Die wichtigere Frage für mich als Homosexuelle ist: Warum interessiert es so viele Menschen, die ich nicht mal kenne, was ich in meinem Schlafzimmer mache oder nicht mache?
Ich finde es auch "eklig" wenn Heteropaare sich öffentlich Küssen oder an Heterosex zu denken, weil meine Vorlieben eben einfach anders sind. Und, renne ich überall rum und schreie wie widerlich das ist und suche mich durch Internetseiten um meinen Senf dazu abzugeben? Nein! Ich schaue einfach weg wenn sich Heteros in meiner Nähe ablutschen und denke eben nicht daran wie sie Sex haben. Geht ganz einfach!
Und hier ist der Knackpunkt. Warum soll ich, die sich über die glücklichen Beziehungen ihrer heterosexuellen Freunde und Bekannte freut, mich damit abfinden vor dem Gesetz nicht als gleichwertig anerkannt zu werden? Warum soll ich mit meiner großen Liebe eine "eingetragene Partnerschaft" führen, was sich nach unromantischem Juristengeblubber anhört, während eben jene Freunde eine romantische Ehe führen dürfen?
Warum haben meine Partnerin und ich als studierte und später voraussichtlich gut verdienende Frauen mit tiefstem Kinderwunsch nicht das selbe Recht Kinder zu haben wie eine Alleinerziehende Hartz-IV Empfängerin mit dem 6. Kind vom 6. Mann? Weil sie nicht weiß was ein Kondom ist und ich schon?
Was vielen hier vielleicht auch nicht auffällt ist, dass die eingetragene Lebenspartnerschaft an sich das selbe ist wie eine Ehe, abgesehen von einigen Adoptionsrechten. Also warum nicht einfach Ehe nennen was Ehe ist?
Letztendlich ist es ja schön, dass sich im Moment so viele Leute mit diesem Thema auseinandersetzen. Aber wenn ich plötzlich diese Bibelargumente höre, von Leuten die das letzte mal 2003 an Weihnachten in der Kirche waren, kann ich nur nochmal zu meiner Anfangsfrage zurückgehen: Warum zum Henker interessiert's euch.