Hallo!

Die Traumdeutung ist ein Buch Sigmund Freuds aus dem Jahre 1899 (vordatiert auf 1900), in dem er einen ersten Versuch seines Konzeptes des dynamischen Unbewussten eingebettet in eine grobe Topologie der Psyche einführt, nachdem er sich von den Ansätzen Josef Breuers weitgehend losgesagt hatte. 

Die Traumdeutung einhält als zentralen Bestandteil im 7. Kapitel die erste metapsychologische Abhandlung dazu. Diese war notwendig geworden, da Freud nach Lösung von Breuer mit einer empirischen Psychologie gescheitert war, weil ihm diese mit den damaligen Methoden nicht möglich gewesen ist. Metapsychologie ist somit also per se nicht empirisch prüfbar, sondern sie ist ja die wissenschaftstheoretische und wissenschaftliche Notlösung, weil es Phänomene beschreiben soll, die sich gerade der empirischen Untersuchungsmethode verschließen.

 Die Traumdeutung stellt damit aber eine auf dieser Basis verfügbare Möglichkeit dar, Träume wissenschaftlich zu beforschen, um Kenntnisse über das dynamische Unbewusste zu erlangen. Die Traumdeutung ist dabei zu dieser Zeit seine Methode (vor Einführung der freien Assoziation und nach Ablegen suggestiver Techniken wie v.a. der Hypnose) das nicht direkt beobachtbare dynamische Unbewusste zu erforschen. Es geht also erstmal um eine wissenschaftliche Methode, nicht um eine Behandlungstechnik, wiewohl diese Methode auch in Behandlungen Anwendung findet, um sich dem Unbewussten eines Patienten zu nähern. 

Hierzu gibt es zahlreiche Beispiele, wie er auch nicht scheute, sich in diese Arbeit zu vertiefen, so dass er aus heutiger Sicht Patienten als Forschungsobjekte benutze, statt sich ausschließlich um eine Behandlung zu kümmern. Ein unrühmliches Kapitel seiner frühen Jahre (z.B. im "Fall Dora").  

Er wendet sich in der Traumdeutung jedoch sehr deutlich gegen die herrschenden Ideen von Traumdeutungen (Symboldeutung einerseits und Dechiffrierung von Trauminhalten andererseits).

"Mein Verfahren ist ja nicht so bequem wie das der populären Chiffriermethode, welche den gegebenen Trauminhalt nach einem fixierten Schlüssel übersetzt; ich bin vielmehr gefaßt darauf, daß derselbe Trauminhalt bei verschiedenen Personen und in verschiedenem Zusammenhang auch einen anderen Sinn verbergen mag." (Zitat Freud: Traumdeutung)

Dass diese kritisierten Ansätze dann schließlich Freud als Methode unterstellt wurden (sicher auch wegen des gewählten Titels des Buches und der Methode), dafür kann der gute Freud nun nichts.

Dennoch ist dies ebenfalls im Rahmen der frühen Jahre (vielleicht sogar als Beginn) der Psychoanalyse zu sehen, die bekanntlich schon durch Freud selbst immer wieder erweitert und verändert wurde, wie auch durch viele andere zu seiner Zeit und natürlich nach ihm. 

Gibt es also empirische Nachweise für die Traumdeutung? Die Antwort sollte jetzt klar sein.

Gibt es Belege dafür, dass eine Arbeit mit Trauminhalten in einer Psychotherapie (in Abwägung) sinnvoll sein KANN? Ja.

VG

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Hallo!

Beide Programme sind BPS akkreditiert. Insofern bestehen Möglichkeiten, entsprechend in UK zu arbeiten oder in eine psychologischen Gebiet einen UK-Postgraduiertenabschluss (Master oder Doktorat) draufzusetzen. Zumindest Sussex gibt an, dass dies auch in Klinischer Psychologie (Doktoratstudium zum DClinPsy) möglich sein wird (ist in UK sehr stark reguliert! Der DClinPsych ist Voraussetzung zum Chartered Clinical Psychologist).

Wenn du nach Deutschland zurück möchtest, gibt es vieles zu beachten, auch abhängig von den gewählten Berufs- oder Studienwünschen. Es ist zu empfehlen, das Studium so zu organisieren, dass die Kriterien der DGPs für die Bachelorabschlüsse erfüllt sind (bitte nicht am BDP orientieren, das ist nur der Berufsverband mit chronischem Mitgliedermangel).

VG

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Hallo!

Vermutlich meinst du einen Psychotherapeuten. Ob der Psychologe ist oder nicht, spielt keine Rolle.

