Was sagt die Bibel zu Blut?
Die erste Erwähnung von einem Gebot bezüglich Blut ist an Noah gerichtet. Nach der Flut erlaubte Gott dem Menschen das Schlachten von Tieren um ihr Fleisch zu essen. In diesem Zusammenhang gab er folgendes Gebot:
Zu Beginn und zum Schluss wird geboten fruchtbar zu sein. Die Tierwelt sollte Furcht vor den Menschen haben, da Gott diese nun zur Speise gibt. Fleisch mit Blut sollte nicht gegessen werden. Wer Menschenblut vergießt, dessen Blut soll ebenso vergossen werden.
1. Mose 9,1-7
In Bezug auf das Blut gibt es hier zu beachten, dass dieses im Zusammenhang mit dem Töten erwähnt wurde. Erst das Töten von Tieren, dann das Töten von Menschen.
Wie Gott Blut sieht, geht auch aus folgenden Bibelversen hervor:
10 "Hörst du nicht das Blut deines Bruders aus dem Ackerboden zu mir schreien? 11 Verflucht sollst du sein, verbannt vom Ackerboden! Denn du hast ihn mit dem Blut deines Bruders getränkt.
1. Mose 4,10-11
26 Da sagte Juda zu seinen Brüdern: "Was haben wir davon, wenn wir unseren Bruder erschlagen und die Bluttat verheimlichen müssen.
1. Mose 37,26
5 Dann beauftragte er junge israelitische Männer, Jahwe Brandopfer zu bringen und junge Stiere als Freudenopfer zu schlachten. 6 Die Hälfte des Blutes goss Mose in Schalen, die andere Hälfte sprengte er an den Altar. 7 Anschließend nahm er die Schriftrolle mit dem Bundesgesetz in die Hand und las alles dem Volk vor. Es erwiderte: "Alles, was Jahwe gesagt hat, wollen wir gehorsam tun."
2. Mose 24,5-7
1. Mose 42,22;
1. Petrus 1,18-19;
2. Mose 24,5-8;
3. Mose 17,13-14;
Matthäus 23,35;
Matthäus 26,28;
Matthäus 27,24-25
Wie die Verse erkennen lassen, steht Blut hier immer für genommenes, verlorenes oder geopfertes Leben. Lediglich Blut welches noch im Körper fließt stellt Leben dar (3. Mose 17,13-14; 5. Mose 12,15-16 und 24-25).
Gott hat also dem Menschen erlaubt Tiere zu töten und zu essen. Dieses war nicht von Anfang der Schöpfung so. Indem das Blut ausgegossen wird, zeigt man an, dass man respektiert dass Gott seine Zustimmung zum Töten gab und dieses nicht ein Naturrecht ist.
Was lässt sich aus den Bibelversen erkennen?
Wie zu erkennen ist, spricht die Bibel von Blut immer im Zusammenhang vom Verlust von Leben. Opfertiere, Tiere die zur Speise dienen, Abel, Jesus, usw.
Doch bei einer Bluttransfusion verliert der Blutspender sein Leben nicht. Er bleibt weiterhin am Leben. Und das Blut dient auch noch dazu weiteres Leben zu bewahren.
Es gibt doch Religionsgemeinschaften, welche behaupten, Blut würde für Leben stehen, und Leben sei heilig. Damit wäre auch das Symbol für Leben, das Blut selbst, heilig. Diese Religionsgemeinschaften erachten in diesem Zusammenhang jedoch das Symbol für wichtiger als das Leben selbst. Eine Veranschaulichung, welche ich einmal gelesen habe, bringt dieses verdrehte Verständnis gut auf den Punkt:
Der Ehering z.B. ist ein Symbol für die Ehe. Steht ein Mann nun vor der Wahl seine Frau oder den Ehering aus einem brennenden Haus zu Retten, wer würde dem Symbol mehr Bedeutung beimessen und den Ring retten, dadurch jedoch seine Ehe verlieren indem die Frau verbrennt und stirbt?
Diese Religionsgemeinschaften tun genau das. Sie betrachten Blut als das Symbol für Leben und erachten dieses für heiliger als das Leben selbst. Ein Mitglied dieser Religionsgemeinschaften würde aufgrund dieser Lehre sterben, wenn sein Leben von einer Bluttransfusion abhinge.
Lässt sich erahnen wie Gott Bluttransfusionen sieht?
Aus der Bibel ließ sich bereits erkennen, dass Blut immer mit dem Töten/Schlachten (verlorenem Leben) gebraucht wird.
Interessant in diesem Zusammenhang ist wieder 3. Mose Kapitel 17. In der Literatur solcher Religionsgemeinschaften wird immer nur bis Vers 14 zitiert und gelesen. Zu beachten ist jedoch was der Vers 15 sagt. Dort heißt es:
15 Und jeder, der ein verendetes oder gerissenes Tier isst, er sei Einheimischer oder Fremder, muss seine Kleidung waschen und sich mit Wasser übergießen und bleibt bis zum Abend unrein.
