Hallo!

- Psychologe: Jemand mit dem Abschluss Diplom-Psychologe oder gleichwertigem universitärem Abschluss

- Psychiater: Facharzt für psychische Erkrankungen, deren Erkennung, Vorbeugung und Behandlung

- Psychotherapeuten:

     * Fachärzte für Psychiatrie und Psychotherapie

     * Fachärzte für Kinder- und Jugendpsychiatrie und -psychotherapie

     * Fachärzte für Psychosomatische Medizin und Psychotherapie (früher. Psychotherapeutische Medizin)

     * Alle sonstigen Ärzte mit Zusatzbezeichnung Psychotherapie

     * Psychologische Psychotherapeuten

     * Kinder- und Jugendlichentherapeuten

Alle Begriffe lassen sich zur Vertiefung googlen.

VG

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Hallo!

Die Traumdeutung ist ein Buch Sigmund Freuds aus dem Jahre 1899 (vordatiert auf 1900), in dem er einen ersten Versuch seines Konzeptes des dynamischen Unbewussten eingebettet in eine grobe Topologie der Psyche einführt, nachdem er sich von den Ansätzen Josef Breuers weitgehend losgesagt hatte. 

Die Traumdeutung einhält als zentralen Bestandteil im 7. Kapitel die erste metapsychologische Abhandlung dazu. Diese war notwendig geworden, da Freud nach Lösung von Breuer mit einer empirischen Psychologie gescheitert war, weil ihm diese mit den damaligen Methoden nicht möglich gewesen ist. Metapsychologie ist somit also per se nicht empirisch prüfbar, sondern sie ist ja die wissenschaftstheoretische und wissenschaftliche Notlösung, weil es Phänomene beschreiben soll, die sich gerade der empirischen Untersuchungsmethode verschließen.

 Die Traumdeutung stellt damit aber eine auf dieser Basis verfügbare Möglichkeit dar, Träume wissenschaftlich zu beforschen, um Kenntnisse über das dynamische Unbewusste zu erlangen. Die Traumdeutung ist dabei zu dieser Zeit seine Methode (vor Einführung der freien Assoziation und nach Ablegen suggestiver Techniken wie v.a. der Hypnose) das nicht direkt beobachtbare dynamische Unbewusste zu erforschen. Es geht also erstmal um eine wissenschaftliche Methode, nicht um eine Behandlungstechnik, wiewohl diese Methode auch in Behandlungen Anwendung findet, um sich dem Unbewussten eines Patienten zu nähern. 

Hierzu gibt es zahlreiche Beispiele, wie er auch nicht scheute, sich in diese Arbeit zu vertiefen, so dass er aus heutiger Sicht Patienten als Forschungsobjekte benutze, statt sich ausschließlich um eine Behandlung zu kümmern. Ein unrühmliches Kapitel seiner frühen Jahre (z.B. im "Fall Dora").  

Er wendet sich in der Traumdeutung jedoch sehr deutlich gegen die herrschenden Ideen von Traumdeutungen (Symboldeutung einerseits und Dechiffrierung von Trauminhalten andererseits).

"Mein Verfahren ist ja nicht so bequem wie das der populären Chiffriermethode, welche den gegebenen Trauminhalt nach einem fixierten Schlüssel übersetzt; ich bin vielmehr gefaßt darauf, daß derselbe Trauminhalt bei verschiedenen Personen und in verschiedenem Zusammenhang auch einen anderen Sinn verbergen mag." (Zitat Freud: Traumdeutung)

Dass diese kritisierten Ansätze dann schließlich Freud als Methode unterstellt wurden (sicher auch wegen des gewählten Titels des Buches und der Methode), dafür kann der gute Freud nun nichts.

Dennoch ist dies ebenfalls im Rahmen der frühen Jahre (vielleicht sogar als Beginn) der Psychoanalyse zu sehen, die bekanntlich schon durch Freud selbst immer wieder erweitert und verändert wurde, wie auch durch viele andere zu seiner Zeit und natürlich nach ihm. 

Gibt es also empirische Nachweise für die Traumdeutung? Die Antwort sollte jetzt klar sein.

