Hallo,
das Thema ist zwar schon etwas älter, habe zwar seit Jahren Esssucht gehabt, aber habe auch manchmal mich psychogen übergeben...bin seit 3 Monaten ohne Essanfälle, war beinahe dabei bulimisch zu werden, aber eine Freundin, die Medizin studiert hat mich ernsthaft gewarnt, dass dies zu Speiseröhrenkrebs führen kann, das wusste ich nicht. Da ich dann viel mit Reflux zu tun hatte, hat das mich sehr besorgt gemacht. So habe ich mich entschieden:
Will ich einen Tod auf Raten- oder mein Leben leben im Jetzt? Letztenendes ist jede Essstörung so, bei dem einen früher, bei dem anderen später. Ich habe mein magischen Denken u. einige andere Denkfehlern reduziertt: "Wenn ich nur dünner wäre, dann.." wobei mein Selbstwert dennoch sehr ausbaufähig ist, es fällt mir schwer, mich schwer im Spiegel zu betrachten u. mein Denken ist oft emotional so, auch wenn ich es oft rational anders sehe.
Ich versuche jetzt vor allem im hier und jetzt zu leben, meine Ressourcen zu nutzen, und das was mir möglich ist, aus der Situation zu machen, nicht in der Vergangenheit und nicht in der Zukunft zu verharren.
Brief an die Essstörung schreiben (als "Freundin, von der du dich verabschiedest", als "Feindin"), das hat mir sehr geholfen an die Motive u. Gefühle ranzukommen
habe rechtzeitig aber vielleicht ist ja noch etwas dabei:
gg. Ärger und Wut (hat sehr viel körperliche Energie, muss raus, sonst staut sie sich, u. wenn man sie herunterschluckt führt sie zu körperlichen Beschwerden:
malen, kritzeln u. zeichnen, ggf. dann zerschneiden, zerknäulen od. zerreißen
einmal um den Block laufen, Treppen steigen
Poolnudel aufs Kissen schlagen, super weil man sich nicht weh tut, aber manchmal etw. laut, daher hatte ich am Anfang ziemlich Scham
alte Telefonbücher zerreißen (ist leise)
trommeln
stampfen
Luft schnauben
draußen im Wald schreien
Hände zur Faust und wieder loslassen
Bauchatmung
bis 3 Zählen
Seifenblasen (wie Gedanken) ziehen lassen u. dann durch reinpieksen bewusst platzen lassen
innere Unruhe: Trampolin, Theraband, Swing-Stick
Einsamkeit: in Kontakt treten mit deinen Leuten, Selbsthilfegruppen, Verein, wenn nicht möglich, weil du nicht zur Last fallen wills: Telefonseelsorge, Beratungsstelle,
wenn keine Lust zum Reden, einfach mal hinlegen, Musik an, Buch lesen, schönen Film gucken..
wenn du erschöpft von der Arbeit kommst, erst mal Gang runter schalten u. dir das erlauben.
eine Wohlfühlecke in der Wohnung einrichten, wo man sich einfach in den Sessel hocken kann, Kerzen anzünden traue ich mich nicht, weil ich immer Angst habe vor Feuer, insbesondere, wenn ich allein bin, dass ich dann einschlafe, u. es nicht merke
Kaugummis u. Chili-Gummibärchen haben mir nicht geholfen, da habe ich mehr Appetit gekriegt wg. Speichelfluss od. Zucker/Süßstoff
manchmal (bitte nicht auslachen, ich schäme mich) habe ich mir nen Schnuller od. Beißring in den Mund gestopft, wenn ich so verzweifelt war
Wasser od. Tee (z.B. Lavendel) trinken
an einem Lavendelkissen schnüffeln
Duftöl riechen
Therapieknete durchkneten u. lang ziehen (ist sehr hart, nicht vergleichbar mit Schulknete)
Inneres Kind versorgen aus der Perspektive des inneren Erwachsenen, sich klar machen, was es wirklich will, wenn es "quengelt"
sich fragen, ob man etw. ändern kann, wenn ja: Problemlösung
wenn nein zum derzeitigen Zeitpunkt: Radikale Akzeptanz
andere Menschen kannst du nicht ändern, nur dich selbst, wobei es oft so ist, dass Anderen merken, wenn du dich änderst, das ist nicht einfach