3. Mose 17,15
Viele Bibelübersetzungen sprechen hier auch von Aas oder einem bereits toten Körper. Dieses ist, ebenso wie ein gerissenes Tier, nicht ordentlich geschlachtet und ausgeblutet. Jedoch war es möglich dieses zu essen ohne die Todesstrafe zu erleiden, welche beim Blutgenuss vorgeschrieben ist. Für Gott besteht also ein Unterschied darin ob ein Leben aktiv genommen wurde, oder eben nicht. Dieses erinnert an die Schlussfolgerung welche hier schon herausgearbeitet wurde:
Gott hat also dem Menschen erlaubt Tiere zu töten und zu essen. Dieses war nicht von Anfang der Schöpfung so. Indem das Blut ausgegossen wird, zeigt man an, dass man respektiert dass Gott seine Zustimmung zum Töten gab und dieses nicht ein Naturrecht ist.
Eine weitere Begebenheit aus dem alten Testament mag als Beispiel dienen. Im Bibelbericht aus 1. Samuel Kapitel 14 lesen wir von König Saul, welcher das Volk Israel unter Eid nahm, nichts zu essen, bis er Rache an seinen Feinden genommen habe. Gemeint sind hier die Philister, mit welchen die Israeliten im Krieg lagen. Sie kämpften nun also während sie nichts aßen, wodurch die Kraft sie langsam verließ. Die Bibel schildert was dann geschah:
31 Sie verfolgten die Philister an jenem Tag bis nach Ajalon. Dann waren alle erschöpft. 32 Sie stürzten sich nun auf die Beutetiere und schlachteten Schafe, Rinder und Kälber einfach auf der Erde und aßen das blutige Fleisch. 33 Man berichtete Saul: "Pass auf! Das Volk macht sich schuldig vor Jahwe. Sie essen Fleisch, das noch blutig ist!" – "Ihr seid Gott untreu geworden!", rief Saul. "Wälzt sofort einen großen Stein zu mir her!"
1. Samuel 14,31-33
Man stelle sich einmal die Strapazen des Kampfes vor. Wie sehr hatte das Volk wohl unter dem Schwur König Sauls zu leiden? Sie konnten einfach nicht mehr und begangen dann diese Todsünde; sie aßen Blut. Laut dem mosaischen Gesetz hätten sie sterben müssen. Liest man jedoch den Bibelbericht weiter kam es nicht dazu. Stattdessen ging das Volk straffrei aus (1. Samuel 14,34-45).
Musste das Volk für den Blutgenuss sterben? Nein! Und es übertrat das Gesetz auch nicht weil es in einer Notsituation war. Stattdessen hatten sie einfach wahnsinnigen Hunger, befanden sich jedoch nicht in Lebensgefahr. Gott jedoch zeigte Verständnis für ihre Situation; der schwere kräftezehrende Kampf verbunden mit diesem leichtfertigen Schwur und der körperlichen Erschöpftheit. Wie lässt sich das Bluttransfusionsverbot dann im Angesicht des möglichen Todes rechtfertigen?
Ein anderes Gesetz, auf welchem bei Übertretung die Todesstrafe stand, war das Sabbatgesetz (2. Mose 31,12-17). Ein Beispiel für welche Art der Übertretung bereits die Todesstrafe verhängt wurde ist nachzulesen in 4. Mose 15,32-36:
32 Als die Israeliten noch in der Wüste waren, ertappten sie einen Mann, der am Sabbat Holz aufsammelte. 33 Die Leute, die ihn ertappt hatten, brachten ihn zu Mose und Aaron vor die ganze Versammlung. 34 Sie sperrten ihn ein, denn es war noch nicht entschieden, was mit ihm geschehen sollte. 35 Da sagte Jahwe zu Mose: "Der Mann muss unbedingt getötet werden. Die ganze Menge soll ihn außerhalb vom Lager steinigen." 36 Da führte ihn die ganze Menge vor das Lager und steinigte ihn dort, dass er starb, wie Jahwe es Mose befohlen hatte.