Gibt es Belege dafür, dass eine Arbeit mit Trauminhalten in einer Psychotherapie (in Abwägung) sinnvoll sein KANN? Ja.

VG

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Hallo!

Das entscheidet sich heute vornehmlich anhand des Impact Factors, den das Institute for Scientific Information regelmäβig in den Journal Citation Reports veröffentlicht.

Aber vermutlich meinst du Psychotherapeuten (hier ist es ja egal, ob der Psychologe ist oder nicht) und da v.a. die Arbeit mit Patienten?!

Im Prinzip hat deine Freundin da im Kern schon recht. Die "Chemie" ist Grundvoraussetzung und lässt sich eben nicht technisch herstellen. Da müssen zwei Menschen zueinander passen (übrigens auch auf seiten des Therapeuten). Dies klärt sich aber in der ersten Sitzung, oft schon nach wenigen Minuten.

Erst der zweite Schritt sollte dem Verfahren und da dann der Methode(n) gelten. Aber auch hier ist es so, dass die (logischerweise) zunächst mal zum Therapeuten passt (was nach meiner persönlichen Beobachtung aber bei den jüngeren Kollegen zunehmend kaum mehr im Bewusstsein verankert ist, da wird doch arg viel versucht, die eigene Persönlichkeit einer gerade gehypten Behandlungstechnik mit Wundermittelcharakter anzupassen als umgekehrt). Aber auch für einen Patienten muss die Methode passen; der eine braucht dies, der andere das. Da Therapeuten immer nur einen Ausschnitt an möglichen Methoden erlernen können und zudem dann die Methoden anwenden, die persönlich passend sind, arbeiten Therapeuten im Kassensystem dann innerhalb der Verfahren schon mit einem gemeinsamen roten Faden, nur mit zugelassenen wirksamen Methoden usw., technisch aber durchaus voneinander abweichend. Auch hier muss (möglichst in den probatorischen Stunden, notfalls im Rahmen einer Probetherapie) herausgefunden werden, ob das so für den Patienten passt, was der jeweilige Therapeut anbieten kann.

Ein dritter Punkt sind die Patientenvariablen (nicht jeder Mensch profitiert von Psychotherapie). Hinzu kommen weitere Faktoren. Einer ist z.B. ein medizinisches Krankheits- und Behandlungsverständnis (ich geh da hin und der Therapeut soll was machen und mich heilen), mit dem eine Psychotherapie nicht gelingen kann.

Die Patientenvariablen versucht man (Betonung Versuch) durch die Vorgaben der Psychotherapierichtlinie und deren Überwachung (Gutachter) sicherzustellen, bei den nicht-ärztlichen Therapeuten wird seit 1999 durch eine (durchaus in einigen Punkten überbordende) Ausbildung mit zahlreichen Kontrollinstanzen und schließlich noch einem Staatsexamen eine tatsächlich auch belegte (einerseits durch ein Gutachten der Bundesregierung, und durch mehrere Effekt-Studien verschiedener Krankenkassen) hohe Qualität sichergestellt.  

Insofern ist die Suche nach einem passenden Psychotherapeuten (und wie gesagt, geht es darum und nicht um gut oder schlecht) recht aufwändig.

VG

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Hallo!

Beide Programme sind BPS akkreditiert. Insofern bestehen Möglichkeiten, entsprechend in UK zu arbeiten oder in eine psychologischen Gebiet einen UK-Postgraduiertenabschluss (Master oder Doktorat) draufzusetzen. Zumindest Sussex gibt an, dass dies auch in Klinischer Psychologie (Doktoratstudium zum DClinPsy) möglich sein wird (ist in UK sehr stark reguliert! Der DClinPsych ist Voraussetzung zum Chartered Clinical Psychologist).

Wenn du nach Deutschland zurück möchtest, gibt es vieles zu beachten, auch abhängig von den gewählten Berufs- oder Studienwünschen. Es ist zu empfehlen, das Studium so zu organisieren, dass die Kriterien der DGPs für die Bachelorabschlüsse erfüllt sind (bitte nicht am BDP orientieren, das ist nur der Berufsverband mit chronischem Mitgliedermangel).

VG

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Hallo!