großer Kühlakku in den Nacken, kühles Fußbad, od. Füße im Bach abkühlen
Infrarot-Wärmelampe, warme Decke u. warme Kuschelsocken, Wärmflasche
Spaziergang
Ess-Tage-Buch (insbesondere in Hinblick auf deine Gedanken u. Gefühle, vielleicht dann später mit Therapeut durchsprechen, wichtig: Ehrlichkeit zu dir selbst u. den Anderen)
Balance-Board für Gleichgewichtsübungen
Wackel-Labyrinth (gibt es oft auch kombiniert mit Seifenblasen-Packungen)
regelmäßige Mahlzeiten, ausgewogene Ernährung, Ballaststoffe, Wasser, (4-5 täglich, alle 3-4 Std., dich satt essen, und dir wirklich Zeit lassen, das hat mir am meisten geholfen, ich habe seit Jan. 2017 23 Kilo runter, hatte früher immer den
nicht im stehen od. gehen essen
nichts kategorisch verbieten, sich erlauben...ich weiß das hört sich komisch an, aber je mehr du dir etw. verbietest, desto häufiger ist die Gier danach. Wenn mein "inneres Kind" dann bockig sagt ich "ich will aber...", dann sage ich, ok, dann planen wir eben ein (!)Eis am Stiel als Nachtisch od. Zwischenmahlzeit ein, das reicht dann aber. So weiß es, dass es etw. bekommt. und sich aber vorher ehrlich fragen: Hat meine Seele Hunger od. mein Körper? Körpersignale beachten: Bauchbereich eher körperlicher Hunger, wichtig ist ehrlich sein, Gefühle nicht verleugnen, du hast ein Recht auf deine Gefühle sowie jeder Mensch, denn durch das Essen werden letztenendes deine Gefühle u. dein seelischer Schmerz betäubt.
nicht akzeptierter Schmerz verursacht Leiden
Kopf u. Gaumen eher seelischer Hunger od. Augen/Nase: Appetit/Gelüste
wobei das mir auch schwerfiel in meinen schwersten Zeiten, denn man Suchtverlangen ("Craving") war unerschöpflich groß, u. mein Körper hat verrückt gespielt, wenn meine Seele Nahrung brauchte, hat trotzdem mein Magen geknurtt, u. meine Hände haben gezittert.
mit Tieren od. Kuscheltieren schmusen,
stricken, häkeln.
immer nur die Portion anrichten, die man auch isst, sich vorher z.B. Essplan machen, u. überlegen, wie viel man braucht, um satt zu sein (ggf. Rücksprache mit Ernährungsberatung)
Halt: Baum umarmen, Kuscheltier umarmen, Umarmung von Freund/in, ein Handschmeichler
den Tisch stilvoll decken
achtsam u. bewusst essen u. kauen
nicht direkt aus Packung essen.
wichtig ist auch der Einkauf u. auswärtiges Essen: immer nur so viel Geld in bar mit, wie man für normalen Einkauf od. normale Verpflegung braucht, wenn man sich nicht im Griff hat, EC-Karte bewusst daheim lassen, es ist schwer, es geht, ich hatte lang zusätzlich Kaufsucht
nie mit leerem Magen einkaufen gehen, sich Einkaufszettel schreiben u. griffsbereit halten u. abhaken, am Ende sich an der Kasse nicht stressen lassen, sondern in Ruhe noch einmal durchgehen
auf der Arbeit nicht nebenbei essen
bei einem Rückfall sich selbst nicht verurteilen, sondern Selbstfürsorge, sondern wird es schlimmer, weil deine Selbstachtung durch Ärger, Wut, Scham u. Schuldgefühle abnimmt
und dann Verhaltensanalyse schreiben, dass dir klar wird wird, woran es konkret liegt, und was du das nächste Mal anders machen kannst, wenn es zu häufig od. zu belastend ist, das zu schaffen, dann stationär, ansonsten ambulante Therapie würde ich dir empfehlen.
Beispiele, die ich in der Therapie kennen gelernt habe
Die 5-4-3-2-1 Übung
Bildschirmtechnik
Päckchen packen
Tresortechnik
sicherer Ort
Gedanken- oder Grübelstopp
Gedanken niederschreiben
Glückstagebuch/Lobtagebuch schreiben
wohlwollender Begleiter (um dich ggü. dem inneren Kritiker zu wappnen)
TOI TOI TOI
LG