Für Empfehlungen ist es wichtig, dein Alter zu kennen und zu wissen, wie du krankenversichert bist.

VG

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Was genau sind Abwehrmechanismen (Freud)?

Hallo:) ich versuche gerade die Psychoanalyse nach Freud zu verstehen. Es ist ja die Rede von Abwehrmechanismen der ,,Ich-Instanz" die dazu führt, den Bedürfnissen bzw. Trieben des ,,Es" gegenüberzutreten, die entweder generell oder aufgrund der Situation vom ,,Über-Ich" dem Gewissen verboten worden sind. Zudem treten diese Mechanismen unbewusst auf.

In einer anderen Definition heißt es jedoch: ...ein unbewusster Prozess der gefährliche peinliche schmerzliche und unerträgliche innere Vorgänge und Konflikte dem Bewusstsein fern hält.

also Abwehrmechanismen sind psychische Schutzmechanismen mit deren Hilfe sich Menschen von angstbesetzten Erfahrungen und Gefühlen zu schützen versuchen, indem sie diese ins Unbewusste abschieben.

Dazu stellen sich mir so viele Fragen..wenn ich jetzt dringend zur Toilette muss, mich aber momentan in der Öffentlichkeit befinde, und kein öffentliches WC in der Nähe ist, muss ich den Trieb ja quasi zurückstellen, da es sich nunmal nicht gehört auf die Straße zu machen. Wird bei diesem Vorgang auch unbewusst ein Abwehrmechanismus verwendet? Den in dem Falle wäre laut der 1. Definition der Trieb ja unerwünscht und es besteht ein Konflikt zwischen den Instanzen?

Verdrängung bedeutet ja zum Beispiel, ich lerne wen kennen und empfinde Zuneigung. Aus Angst sich in einer näheren Beziehung zu verlieren verdränge ich die Gefühle und streiche sie aus meiner Wahrnehmung. Mein Kopf ersetzt diese Gefühle, wenn ich darüber nachdenke finde ich viele Gründe warum ich keine Zuneigung empfinde, auch wenn sie tatsächlich da ist.

Warum ist dieser Prozese denn nun unbewusst? Zuvor muss ich ja schlechte Erfahrungen gemacht haben, über die ich mir im klaren bin, und womit ich mein eigenes Verhalten begründen kann.

Was ist damit gemeint? Ich verstehe es nicht.. Ich glaube es fällt mir so schwer, da ich selber schlechte Erfahrungen gemacht habe, mich aber intensiv mit den Gründen, Gefühlen meiner Vergangenheit etc beschäftigt habe, und Dinge nie verdrängen konnte, bzw. schon verdränge aber darüber bin ich mir bewusst..

HILFE

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Hallo!

Das Problem ist, dass hier viele Dinge durcheinandergehen. Die Psychoanalyse ist eine gewachsene und wachsende Wissenschaft mit vielen Teilgebieten und zahlreichen, unterschiedlichen, sich vielfach entwickelnden  Ansätzen, die sich z.T. widersprechen (ähnlich wie in einigen Bereichen der Physik).

Insofern gibt es keine Abwehrmechanismen, sondern verschiedene Konzepte von unbewussten Vorgängen, die als solche bezeichnet werden. Hier muss man also zunächst über wissenschaftstheoretische Kenntnisse wie auch über ein Verständnis der psychoanalytischen Thoriebildung verfügen (die sich z.B, von der der Psychologie unterscheidet).

Auch bei Freud sind dies gewachsene Konzepte die immerhin drei psychoanalytischen Theorien zugeordnet werden müssen. Insbes. der Begriff der Verdrängung unterlag bei Freud zahlreichen Revisionen. Wer sich da im Freudschen Werk nicht auskennt und orientieren kann, versteht die (dann notgedrungen widersprüchlichen) Dinge falsch. Die Verdrängung, die Freud in den frühen Jahren beschrieben hat, ist dann doch etwas anderes, als die der Strukturtheorie.

Eine wirkliche Ausgestaltung des Konzeptes der Abwehrmechanismen mit unterschiedlichen Differenzierungen erfolgte dann durch Anna Freud. Eine deutliche Erweiterung im Rahmen der Schöpfung eines neuen theoretischen Rahmens (für die verschiedenen Objektbeziehungstheorien) wurde von Anna Freuds "wissenschaftlicher Gegnerin" Melanie Klein entwickelt. Beide waren dann Grundlage für weitere Konzeptualisierungen.  