Vermutlich meinst du einen Psychotherapeuten. Ob der Psychologe ist oder nicht, spielt keine Rolle.

Für Empfehlungen ist es wichtig, dein Alter zu kennen und zu wissen, wie du krankenversichert bist.

VG

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Hallo!

Zwei Bemerkungen: 

- dein erster Weg sollte zum Psychiater (Facharzt) führen, den Besuch zahlt der private Kostenträger auf jeden Fall. Ob du eine Überweisung benötigst, das regelt dein Vertrag, am besten rufst du den zuständigen Versicherungsmenschen an, bei dem dein Vater die Versicherung abgeschlossen hat (der hat Provision kassiert und muss sich daher darum kümmern). Der Kostenträger kann dir in der Regel nicht weiterhelfen, da die ja erstmal deinen Vertrag lesen müssten und daher auf den mit Provision bezahlten Menschen verweisen.

- den Versicherungsmenschen kannst du dann auch nach Absicherung der Psychotherapie fragen. Auch dies wird individuell bei privater Versicherung vereinbart. Teilweise ist Psychotherapie ausgeschlossen worden, um Beiträge zu sparen, oft gibt es ein begrenztes Stundenkontingent von 25 Std. / Jahr, oft sind Zuzahlungen über die Eigenbeteiligung hinaus nötig usw. Vielfach erstatten private Kostenträger ausschließlich psychotherapeutische Behandlungen, die von ärztlichen Psychotherapeuten durchgeführt wurden, solche von psychologischen Psychotherapeuten oder Kinder- und Jugendlichentherapeuten nicht.

Da ist bei Privatpatienten immer viel zu klären.

VG 

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Hallo!

Mind. 3 Jahre bis zum Bachelor, danach (Achtung Nadelöhr) mind. 2 Jahre Master.

Berufsaussichten und Einkommen hängen logischerweise vom Beruf ab (Psychologen sind in rund 200 sehr unterschiedlichen Berufen tätig), das reicht von Hartz IV bis zum Manager, von 1-Euro-Job bis zu Millionen. In der Regel muss man sich aber schon an TVÖD Gr. 13 orientieren, da liegt man Pi-mal-Daumen in den meisten Berufen, sofern außerhalb des deutliche schlechter bezahlten Sozial-, Bildungs- und Gesundheitsbereiches.

Fächer: Mathematik und Biologie (Oberstufe), gute Englischkenntnisse (auch anspruchsvolle Texte sollten verstehend gelesen werden können), in Physik und Chemie sollten die Experimente und das Schreiben der Experimentalberichte Freude gemacht haben. Generell sollten die Interessen stark in die mathematisch-naturwissenschaftliche Richtung gehen, mit geisteswissenschaftlichen Interessen wird das Studium erfahrungsgemäß schwierig (motivational).

Noten: hängt halt vom jeweils aktuellen NC und der Anzahl der Bewerber ab. Bisher so 1,1-1,3.

VG

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Hallo!

Mich wundert, da du beim Art warst, dass du nicht zu einem Facharzt überwiesen wurdest?!

VG

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Hallo!

Mal wieder: hier werden nicht nur Äpfel mit Birnen, sondern auch Pferdeäpfel mit Mangos verglichen.

Erstmal schmeißt du hier alle drei Theorien Freuds munter durcheinander. Es ist richtig, dass der frühe Freud annahm, dass das Unbewusste aus Verdrängtem (damals synonym mit Abwehr generell) entsteht. Dies hat Freud später radikal verworfen! 

Zudem beziehst du dich auf eine von Josef Breuer entwickelte und von Freud am Anfang seiner nervenärztlichen Tätigkeit angenommene Theorie (Traumatheorie der Neurosen), die Freud aber schnell verwarf (systematisiert mit der Traumdeutung 1899), später v.a. in den 1970er Jahren kritisiert, weil man ihm Vorwarf, er habe geleugnet, dass es sexuelle Traumatisierungen (genauer: Mißbrauch) gegeben habe, was natürlich nicht stimmt.

Auch später versucht sich Freud immer wieder daran, Trauma in seine Theorien zu integrieren, was immer recht kompliziert ist und in einigen Bereichen unbefriedigend bleibt.

