Du weißt, was SoFas leisten müssen? Hast Dich über den Beruf ggfs. in Broschüren des Arbeitsamtes informiert? Bist an Sozialrecht interessiert, kannst strukturiert denken und arbeiten, magst den Umgang mit Menschen, auch wenn Dir deren Leidensdruck gegenwärtig ist?
Ok.
Du hast eine Krankheit bzw. Behinderung, die Dir nicht viel Wahl lässt. Hast Du ggfs. eine bestätigte Minderung der Erwerbsfähigkeit in Prozenten?
Dann hier mein Vorschlag:
Bewerbung um eine Ausbildungsstelle zur Sozialversicherungsfachangestellten /KV
Ihr Ausbildungsplatzangebot auf der Internetseite "azubi.de".
Sehr geehrter Herr XY,
Auf der Internetseite "azubi.de" suchen Sie Auszubildende zur Sozialversicherungsfachangestellten. Hiermit bewerbe ich mich um einen dieser Ausbildungsplätze.
Ich habe mich in (...) über den Beruf der SoFa informiert und denke, dass dieser für mich geeignet ist: Ich bin an Sozialrecht interessiert, kannst strukturiert denken und arbeiten und mag den Umgang mit Menschen, auch wenn mir deren Leidensdruck gegenwärtig ist. Ich besitze bereits Comuterkenntnisse, insbesondere XXXX.
Ich leide selbst na einer XXX-Erkrankung und bin auf überwiegend sitzende Tätigkeit angewiesen. Meine MdE beträgt gegenwärtig xx. Schon von daher kann ich mich gut in die Situation von Kranken hineinversetzen, und denke, der Beruf der SoFa ist für mich geeignet. Die XXX-Krankenkasse ist mir wegen xxx bekannt und aufgrund ihres menschlicvhen Umgangs mit ihren Versicherten sympathisch. Gern würde ich ein Mitglied dieses Teams.
Derzeit besuche ich die 10. Klasse und beende sie voraussichtlich im Sommer 2012 mit dem erweiterten Realschulabschluss.
Ich freue mich auf Ihre Einladung zum Vorstellungsgespräch.
Mit freundlichen Grüßen.
handschriftliche Unterschrift
Anlagen:
Lebenslauf
Kopie des letzten Zeugnisses.
So. Ich hab einiges anders formuliert:
Kein "ich würde, ich möcht, ich bemühe mich, ich hätte gern", sondern klare Aussagen und Vorstellungen sowie positive Selbstdarstellung, Zeigen von Fachinteresse, Bezug der Krankheit zum Beruf.
Ich bin, ich habe, ich kann, ich freue mich.
Außerdem kein In-den-Vordergrund-Stellen des eigenen Leidens (Mitleidsmasche), sondern ein neutralerer Hinweis darauf verbunden mit dem unausgesprochenen Wink mit dem Zaunpfahl: "Wenn Ihr nen Behinderten einstellt, könnt Ihr Eure Behindertenquote erfüllen und ggfs. sogar Subventionen abgreifen".
Bitte peinlich korrekte (Personaler: "wer richtig schreiben kann, kann auch sorgfältig lesen") aber keine allzu neue Rechtschreibung: "Zurzeit" wirkt auf alteingesessene Personaler u.U. übel, deshalb "derzeit" oder "gegenwärtig"...