Hallo,
Aus meiner eigenen Erfahrung heraus kann ich folgendes Raten:
Die Qualität der Übersetzungen schwankt auch im professionellen Fachbuchbereich ganz stark. Teilweise fehlen auch ganze Textbereiche, die aber für das Verständnis von Cäsars Schriften (z. Bsp.: de bello gallico) wichtig sind. Die in der Schule verwendeten Übersetzungen sind öfters mal davon betroffen. Suche dir also eine möglichst alte, vollständige Übersetzung.
Die Übersetzung wird auch nach dem Zeitgeist durchgeführt, was zum Beispiel die Wortwahl betrifft. Ältere Übersetzungen können (müssen aber nicht) beim Verständnis unterstützen.
Von PONS gibt es die Grammatiktabellen für 5,00 € (glaube ich) in fast jedem Buchladen. Die sind in der Vorbereitung hilfreich, gerade weil auch wenig bekannte oder noch nicht erlernte Grammatikformen gezeigt werden.
In Latein ist es vor allem wichtig, auch den Sinn zu verstehen und die Wörter zu erkennen. Wenn du also gut die Wörter lernst und dir eine gute deutsche Übersetzung "reinpfeifst", kannst du die komplizierte Grammatik zumindest für die Klassenarbeit ein wenig hintanstellen. Was nicht heißen soll, dass sie nicht gelernt werden muss.
Es gibt auch Bücher, in denen auf der einen Seite in Latein, auf der anderen Seite die deutsche Übersetzung steht. Somit kannst du Satz mit Satz direkt vergleichen und daraus deine Schlüsse ziehen.
Du brauchst Zeit zum erlernen der Fähigkeiten. Diese Zeit musst du dir einfach nehmen.
Natürlich gibt es auch Onlinehelfer, die dir bei der Bestimmung der grammatikalischen Form helfen können. Hierzu zählt auch Navigium https://www.navigium.de/latein-woerterbuch.html). Dort kannst du ein Wort eigeben und dir wird die Grundform angezeigt.
Auch Onlineübersetzer Latein sind hilfreich, können aber in der Qualität stark schwanken. Auch mit KI sind diese Programme nicht immer fähig, die gewünschte Bedeutung eines Wortes zu erfassen. Vergiss nicht, dass es auch Wörter gibt, die mehrere verschiedene Bedeutungen haben können.
Es gibt Programme, die Karteikarten simulieren. CoboCards oder Quizlet sind entsprechende Anbieter. Du kannst die Karteikarten selbst gestalten, so dass du sie individuell auf deinen Lerntyp (visuell, auditiv, scriptiv,...) abstimmen kannst. Du kannst aber natürlich auch vorgefertigte Benutzen. Diese Onlinedienste fragen dich aber auch ab, so dass du keine Hilfsperson brauchst, die dich vielleicht auch ablenken könnte).
Versuche, dir das Lernen so angenehm wie möglich zu gestalten. Das kann zum Beispiel durch die Begleitung von dir gefallender Musik sein. Oder dein Lieblingsgetränk (Alkohol bitte nur in Maßen). Oder oder oder.
Versuche, eine immaginäre Verbindung zum Autor aufzubauen. Das kannst du auch durch etwa das schauen eines entsprechenden Films machen oder über ein Hörbuch. Mach dir die Situation bewusst, in der sich Cäsar jeweils befand. Überlege dir seinen Hintergrund (politisch, persönlich), seine Entscheidungsgründe, welchem Druck ist er ausgesetzt, welche Wünsche/Hoffnungen hat er zum Zeitpunkt des Schreibens,...
Wenn du ihn so kennenlernst, wird es dir leichter falken, den Sinn seiner Schriften zu verstehen und eine entsprechende Übersetzung anzufertigen. Versuche also auch, zu verstehen, welche Übersetzung dein Lehrer wohl in den Test aufnehmen wird und konzentriere dich darauf
Mach dir eine kleine Notiz, in der du die wichtigsten/schwersten Punkte aufnimmst. Den kannst du kurz vor dem Test noch einmal durchlesen, aber ohne Druck. Wenn du kurz vor dem Test versuchst, nochmal schnell alles zu lernen, ist dein Gehirn höchstwahrscheinlich überfordert und wird blockieren. Das wird dich in große Probleme bringen. Daher musst du Maß halten.
Höre auf zu lernen, wenn es dir zu viel wird. Jede Lernzeit ist individuell und dein Körper hat Leistungslimits. Nicht übertreiben, sondern lieber mal regelmäßig unterbrechen und sich mit was anderem Beschäftigen. Aber natürlich ein Gleichgewicht finden. Somit gibst du deinem Gehirn Zeit, sich zwischendurch zu entspannen. Dadurch wird es wieder aufnahmefähig und du kannst effektiv weiterlernen.
Benutz das, was dir der Herrgott gegeben hat: dein Gehirn. Wenn dir die Übersetzung eines Wortes nicht einfällt, dann überlege dir den Sinn und leite die Übersetzung dadurch her. Oder lasse mal ein Wort vorerst aus und übersetze nur den Rest. Vielleicht kommt dir später noch die Lösung. Denk einfach selber nach und mach dir deine eigenen Gedanken und Verlass dich nicht auf andere.
Konzentriere dich nicht zu sehr auf einen Textabschnitt oder Satz. Teile dir einen Zeitrahmen ein und wenn du ihn pro Satz überschreitest, mach erst einmal mit dem Nächsten weiter. Dadurch vermeidest du Zeitnot und falsche Eile. Plane aber auch einen Zeitpuffer mit ein.
Mir persönlich hat es immer geholfen, imner zuerst die Wörter zu übersetzen und erst danach in eine logische Reihenfolge zu bringen. Dann konnte ich mir nämlich den Sinn schon denken. Viel Erfolg!