Trieb heißt nicht, jemand will poppen!!! 

Trieb ist ein Konstrukt, welches sich oft gewandelt hat, dass aber immer im Kern quasi die theoretische Brücke zwischen der messbaren, physischen Welt zur nicht messbaren metapsychologischen hält - quasi eine Notlösung, weil er mit den damaligen Methoden seine wissenschaftliche Heimat (die Sinnesphysiologie) verlassen musste, um seine als Nervenarzt beobachteten Phänomene zu erklären; mit einem physiologischen Erklärungsversuch war er gescheitert, mangels Methoden. Es geht - ganz nebenbei klar gestellt - bei Freuds Theorien nicht um Sex, sondern um Psychosexualität!  

Insofern finden sich im ES keine Triebe, sonder Triebabkömmlinge. Solange mann das Konzept der Abkömmlinge nicht versteht, sollte man hier besser erstmal aussteigen, da sonst so ein Blödsinn dabei rum kommt, wie oben zu lesen.

VG

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Was genau sind Abwehrmechanismen (Freud)?

Hallo:) ich versuche gerade die Psychoanalyse nach Freud zu verstehen. Es ist ja die Rede von Abwehrmechanismen der ,,Ich-Instanz" die dazu führt, den Bedürfnissen bzw. Trieben des ,,Es" gegenüberzutreten, die entweder generell oder aufgrund der Situation vom ,,Über-Ich" dem Gewissen verboten worden sind. Zudem treten diese Mechanismen unbewusst auf.

In einer anderen Definition heißt es jedoch: ...ein unbewusster Prozess der gefährliche peinliche schmerzliche und unerträgliche innere Vorgänge und Konflikte dem Bewusstsein fern hält.

also Abwehrmechanismen sind psychische Schutzmechanismen mit deren Hilfe sich Menschen von angstbesetzten Erfahrungen und Gefühlen zu schützen versuchen, indem sie diese ins Unbewusste abschieben.

Dazu stellen sich mir so viele Fragen..wenn ich jetzt dringend zur Toilette muss, mich aber momentan in der Öffentlichkeit befinde, und kein öffentliches WC in der Nähe ist, muss ich den Trieb ja quasi zurückstellen, da es sich nunmal nicht gehört auf die Straße zu machen. Wird bei diesem Vorgang auch unbewusst ein Abwehrmechanismus verwendet? Den in dem Falle wäre laut der 1. Definition der Trieb ja unerwünscht und es besteht ein Konflikt zwischen den Instanzen?

Verdrängung bedeutet ja zum Beispiel, ich lerne wen kennen und empfinde Zuneigung. Aus Angst sich in einer näheren Beziehung zu verlieren verdränge ich die Gefühle und streiche sie aus meiner Wahrnehmung. Mein Kopf ersetzt diese Gefühle, wenn ich darüber nachdenke finde ich viele Gründe warum ich keine Zuneigung empfinde, auch wenn sie tatsächlich da ist.

Warum ist dieser Prozese denn nun unbewusst? Zuvor muss ich ja schlechte Erfahrungen gemacht haben, über die ich mir im klaren bin, und womit ich mein eigenes Verhalten begründen kann.

Was ist damit gemeint? Ich verstehe es nicht.. Ich glaube es fällt mir so schwer, da ich selber schlechte Erfahrungen gemacht habe, mich aber intensiv mit den Gründen, Gefühlen meiner Vergangenheit etc beschäftigt habe, und Dinge nie verdrängen konnte, bzw. schon verdränge aber darüber bin ich mir bewusst..

HILFE

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Hallo!

Das Problem ist, dass hier viele Dinge durcheinandergehen. Die Psychoanalyse ist eine gewachsene und wachsende Wissenschaft mit vielen Teilgebieten und zahlreichen, unterschiedlichen, sich vielfach entwickelnden  Ansätzen, die sich z.T. widersprechen (ähnlich wie in einigen Bereichen der Physik).

Insofern gibt es keine Abwehrmechanismen, sondern verschiedene Konzepte von unbewussten Vorgängen, die als solche bezeichnet werden. Hier muss man also zunächst über wissenschaftstheoretische Kenntnisse wie auch über ein Verständnis der psychoanalytischen Thoriebildung verfügen (die sich z.B, von der der Psychologie unterscheidet).

