Wie die anderen schon gesagt haben, liegt es an einer falschen Atemtechnik. Die meisten Leute versuchen dünn auszusehen und trainieren sich deswegen eine flache (Hoch-) Atmung an. Infolgedessen werden nicht alle möglichen Atemräume genutzt, das Zwerchfell bewegt sich nicht ausreichend und kann die Luft auch nicht so lange drinnen halten. Deswegen verschwindet deine Einatmung so schnell wieder. Das Zwerchfell ist für deine Atmung am wichtigsten, es ist der größte Muskel des Körpers. Und einen Muskel muss man, wie jeden anderen auch, trainieren. Das dauert seine Zeit.
Ein paar Übungen mit denen du anfangen kannst, und auch deine Gesangsübungen einleiten solltest, sind:
1. Mach deine Zunge nach oben wie bei einem L, und atme dann ganz tief unter der Zunge herein. Mach das ein paar mal hintereinander, so kommt viel mehr Luft in deine Lungen. Spürst du die Atembewegungen im Brustkorb, den Flanken, dem Bauch und sogar dem Rücken?
2. Atemräume abklopfen - hört sich banal an, aber wenn du die Bereiche, in die die Atmung strömen soll, vorher ab klopfst, dann werden diese besser durchblutet, du spürst sie besser und die Atmung findet leichter dorthin. Also einfach mit den Fingern locker den Brustkorb, den Rücken, ganz vorsichtig den Bauch und vor allem die Flanken abklopfen. Bei den Flanken kannst du auch einen Arm seitlich über den Kopf heben und sozusagen einen Halbmond Formen, dabei mit der anderen Hand die seitlichen Rippen abklopfen. Diese “Halbmond Übung“ ist auch mit der nächsten gut kombinierbar
3. “Luft bewahren“ - durch die Nase tief nach unten einatmen (dabei bleiben die Schultern unten!) Uns die Luft, nur mit Hilfe der Zwischenrippenmuskulatur und des Zwerchfells, drinnen halten. Achtung! Dabei bleibt der Hals offen, wie beim Gähnen. Die Stimmlippen gehen nicht zu, es wird kein Druck aufgebaut!
4. Atem Dosierung - durch die Nase nach unten einatmen, und auf ein F langsam ausatmen. Steigerung wäre vom F zum W und vom W zu einem Vokal zu gehen. Versuch dabei die Flanken weit zu halten, als würdest du gegen ein Korsett ankämpfen. Für den Anfang kannst du dafür wirklich einen Schal oder ähnliches darum festziehen und gegen den Druck atmen. Nur nicht ohnmächtig werden 😄
Stopp bei letzterem ruhig mal die Zeit, macht die Übungen alle jeden Tag und schau ob sich die Tonhaltedauer verlängert.
Achte auf dich selbst. Durch die intensive Arbeit an der Atmung, kann, durch den plötzlichen Sauerstoffanstieg, ein Schwindel auftreten. Dann mach eine Pause.