Hallo, mein Name ist Anne, ich bin 18 Jahre alt und wahrscheinlich ist es eine komische Frage und nicht für dieses Forum geeignet, aber ich suche einfach nach Menschen die vielleicht etwas ähnliches erlebt haben. (Noch kurz vor weg, ich habe absichtlich nicht einfach gegooglet weil ich mich nicht durch irgendwas beeinflussen lassen wollte, hab aber auch keine Möglichkeit einen Psychologen aufzusuchen.)
Ich weiß gar nicht so recht wie ich anfangen soll, also beschreib ich erstmal das körperliche: Ich hab vor gut zwei Jahren angefangen mich selbst zu verletzen, aber nicht durch ritzen (ich mache es auch nicht an offensichtlichen Stellen), sondern meistens mit Drahtwolle, teilweise glaube ich, ich mach es sogar nur wegen den Narben. Es gab keinen richtigen Auslöser, zumindest nicht bewusst. Irgendwann hatte sich in mir eine Art Spannung wie ein nervöses Ziehen gebildet und es hat mir so in den Fingern gekribbelt und jetzt baut sich manchmal ohne Grund eine enorme Anspannung in mir auf und ich kann es nur dadurch raus lassen. Ich hab absolut keinen Sterbewunsch (eher hab ich Angst davor) und traurig bin ich auch nicht, ich hab wenig Schulprobleme und viele Freunde.
Was mich mehr zum psychischen bringt. Ich schreibe zwar Freunde, aber im Grunde sind sie mir egal, nur ist es in der Gesellschaft eben normal und auch zwischenzeitig sehr nützlich. Alle die mich kennen beschreiben mich mit sympathisch, humorvoll und manchmal viel zu überdreht. (Dabei kann ich jetzt natürlich nur subjektiv bewerten, vielleicht sagen sie es mir nur, aber das glaub ich eigentlich nicht).
Was schon rauszulesen ist, ist vielleicht das ich damit so ziemlich alle um mich belüge, aber das seh ich nichtmal so, ich hab es nie anders gemacht (immer viel gelacht, geredet und selten schlechte Laune). Allerdings Lüge ich viel und vorallem völlig bewusst was mein Privatleben angeht. Damit mein ich das ich mir ganze Personen ausdenke und alle glauben lasse, das sie wichtige Rollen in meinem Leben einnehmen (beste Freundin, fester Freund, manchmal ganze Freundeskreise). Wenn ich ehrlich zu mir selbst bin, weiß ich das es zum Teil daran liegt das mein wirkliches Leben für mich langweilig ist und es Spaß macht von diesen nicht existierenden Leuten zu reden. Ich hab sogar versucht aufzuhören, aber es wird dann eher schlimmer. Der andere Grund warum ich das mache führt auch zu meinem letzten "Problem", ich denke es ist eine Art Schutz, indem ich die wichtigesten Positionen besetzte, kann sie kein anderer einnehmen.
Es gibt eine Person die ich als wirklichen Freund bezeichnen würde, gleichzeitig hasse ich ihn und in anderen Momenten stoß ich ihn weg weil ich ihn verletze und das völlig bewusst und mit einer merkwürdigen Art von Genugtuung. Im Grunde lasse ich ihn soweit an mich rankommen, das er glaubt er sei wichtig für mich, meistens mit einer Lüge nur um ihn am Ende auflaufen zu lassen und zu demütigen, aber Schuldgefühle oder ein schlechtes Gewissen habe ich nicht.