Auch bei Freud sind dies gewachsene Konzepte die immerhin drei psychoanalytischen Theorien zugeordnet werden müssen. Insbes. der Begriff der Verdrängung unterlag bei Freud zahlreichen Revisionen. Wer sich da im Freudschen Werk nicht auskennt und orientieren kann, versteht die (dann notgedrungen widersprüchlichen) Dinge falsch. Die Verdrängung, die Freud in den frühen Jahren beschrieben hat, ist dann doch etwas anderes, als die der Strukturtheorie.

Eine wirkliche Ausgestaltung des Konzeptes der Abwehrmechanismen mit unterschiedlichen Differenzierungen erfolgte dann durch Anna Freud. Eine deutliche Erweiterung im Rahmen der Schöpfung eines neuen theoretischen Rahmens (für die verschiedenen Objektbeziehungstheorien) wurde von Anna Freuds "wissenschaftlicher Gegnerin" Melanie Klein entwickelt. Beide waren dann Grundlage für weitere Konzeptualisierungen.  

Deine Beispiele passen z.B. nicht, da es sich nicht um Prozesse des Unbewussten handelt. Hier geht es nicht um Abwehrmechanismen, sondern um bewusstseinsnahe Bewältigungsstrategien. Zudem stellt urinieren müssen, wenn die Blase voll ist keinen Trieb dar. Das Freudsche Triebkonzept ist ebenfalls zu komplex, um es hier zu erläutern und nur in seiner Entwucklung zu verstehen.

Wenn man es wirklich ganz simpel (und ungenau) belässt, werden meistens bei Freud unbewusste Prozesse beschrieben, mit denen etwas vom Bewusstsein ferngehalten wird (Pförtnermetapher). Und ja, in der Mehrheit würde man sagen, dass es sich um Schutzmechanismen handelt, nämlich solche, die der Angst-Abwehr dienen (zu beachten: der psychoanalytische Angstbegriff ist gemeint). Im Strukturmodell wird diese Abwehr den unbewussten Anteilen des Ich zugeschrieben.

Erster Schritt ist immer, sich zunächst mit dem Begriff des dynamischen Unbewussten auseinanderzusetzen. Ohne dessen Verständnis kann man einfach keinen korrekten Zugang zum Thema Abwehrmechanismen gewinnen.

Das Problem ist eher, dass viele meinen, sie hätten "die Psychoanalyse" verstanden. Es ist einfach Mist, dass Psychoanalyse in Schulen und leider auch Universitäten von Menschen vermittelt werden soll bzw. ja wird, die gar keine psychoanalytische Ausbildung abgeschlossen haben. Da kommt nur Unfug raus und es wird immer mehr dummes Zeug weitergetragen.

VG

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Hallo!

Ich kenne das so nicht und handhabe das selbst auch anders. Allerdings schaffe ich es tatsächlich nicht, mich bei allen zurück zu melden, sofern ich diese nach zwei Anrufversuchen nicht erreiche, rufe ich nicht mehr an. 

Für die Vergabe freier Termine bei Kollegen und eine Übersicht über freie Termine fehlt Therapeuten Zeit und Möglichkeit. Sofern jemand von einem Kollegen hört, dass freie Kapazitäten bestehen, werden diese aber auch normalerweise genannt.

Ansonsten erfolgt die Terminvergabe über die Terminservicestelle der Kassenärztlichen Vereinigung (allerdings ist hierzu eine spezielle Überweisung / Überweisungscode des Haus- oder eine Facharztes erforderlich). Diese muss in spätestens vier Wochen einen Termin ermöglichen (und tut dies auch - immer!).

Ich selbst habe (wie die meisten Kollegen) auch eine Telefonzeit zur Terminanfrage (wird auf dem AB angesagt und hinterlasse diese auf dem AB, sofern bei Rückruf sich dieser einschaltet), die aber so gut wie nicht von Patienten genutzt wird.

