Was meinst du mit „ganz leichter Muskelschwäche“? Was für eine Diagnose ist dahinter? Wenn du Muskelermüdung, Brennen ect meinst, ist das je nach Ausprägung keine klinische Muskelschwäche sondern eher muskuläre Belastungsintoleranz.
Klinische Muskelschwäche bedeutet, wenn man trotz größter Anstrengung gewisse Bewegungen gar nicht mehr ausführen kann und das ist dann so auffällig, dass dies nicht nur ein Neurologe sieht sondern selbst Laien auffällt. Diese ist ohne Behandlung auch oft nicht reversibel (je nach Ursache).
Ein EMG ist nur ein Hilfsmittel und sollte in dessen Bedeutung nicht überbewertet werden. Es kann helfen zu unterscheiden, ob der Ursprung vom Nerv oder Muskel ausgeht. Aber ein EMG ist nicht unfehlbar- die Ergebnisse sind von der gewählten Stelle und dem Untersucher und dessen Erfahrung abhängig, d.h. die Ergebnisse sind durchaus interpretationsfähig und nicht nur rein objektiv. Zumal es nur eine Momentaufnahme darstellt und es durchaus falsch positive (z.B. durch Überinterpretation, Artefakte) und falsch negative (es liegt tatsächlich eine Erkrankung vor aber durch falsch gewählte Stelle, frühes Stadium ect wird es als vermeintlich „unauffällig“ gesehen) Ergebnisse geben kann.
Es gibt z.B. auch einen Laktat-Ischämietest der eingesetzt wird um zu sehen, wie der muskuläre Stoffwechsel unter Belastung arbeitet.
Wichtiger als jede elektrophysiologische Untersuchung ist die Klinik (Anamnese, Symptome, Verlauf). Muskuläre Symptome müssen längst nicht immer auf eine neurologische/neuromuskuläre Ursache hinweisen, es gibt auch viele nicht- neurologische Erkrankungen die sekundär zu solchen Symptomen führen.