Stichwort 'Siedeverzug': Kleinste Bläschen benötigen zum Wachstum einen größeren Dampfdruck als bereits größere. (In einer Zeichnung zeigen viele Pfeile zum Mittelpunkt; bei größeren Blasen ist die Krümmung der Oberfläche kleiner und man zeichnet eine fast gerade Trennlinie zwischen den beiden Phasen. Hier sind die Kraftpfeile nicht so eng beisammen) Wenn nur wenige Moleküle beteiligt sind, ist es eher wahrscheinlich, dass sich das Gebilde zusammenzieht, als zu wachsen. Es bilden sich nur an manchen Stellen Blasen wo besonders heiße (schnelle) Moleküle sind. Fremdkörper mit ihren unregelmäßigen Oberflächen, besonders Siedesteinchen (poröse Lava) haben schon Bläschen in ihrer Struktur und diese wachsen dann schlagartig.
Stichwort 'Unterkühlte Schmelze'; 'Impfkristall': Ein ähnliches Phänomen zeigt sich wenn eine Kristallisation ausbleibt, obwohl der Schmelzpunkt unterschritten ist. Wasser kann unter 0°C abgekühlt sein ohne Kristalle zu bilden. Auch hier setzt die Kristallisation schlagartig ein, wenn bereits vorhandene Kristalle zugegeben werden, die dann rasch wachsen, während Minikristalle eher wieder aufgelöst werden als zuzunehmen.