Ansonsten: ich kenne KollegInnen, die in der Schweiz arbeiten. Dort erfolgt das Arbeiten unter (aus deutscher Sicht) Traumbedingungen. Daher machen auch immer mehr deutsche Therapeuten "rüber", trotz der offenen Deutschfeindlichkeit der Schweizer. Die Regelungen in Deutschland sind mit denen der Schweiz nicht vergleichbar. Deutschland bildet hervorragend (auf eigene Kosten der Therapeuten) aus (daher auch mit Kusshand z.B. in der Schweiz genommen), setzt in der Praxis dann aber auf möglichst billige Massenabfertigung von Patienten statt Qualität und leistet sich lieber für 30 Mio. EUR Versicherungsgelder im Jahr ein Gutachter- (Beobachter- und Kontrolleur-) System, damit die Therapeuten auch brav diese Massenabfertigung betrieben. Und ab dem 01.07. wird das nochmal schlimmer, da können sich alle mal warm anziehen ....

Aber ich schweife ab, das hat ja mit der Frage nichts zu tun. Und nein, ich kenne das Verhalten so nicht in Deutschland.

VG

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Hallo!

Grundsätzlich kann ich nur dringend empfehlen: ansprechen!!! Das ist wichtig! Was dann therapeutisch folgt, hängt von der Ausbildung der Therapeutin ab (Analytiker arbeiten damit anders als tiefenpsychologisch fundiert oder verhaltenstherapeutisch ausgebildete Therapeuten).

Ich kann hier nur Hypothesen auf analytischer Basis und aufgrund deiner Beschreibung (also entsprechend stark vermutend) äußern, und da klingt es für mich nicht nach einer sog. Übertragung, sondern nach Widerstand. D.h., es könnte sein, dass du unbewusst über die Sexualisierung dich selbst (und ebenso auf die Therapeutin projiziert) (vermeintlich) dein gegenüber vom wichtigen Thema wegführst, weil das vielleicht (noch) zu bedrohlich ist. 

Ich schieße mal noch viel weiter ins Blaue: vielleicht geht es um Ängst, abgelehnt oder bestraft zu werden, eine Gunst des Gegenübers zu verlieren, vielleicht auch "nur" um Gefühle von Kontrollverlust in der therapeutischen Situation oder um (unbewusste) Gefühle, dort ausgeliefert zu sein oder so. Vielleicht hast du ein Muster, über Sexualisierung andere in solchen Situationen zu beschwichtigen oder Kontrolle über eine nicht gut kontrollierbare Situation bzw. Kontrolle über jemanden zurückzugewinnen?

Wie gesagt, hoch spekulativ. Aber es macht deutlich, dass es sinnvoll ist, sich dem zu stellen und dem Hintergrund dieser Konstellation auf den Grund zu gehen.

VG 

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Hallo!

Deine Abneigung gegen "gesetzliche" Kliniken überrascht mich. Gerade bei privaten gibt es weniger echte Qualitätskontrollen (weil die Krankenkassen da im gesetzlichen System schon drauf gucken, private eh kaum noch was zahlen, denen ist es oft egal) und kaum Vorschriften über die Therapien und die Qualifikation der Therapeuten existieren (anders als im gesetzlichen System). 

Natürlich gibt es gute private Kliniken, aber ebenso gute "gesetzliche" Kliniken (die ja auch meistens privat sind, aber mit den gesetzlichen Krankenkassen abrechnen können, bzw. im Ggs. zu vielen privaten auch die Auflagen des gesetzlichen Systems erfüllen). Es gibt ja kaum noch Kliniken in öffentlicher Trägerschaft. 

Ich würde an deiner Stelle eine Akut-Psychosomatik mit Psychotherapieschwerpunkt suchen. Da gibt es so einige. Das Studium der Internetseiten lohnt sich, weil man da etwas über die Ausrichtung und Arbeitsweise erfährt.

Die Psychiatrien der Regelversorgung und Reha-Kliniken sind rein psychotherapeutisch gesehen oft nicht befriedigend (aber auch hier gibt es Ausnahmen), weil ihr Auftrag im System auch ein ganz anderer ist.

