Meine beste Freundin ist in ziemlich großen Schwierigkeiten. Leider hat sie mir auch gestern erst davon erzählt.
Sie hat eine Tochter, die im Dezember vier Jahre alt wird. Und sie hat für dieses Kind Unterhaltsvorschuss vom Amt erhalten, obwohl sie den Vater nicht kennt. Vor einigen Wochen erhielt sie einen Aufhebungsbescheid. Leider hat sie ihn nicht richtig gelesen. Sie wurde nämlich da schon aufgefordert Stellung zu nahmen. Das hat sie versäumt. Sie hat nun eine Rückforderung in Höhe von fast 4.000.- € erhalten und soll Montag zu einer Anhörung. Der Grund für all das: Meine Freundin hat keinen Vater zu ihrem Kind und das Amt hat sie auch erst Anfang dieses Jahres danach gefragt.
Dieses Gespräch wurde sogar aufgezeichnet (mit ihrem Einverständnis allerdings), das Protokoll hat mir meine Freundin gestern am Telefon vorgelesen.
Das Amt wirft ihr vor, Ihre Angaben seien Widersprüchlich und beruft sich auf § 5 Abs. 1 Nr. 1 UVG und am Montag hat sie eine Anhörung dazu nach § 24 SGB X.
Ich habe dazu nun mehrere Fragen:
- Kann ich sie begleiten? Nach § 13 SGB 10 (4) Beistand müsste das doch möglich sein?
- Wie soll meine Freundin beweisen, dass sie den Vater nicht kennt?
Aus dem Protokoll, dass mir meine Freundin vorgelesen hat, hat sich für mich überhaupt nicht viel gegeben, aus dem man den Vorwurf konstruieren kann. Bemängelt haben sie, dass sich meine Freundin nicht sicher war, wo sie den Kerl kennen gelernt hat. Oder auch, dass sie nicht mehr genau wisse, wo sie war (nur die Haltestelle noch), sich aber gemerkt hat, dass er ihr erzählt hat, seine Mutter sei an Krebs gestorben. Und das dies nicht damit zu begründen sei, dass sie Alkohol getrunken habe.
Alles in allem war auch der Ton in dem Protokoll recht scharf. Ich denke, sie haben sie eingeschüchtert und haben letztlich auch nichts. Denn auch, wenn das ungenaue Angaben sind: Sie hat nichts weggelassen oder so... das war tatsächlich so. Sie hatte mich damals nach diesem One-Night-Stand heulend angerufen und sich im Laufe der letzten Jahre immer wieder total die Vorwürfe gemacht.
Fakt ist: Sie war damals psychisch ziemlich im Eimer. Anfang dieses Jahres, als die Befragung war, übrigens auch, damals fing sie auch endlich an, Medikament zu nehmen. Und sie hat wirklich keine Ahnung, wie der Typ mit Nachnamen hieß und was sie da vorgetragen hat, stimmt soweit. Sie war damals oft abends weg. Sie hat allerdings sonst nie und danach erst recht nie wieder großartig Alkohol getrunken. Tatsächlich trank sie normalerweise gar nichts. An dem Abend hat sie sich aber überreden lassen, hat es erwartungsgemäß nicht vertragen, hat sich von dem Typen abschleppen und total verarschen lassen. Sie weiß rein gar nichts.
Würde meine Zeugenaussage ihr da helfen? Wie soll sie denn um Himmels Willen beweisen, dass sie erstens die Wahrheit gesagt hat, soweit sie sie noch wußte (nach über vier Jahren immerhin!!!) ... wer weiß Rat?
Sorry, dass ich mich nicht kürzer fassen konnte. Bin für jeden Rat dankbar.