Versuchst du, den Unfug zu widerlegen und dich rechtzufertigen, dann handeltst du wie ein Tanzbär. Reagierst du, wird einfach rausgefiltert, was nicht ins Bild passt, und bestätigt, was ins Bild passt. Irgendeine Geste ist dann noch Aufhänger für die nächste Etikettierung, die sich in der Gruppe verbreitet.

So wie du sie beschreibst, fehlt denen der korrigierende Einfluss von zwischenmenschlicher Sensibilität, Empathie. Warum sonst bestätigen sie sich gegenseitig in ihren Etikettierungen, obwohl sie so viele Gelegenheiten hatten, ihre eigenen Lügen an der Realität zu korrigieren?

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Falls ich jetzt sage, daß ich für Gleichstellung bin, kann ich mir schnell und wirksam die Gunst vieler sichern. Die Sicherstellung "ich gehöre zu den Guten", wäre leider der Sache nicht dienlich.

Ich glaube, dieses Konzept der Gleichstellung der Geschlechter ist wichtig. Dazu sollten grundsätzlich beide Seiten einbezogen sein. Wird eine der Seiten betont oder bekommt die andere Seite kein Gehör, besteht ein Ungleichgewicht. Mich wundert es immer wieder, wie man annehmen kann, daß aus so einem Ungleichgewicht aufbauend Gleichstellung entstehen kann.

Damit Gleichstellung nicht zu einer Floskel verkümmert, sozusagen eine Zugangskarte für den "Club der guten Menschen", braucht es eine ausgeglichene Wahrnehmung für beide Geschlechter.

Hier sehe ich auch die größte Gefahr geschlechtsbezogener Bewegungen, also feministische Bewegungen und Männerrechtsbewegungen. Setzt sich der Tunnelblick für ein Geschlecht durch, wie kann daraus eine Gleichstellung entstehen?

Meine Hoffnungsträger sind Feministen und Männerrechtler, die ihren Horizont weit halten, und in ihre Wahrnehmung und Entscheidungsfindung beide Geschlechter berücksichtigen.

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Nein wert bedeutet nicht leisten

Wie ihr auch, kenn ich das Gefühl von Kränkung. Wenn jemand mir gegenüber, oder gegenüber jemanden den ich gern habe oder anderswie verbunden fühle, mit triefender Verachtung seinen Mehrwert auf Kosten der psychischen Gesundheit anderer zu beweisen versucht. Es schmerzt, macht wütend, traurig.

Ich glaube, es ist gefährlich, den Wert eines Menschens durch seine Leistung zu definieren. Diejenigen, die als leistungsschwächer gelten werden damit potentiell als etwas Geringeres herabgestuft, möglicherweise sogar entmenschlicht.

Ein schöner Spruch vom Schopenhauer (wie er in seinen Fotos herrlich griesgrämig herausguckt), ist dieser: "Ein Mensch kann im anderen Menschen nicht mehr erkennen, als er selber ist."

Wir könnten das Wertschätzen als Fähigkeit betrachten. Anstatt also den Übermenschen zu spielen, der von einer Leiter herab andere messen, beurteilen, und in Wertigkeits-Hierarchien ordnen kann. Dafür aber eine sensible Beobachtungsgabe, eine authentische Wahrnehmung, die dem Menschen die Vorzüge des Gegenüber erkennen lässt.

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Andere Antwort

Als Mensch ohne Beziehungserfahrungen finde ich es traurig, daß mich mehr als jeder dritte gleich als komisch abstempeln würde.

Wie würdet ihr euch fühlen, wenn jemand oberflächlich abfertigt, bevor überhaupt ein Kennenlernen stattfandt? Also bitte, erspart es uns einfach.

Freundliche Grüße,

von einem Gleichwertigen.

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