Aber so oder so musst du auch wollen, d.h. dich mit dir selbst intensiv auseinandersetzen, was sehr anstrengend und schmerzhaft ist, egal ob ambulant oder stationär, privat oder "gesetzlich". Ein Therapeut und eine Klinik können keine Wunder vollbringen und dir Arbeit nicht abnehmen. Das ist kein therapeutischen angeleitetes Selbsterfahrungswochende (was persönlich ja auch was bringen kann, aber sicher nicht, wenn man Antidepressiva einnehmen muss).  

VG

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Aus erfahrung weiß ich, dass das mit Valdoxan kein Problem ist.

Wenn dir das der Arzt gesagt hat, würde ich den wechseln. Valdoxan geht so schon heftig auf die Leber, mit Alkohol zusammen hat die so richtig Spaß ... Und dann noch in der Kombi, Prost!

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Hallo!

Rechtspsychologe bei Gericht bedeutet als sachverständiger Zeuge (aka Gutachter) freiberuflich zu arbeiten (zu über 90% Familiengericht). Angestellt ist man ggf.bei einer "Gutachterfirma", aber eigentlich nur, bis man die Weiterbildung zum Rechtspsychologen BDP/DGPs abgeschlossen hat (weil viel Arbeit, kaum Geld), die anscheinend doch so langsam bei Gereicht gern gesehen wird, jedoch gibt es parallel eine Fortbildungsinitiative der Psychotherapeutenkammern, Psychotherapeuten gutachterlich zu qualifizieren. Wer da dann bevorzugt wird, ist abzuwarten. Bei Gericht scheinen Psychotherapeuten aber dann doch wegen der Mehrfachqualifikation mehr Aufträge zu krigen, aber im Strafrecht haben nach wie vor die Ärzte die Nase weit weit vorn!

Rechtspsychologe im Strafvollzug bedeutet in der Regel, dass man als Anstaltspsychologe arbeitet, zumeist angestellt, aber Verbeamtung (A13) ist ggf. möglich (abh. v. Bundesland und der Haushaltssituation). Eine Qualifikation zum Rechtspsychologen ist nicht notwendig, wichtiger sind psychotherapeutische Qualifikationen und Berufserfahrungen.  http://de.indeed.com/Zeige-Job?jk=ab6e718273db2d03&qd=UnhcQ3X7k_GSf5wFBZi_yN0ZzcgIe_llzH8_1tjGprrkwMs9XdyTuanQ5-J2MBn2KvcTrXxDJgihk7TzzIQWHKLNjlA3M2MsMT_Q7SnfdID0QJnARnFS12d5PxMMPeZECiWWMbEgvzax2sdVjuwb_pH7xNGngPDOVnXDJZ3VUr4PK8e8MPRsKxDPWKzvNkuWNVbuGkvXR_7b87sG_geiaw&atk=1a9rsbjpt5me080n&utm_source=publisher&utm_medium=organic_listings&utm_campaign=affiliate

Rechtspsychologe bei der Polizei ist mir nur im Rahmen des wissenschaftlichen Dienstes des BKA oder eines LKA bekannt. Arbeit ist wie eine wissenschaftliche Hifskraft bzw. wissenschaftlicher Mitarbeiter (Mittelbau) an der Uni oder z.B. (vielleicht sogar interessanter) am Kriminologischen Forschungsinstitut Niedersachsen. Auch hier ist eine rechtspsychologische Weiterbildung nicht zwingend erforderlich, entscheidend sind v.a. die wissenschaftliche Qualifikation und da v.a. auch die Methodenkenntnisse (ja, auch die speziellen, komplizierten sozialwissenschaftlichen Statistik-Geschichten, um die jeder, wenn irgend möglich, einen Bogen macht, sind da sehr gefragt).

VG

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Hallo! 

Da es offenbar um Systemische Therapie geht, verweise ich auf den Wissenschaftlichen Beirat Psychotherapie: 

http://www.wbpsychotherapie.de/page.asp?his=0.113.134.135

Insbes. bezogen auf die Ausgangsfrage:

"Von den beantragenden Fachverbänden wird die systemische Therapie als ein psychotherapeutisches Verfahren beschrieben, dessen Fokus auf dem sozialen Kontext psychischer Störungen liegt. Dabei werden zusätzlich zu einem oder mehreren Patienten („Indexpatienten“) weitere Mitglieder des für Patienten bedeutsamen sozialen Systems einbezogen. Die Therapie fokussiert auf die Interaktionen zwischen Mitgliedern der Familie oder des Systems und deren weitere soziale Umwelt.

