiflung, sah keine Perspektive für die Zukunft und der Einstieg ins Erwachsenenleben schien in weiter Ferne. Es kam mir vor, als hätten alle Gleichaltrigen bereits einen Plan vom Leben, inklusive eines fesselnden Studiums. Frustration machte sich breit.Der Mangel an Zielen ließ mich meine wahren Charktereigenschaften u Fähigkeiten vergessen.Ich hatte Nichts auf das ich mich freuen konnte u es gab scheinbar Nichts, wodurch ich mich definieren konnte, ich sah mich selbst als langweiligen Versager
Rückblickend, waren die freien Monate,die ich mir nach dem Prüfungsstress gegönnt habe, komplett verschwendet. Den Großteil verbrachte ich allein,im schlabbrigen Retro-Schlafanzug, im Bett umgeben von einem Bunker aller Sachen,die ich tagsüber so brauchte, um nicht aufstehen zu müssen. Um nicht an meine derzeitige Krise denken zu müssen, bestanden meine Tage, daraus vor mich hin zu vegetieren, den leeren Blick stets auf das beschränkte Nachmittagsprogramm von RTL gerichtet. Mit dem Schulalltag, lösten sich auch die kleinen Grüppchen auf, die durch ihn entstanden waren. Ich fühlte ich mich meinen Freunden entfremdet u zog mich nur noch zurück.
Der Druck eine Arbeit finden zu müssen,egal welche ,trotz meiner allgemeinen Nachlässigkeit permanent präsent. Ich verschickte wöchentlich mindestens eine Bewerbung für Stellen, die meinen Neigungen nicht entsprachen. Als ich mich meiner Krise nun endlich, durch lange Spaziergänge u intensives Grübeln, stellen wollte, blieb der erhoffte Erfolg aus, meine stumpfen Gedanken drehten sich nur im Kreis.
Auf den Rat meiner Mama mich sozial zu engagieren,statt nur rumzuhängen , meldete ich mich zum Bundesfreiwilligendienst(BufDi) in einem Krankenhaus. Obwohl ich nach wie vor trübselig war, hatte ich einen Etappensieg erreicht. Nach anfänglichen Schwierigkeiten,entpuppte sich der BufDi als die optimale Gelegenheit. In dieser gemeinnützigen Tätigkeit fand ich endlich wieder Erfüllung, die Versorgung von Kranken/Alten war ein Vollzeitjob,in den ich all meine Energie steckte.Das das Lob/die Anerkennung das ich dadurch erntete, wirkten fast heilend.Ich widmete mich der Arbeit u alle meine Probleme lösten sich in Luft auf.
Ich wurde also unerwartet ins Leben zurückkatapultiert. Es lief endlich wieder, ca 40 Bewerbungen später bekam ich die Zusage für einen Ausbildungsplatz. Dieser entsprach anfangs nicht wirklich meinen Vorstellungen, aber aus heutiger Sicht, sehe ich diese zukunftsträchtige, sichere Arbeitsstelle als absoluten Glücksfall. Ich bin zufrieden/froh darüber.
Wie du siehst, ist es kein Weltuntergang mit 18 Jahren, noch keinen Plan für die Zukunft zu haben. Es braucht nur ein bisschen Engagemen u eine kleine Portion Motivation,damit du den Stein ins Rollen bringst, den Rest erledigt der Zufall. Mach nicht den selben Fehler wie ich. Die freien Monate, die du als Übergangszeit/Orientierungszeit, von Schule zu Arbeitsleben hast, sind unwiederbringlich. Verschwende sie nicht mit Trübsal Blasen,iich bereue das ungemein. Sei schlau, nutze die Freizeit mit Freunden, zur Selbstfindung, der Intensivierung eines Hobbies etc..
Was deine Jobsuche angeht, kann ich dir nur raten, gegenüber allen Berufsgruppen unvoreingenommen zu sein u dir selbst einen Eindruck des Tätigkeitfeldes zu machen. Es kann sein, dass du du eine ganz neue Seite an dir entdeckst o dass sich ein Beruf, der dich nicht sofort anspricht, als vielversprechende Chance herausstellt. Und sei dir immer im Klaren darüber, dass dein beruflicher Werdegang,durch eine ungünstige Entscheidung nicht besiegelt ist, es gibt duzende Nieschen in einem Berufsfeld, dazu kommt ein großes Angebot an Weiterbildungsmöglichkeiten, Bildungsinstitute für Erwachsene u du kannst dich jederzeit umorientieren. Falls du absolut keine Idee hast,welcher Beruf/Studiengang dir liegen könnte, dann kann ich dir empfehlen, dich in der Zwischenzeit (vielleicht auch nur ab u zu) in einer der vielseitigen sozialen Einrichtungen gemeinnützig zu engagieren, damit hilfst nicht nur deinen Mitmenschen, sondern auch dir selbst.
Dieses emotionale Tief, in dem du dich derzeit befindest,verstärkt durch den Trennungsschmerz hält viell noch eine Zeit lang an. Halte dir öfter dankbar vor Augen, was du Alles hast. Sei dir bewusst, dass deine jetzige Wahrnehmung dich trübt, die Realität sieht viel besser aus. Die Lage mag manchmal ausweglos erscheinen, aber auch die größte Düsterkeit geht vorbei das Leben ändert sich ganz von allein, auch wenn du es nicht tust.Ehe du dich versiehst,bieten sich dir neue Möglichkeiten..unverhofft kommt oft.:D
Ich kenne das auch, Trennungen lösen einen tief-sitzenden Schmerz aus, der nur sehr langsam abklingt.:/
Wahrscheinlich hat letztendlich jede noch so unglücklichste Zeit, einen positiven Aspekt. Man lernt zumindest immer was dabei. Durch das Überwinden von Negativität wird dir erst bewusst, wie stark du sein kannst u du erkennst bisher unausgeschöpftes Potential. Du lernst besser mit negativen Ereignissen umzugehen u dem Sturm stand zu halten.Jedes überwundene Hindernis lässt dich ein Stück mehr über dich selbst hinaus wachsen. Nur diese "Selbstrettung" gibt dir Selbstvertrauen und ist Basis für eine gefestigte Persönlichkeit. Es ist Teil des Erwachsenwerdens.
Also lange Rede, kurzer Sinn: Steck' den Kopf nicht gleich in den Gasherd, es werden wieder gute Zeiten kommen und vielleicht ergibt sich eine neue Beziehung schneller als du denkst.
Liebe Grüße,
psychedelia