Wofür der Sabbat gedacht war und was daraus gemacht wurde sagt das Bibellexikon „Einsichten über die heilige Schrift“ im Band 2, herausgegeben von den Jehovas Zeugen (ein Religionsgemeinschaft, welche ihren Mitgliedern Bluttransfusionen verbietet):
Der Sabbat sollte ursprünglich eine freudige, geistig erbauende Zeit sein. Doch in ihrem Eifer, sich von den Heiden so stark wie möglich zu unterscheiden, machten ihn die jüdischen religiösen Führer besonders nach der Rückkehr aus dem Babylonischen Exil allmählich zu einer Last, indem sie die Anzahl der Sabbatbeschränkungen auf 39 erhöhten und noch unzählige kleinere Beschränkungen hinzufügten. Zusammengefaßt füllten sie zwei große Bände. Zum Beispiel war das Fangen eines Flohs als Jagen untersagt. Einem Leidenden durfte man nicht helfen, es sei denn, er schwebte in Lebensgefahr. Es durfte weder ein Knochen eingerichtet noch eine Verstauchung bandagiert werden. Der wahre Zweck des Sabbats wurde von diesen jüdischen religiösen Führern zunichte gemacht, denn sie machten das Volk zu Sklaven der Tradition, statt dafür zu sorgen, daß der Sabbat zur Ehre Gottes dem Menschen diente (Mat 15:3, 6; 23:2-4; Mar 2:27). Als Jesu Jünger Getreide pflückten und es in ihren Händen zerrieben, um die Körner zu essen, klagte man sie offensichtlich wegen zweier Punkte an, nämlich wegen des Erntens und des Dreschens am Sabbat (Luk 6:1, 2). Die Rabbis pflegten zu sagen: „Die Sünden eines Menschen, der jedes Sabbatgesetz genau beobachtet, sind vergeben, selbst wenn er ein Götzenanbeter ist.“
Einsichten in die heilige Schrift, Band 2
Die jüdischen religiösen Führer erweiterten ein einfaches Gebot in unzählige Vorschriften und Bestimmungen, welche den Sinn völlig entstellten. Den Menschen wurden Lasten auferlegt, welche kaum zu tragen waren; völlig im Gegensatz zu dem Beispiel welches Jesus gab (Matthäus 11,28-30).
Jesus selbst sagte ganz deutlich:
27 Und Jesus fügte hinzu: "Der Sabbat wurde für den Menschen geschaffen und nicht der Mensch für den Sabbat.
Markus 2,27
11 Jesus erwiderte: "Wenn am Sabbat einem von euch ein Schaf in eine Grube stürzt, zieht er es dann nicht sofort wieder heraus? 12 Nun ist ein Mensch doch viel mehr wert als ein Schaf. Also ist es erlaubt, am Sabbat Gutes zu tun."
Matthäus 12,11-12
Niemand konnte ihm da widersprechen.
Und Jesus gab uns so viele Beispiele mehr. Denken wir an die Frau welche unter Blutfluss litt. Zwölf lange Jahre hatte sie nicht am gesellschaftlichen Leben teilnehmen können. Sie musste überall wo sie unterwegs war laut ausrufen: „Unrein! Unrein!“ Das Volk sollte von ihr abgesondert sein. Ihre Hoffnung war von Jesus geheilt zu werden. In ihrer Scham mischte sie sich versteckt unter die Volksmenge, um heimlich Jesu Gewand zu berühren. Sie wusste was ihr passiert wäre, wäre sie entdeckt worden. Doch wie reagierte Jesus? Sie stand dort vor ihm
33 Zitternd vor Angst trat die Frau vor, die ja wusste, was mit ihr vorgegangen war. Sie warf sich vor ihm nieder und erzählte ihm alles. 34 "Meine Tochter", sagte Jesus da zu ihr, "dein Glaube hat dich gerettet. Geh in Frieden! Du bist gesund!"
Markus 5,33-34
In all diesen Berichten ist zu sehen wie Gott uns sieht, wie sehr sein Handeln von Liebe und Verständnis geprägt ist. Er hält nicht stur an Gesetzen fest. Ob nun ein einfaches Gesetz betroffen ist, das Gesetz des Sabbats oder aber sogar kein Blut zu essen. Wir haben einen Gott der uns versteht.
Wie kann dieser Gott, ein Gott der die personifizierte Liebe ist (1. Johannes 4,8), verlangen das Eltern ihre Kinder sterben lassen? Wie kann er verlangen Kinder zu Weisen zu machen?
Fazit
Wie wir aus der Bibel erfahren konnten, steht Blut immer für aktiv genommenes Leben. Dieses genommene Leben gehört allein Gott. Bei einer Bluttransfusion hat jedoch niemand sein Leben verloren, sondern genau das Gegenteil soll erreicht werden: das Bewahren von Leben!
Den Korinthern wird in 2. Korinther 1,24 gesagt:
24 Wir sind nicht Herren über euren Glauben, sondern Helfer zu eurer Freude, denn im Glauben steht ihr ja fest.
2. Korinther 1,24
In Römer 14 lesen wir:
10 Warum verurteilst du dann deinen Bruder? Und du, warum verachtest du ihn? Wir werden doch alle vor den Richterstuhl Gottes gestellt werden. 11 Denn es heißt in der Schrift: "So wahr ich lebe, sagt der Herr: Alle Knie beugen sich einmal vor mir und jeder Mund bekennt sich zu Gott." 12 Also wird jeder von uns für sich selbst vor Gott Rechenschaft abzulegen haben.
Römer 14,10-12
Keine Religionsgemeinschaft hat das Recht ihren Mitgliedern Bluttransfusionen zu verbieten.