Die Systemische Therapie betrachtet wechselseitige intrapsychische (kognitiv-emotive) und biologisch-somatische Prozesse sowie interpersonelle Zusammenhänge von Individuen und Gruppen als wesentliche Aspekte von Systemen. Die Elemente der jeweiligen Systeme und ihre wechselseitigen Beziehungen sind die Grundlage für die Diagnostik und Therapie von psychischen Erkrankungen."

Ich denke, besser kann man es nicht erklären. Weitere vertiefte Ausführungen zum Therapeutenverhalten s. ebd.

Ansonsten nochmal: Systemische Therapie ist kein Teilgebiet der Psychologie, schon gar kein Paradigma. Die theoretischen Wurzeln liegen in der (außerakademischen) Familientherapie und später durch Einbeziehung verschiedener, vorwiegend sozialwissenschaftlicher und geisteswissenschaftlicher Anätze, bzw. philosophischer Strömungen (Systemtheorie, Kommunikationstheorie, Konstruktivismus), die zunächst selektiv und ohne übergeordneten theoretischen oder wissenschaftlichen Bezug herangezogen und kombiniert wurden. Die akademische Eingliederung erfolgte erst spät, ausgehend von der Stanford Medical School. In Deutschland eher mit Fachbereichen für Pädagogik und Soziale Arbeit verbunden, als mit medizinischen Fakultäten. 

Die systemische Therapie ist zwar wissenschaftlich anerkannt als Psychotherapieverfahren, aber wurde nicht sozialrechtlich anerkannt, d.h. ist keine Leistung der Krankenkassen.

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Hallo!

Ich habe Psychologie studiert, aber eine systematische Psychologie kenne ich nicht (ich kenne nur die systematische Desensibilisierung aus der Verhaltenstherapie).

Unten schreibst du, es gäbe sogar ein solches Paradigma der Psychologie (ich denke, du beziehst dich auf den Paradigmenbegriff von Kuhn), das mir ebenfalls nicht bekannt ist.

Insofern bin ich entweder nicht auf dem neuesten Stand oder du hast da was verwechselt?!

VG

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Selbstmordgedanken sind z.B.: "Ich bringe mich um", "Ich will von eigener Hand aus dem Leben scheiden", "Ich plane, mir heute um 20 Uhr die Pulsadern aufzuschneiden", "Ich fahre jetzt gegen den nächsten Baum" usw.

Lebensüberdrussgedanken sind z.B.: "Das Leben ist sinnlos, ich will nicht mehr", "Ich halte das Leben nicht mehr aus", "Jeder neue Tag ekelt mich richtig an", "Wenn ich jetzt Krebs hätte und müsste sterben, wäre das eine Erlösung für mich", "Ich hoffe jeden Tag darauf, dass ich einen Unfall habe und sterbe", "Ich wünschte, ich würde morgen einfach nicht wieder aufwachen" usw.

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Hallo!

Die von dir genannten Medikamente erhöhen keine Glücksbotenstoffe, sondern (1) normalisieren (durch die Wiederaufnahmehemmung) die Menge eines (2) Botenstoffes / von Botenstoffen (mit Glück haben diese aber nichts zu tun) im synaptischen Spalt. Es geht wie gesagt um Normalisierung, nicht um eine erhöhte Konzentration.

Eine Überdosierung eines Botenstoffes führt außerdem nicht zu Glück, sondern zu einem teilw. riskanten Krankheitszustand (z.B. Serotonin-Syndrom). Eine solche Wirkung ist bei Monotherapie z.B. mit einem SSRI aufgrund der Wirkungsweise aber sehr selten.

Die verzögerte Wirkung ergibt sich durch die komplexe Pharmakokinetik dieser Medikamente (letztlich stecken dahinter mehrere komplizierte Vorgänge, die dann zu einer Normalisierung führen).  

VG. 

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