Antworten auf diese Fragestellung machen für mich nur Sinn, wenn der ganze Text vollständig gelesen wurde.
Bitte um Respekt.
Ich denke viel über den Freitod nach.
Akut suizidgefährdet (!) bin ich nicht. Ich plane meinen Freitod in ca. 2 Jahren.
Ich möchte Gründe benennen. Davon habe ich Viele. Mehr als ich technisch hier unterbringen könnte.
Es ist nicht nur "aus Verzweiflung". Das ist kein "klassisches" "am Boden sein" und "kein Ausweg sehen". In meinem Fall.
Ich bitte darum zu akzeptieren, dass mir bekannt ist und auch ich akzeptiere, dass es in wirklich vielen Fällen wirklich Lösungen gibt, sodass der Mensch X sein Leben nicht beenden braucht und man ihm guten Gewissens wirklich davon abraten kann.
Ich erkenne auch an, dass es dementsprechende Diagnosen und ernste Krankheitsbilder gibt. Und ich erkenne außerdem an, dass verschiedene Formen der (professionellen) Hilfe auch helfen können.
Nochmals muss ich aber betonen: Mein Fall liegt anders!Ich habe bereits viel Therapie hinter mir und noch mehr Enttäuschungen jeglicher Art. Gut gemeinte Vorraussagen Dritter sind nie wahr geworden. Therapien haben teils alles verschlimmert.Der Punkt ist: Ich habe nicht genug Macht, um substanziell etwas zu ändern. Genauer gesagt und was leichter verständlich ist: Ich habe nicht genug Geld, um mir für Optik und Gesundheit etwas zu finanzieren, was eigentlich dringend notwendig wäre. Die Krankenkasse ist da fast raus. Der Eigenteil liegt jenseits von mehr als 12.000 €.Geld, welches ich selbst nach Jahren nicht auftreiben kann.Hinzu kommen die Umstände, die von Menschen gemacht werden. Diese kann ich nicht ändern. Ich kann nur mich selbst ändern. Dies habe ich so weit es notwendig war hinter mir. Und ich würde schon gern ich selbst bleiben.Man hat mir vorhergesagt mir ginge es besser, wenn ich Arbeit habe. Jetzt habe ich Arbeit. Es geht mir fast noch schlechter. An der Arbeit habe ich es mehrheitlich mit Leuten zu tun, denen alles egal ist. Ich hingegen interessiere mich für die Arbeit wirklich und wäre auch zu Fortbildungen bereit. Andererseits interessieren mich höhere Löhne nicht, weil ich mir von dem Geld keine Liebe kaufen kann und materiell auch nahezu nichts (mehr) brauche. Ich lebe bereits im Luxus (nach meinen Maßstäben, die ich wichtiger finde als "taff weekend").Ich sehe ein, dass man im Leben Probleme haben kann. Das ist ganz normal. Ich würde auch nichts sagen, wenn ich nur zwei Baustellen hätte. Jedoch habe ich seit vielen Jahren zahlreiche Probleme, von denen eins größer ist als das Andere. Ich werde damit bombardiert. Und ich kann als
Mensch der ich bin nicht alle bearbeiten, nicht jahrelang unter Volllast arbeiten. Diese enormen Dauerbelastungen hätten normal längst zu einem Drogenproblem oder noch schlimmeren Krankheiten führen müssen.
Aber ich habe mich gehalten. Mit Disziplin wie ich sie sonst von kaum einem Menschen kenne.
Ich trinke nie Alkohol und konsumiere auch sonst nichts Fragwürdiges.
Die Batterien gehen aber immer weiter leer... Und es wird alles immer unerträglicher, weil es eben unglaubliche Dauerbelastungen gibt.
Ich sehe keinen Sinn im Weiterleben. Denn in der Gesellschaft bin ich weit unten und das lässt man mich auch spüren. Viele Menschen hassen mich. Auch wenn ich denen nichts getan habe.
Und es ist einfach keine realistische Lösung in Sicht, nachdem ich nun mein Leben lang alles ausprobiert habe. Inzwischen kenne ich ganze Gesprächsinhalte schon vor einem Gespräch. Ohne, dass ich Hellseher sein muss. Es kommt immer auf das Gegenüber an.
Sind es Personen vom Jobcenter, Sozialamt, Wohnungsamt, Kirche oder eben Beratungsstelle irgendeiner Institution, dann weiß ich meist ziemlich genaz wann was kommt und sogar warum derjenige welche mir nun dies oder das sagt.
Und seit vielen Jahren ist das für mich zu keinem Zeitpunkt etwas Neues gewesen. Also nicht hilfreich.
Wenn ich über meinen Freitod nachdenke, dann denke ich auch, dass das gewissermaßen ja auch eine Chance für Andere sein kann. Dass sich dann wenigstens für Andere etwas im Leben verbessert. Sei es, weil es dann politisch gewollt ist oder sei es nur, dass man in einem Sportverein oder in der Firma anfängt fairer und achtsamer miteinander umzugehen. Schon eine schöne Vorstellung, wie ich finde. Wirklich.
Und die andere Dimension ist - krass gesagt - die, dass es eine "Last" weniger gibt. Ob für den Steuerzahler oder nur rein vom Persönlichen her für die Familie und nahe Angehörige, die dann nur noch zur Beerdigung gehen können.
Außerdem hat es auch schon Menschen gegeben, die mir gesagt haben, dass ich mich umbringen soll.
Es mag dennoch nicht nachvollziehbar sein für die Meisten, dass ausgerechnet ich keinen anderen Ausweg sehe, zumal man ein paar positive Punkte aufzählen könnte, die man meinem Plan als Argumente entgegen halten könnte. Denn schließlich habe ich keine schlimmen Schmerzen, keine schlimme unheilbare Krankheit. Keine Schulden. Eine neue schöne Wohnung. Ich mache Vereinssport... Und doch ist es so.... Doch fühle ich so...