Deine Beispiele passen z.B. nicht, da es sich nicht um Prozesse des Unbewussten handelt. Hier geht es nicht um Abwehrmechanismen, sondern um bewusstseinsnahe Bewältigungsstrategien. Zudem stellt urinieren müssen, wenn die Blase voll ist keinen Trieb dar. Das Freudsche Triebkonzept ist ebenfalls zu komplex, um es hier zu erläutern und nur in seiner Entwucklung zu verstehen.

Wenn man es wirklich ganz simpel (und ungenau) belässt, werden meistens bei Freud unbewusste Prozesse beschrieben, mit denen etwas vom Bewusstsein ferngehalten wird (Pförtnermetapher). Und ja, in der Mehrheit würde man sagen, dass es sich um Schutzmechanismen handelt, nämlich solche, die der Angst-Abwehr dienen (zu beachten: der psychoanalytische Angstbegriff ist gemeint). Im Strukturmodell wird diese Abwehr den unbewussten Anteilen des Ich zugeschrieben.

Erster Schritt ist immer, sich zunächst mit dem Begriff des dynamischen Unbewussten auseinanderzusetzen. Ohne dessen Verständnis kann man einfach keinen korrekten Zugang zum Thema Abwehrmechanismen gewinnen.

Das Problem ist eher, dass viele meinen, sie hätten "die Psychoanalyse" verstanden. Es ist einfach Mist, dass Psychoanalyse in Schulen und leider auch Universitäten von Menschen vermittelt werden soll bzw. ja wird, die gar keine psychoanalytische Ausbildung abgeschlossen haben. Da kommt nur Unfug raus und es wird immer mehr dummes Zeug weitergetragen.

VG

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Hallo!

Grundsätzlich kann ich nur dringend empfehlen: ansprechen!!! Das ist wichtig! Was dann therapeutisch folgt, hängt von der Ausbildung der Therapeutin ab (Analytiker arbeiten damit anders als tiefenpsychologisch fundiert oder verhaltenstherapeutisch ausgebildete Therapeuten).

Ich kann hier nur Hypothesen auf analytischer Basis und aufgrund deiner Beschreibung (also entsprechend stark vermutend) äußern, und da klingt es für mich nicht nach einer sog. Übertragung, sondern nach Widerstand. D.h., es könnte sein, dass du unbewusst über die Sexualisierung dich selbst (und ebenso auf die Therapeutin projiziert) (vermeintlich) dein gegenüber vom wichtigen Thema wegführst, weil das vielleicht (noch) zu bedrohlich ist. 

Ich schieße mal noch viel weiter ins Blaue: vielleicht geht es um Ängst, abgelehnt oder bestraft zu werden, eine Gunst des Gegenübers zu verlieren, vielleicht auch "nur" um Gefühle von Kontrollverlust in der therapeutischen Situation oder um (unbewusste) Gefühle, dort ausgeliefert zu sein oder so. Vielleicht hast du ein Muster, über Sexualisierung andere in solchen Situationen zu beschwichtigen oder Kontrolle über eine nicht gut kontrollierbare Situation bzw. Kontrolle über jemanden zurückzugewinnen?

Wie gesagt, hoch spekulativ. Aber es macht deutlich, dass es sinnvoll ist, sich dem zu stellen und dem Hintergrund dieser Konstellation auf den Grund zu gehen.

VG 

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Schlecht in der Schule trotz hohen iq und lernen?

Hallo ich bin schlecht in der Schule (gym, 9) und bin ein 16 jähriger junge. Ich habe ungefair einen iq von 135. Ich meine die werden ja nie ganz exakt genau gemessen. Ich habe einen echten iq test gemacht bei einem Psychologen und natürlich nichts im internet. Ich lerne eigentlich immer brav für die Schule. Ich gebe zu ich bin manchmal schon faul und nicht der Fleissigste aber ich lerne bestimmt mehr als der Durchschnitt. Ich verstehe alles immer sofort im Unterricht und denke sehr gut vorraus, während die anderen nicht soweit denken wie ich. Von mir wird die Schwierigkeit der Themen im Unterricht immer extrem stark überschätzt und ich denke sehr kompliziert.

Für meine Mitschüler erscheine ich meist als recht dumm. Ich glaube aber es liegt daran, dass sie nicht mitkommen beidem was ich sage. Ein Beispiel: Wenn ich einen Vorschlag mache, wie man irgendetwas besser machen könnte in der Pause oder sonst wann, scheint es immer so als würden sie alles was sich in meinem Gelaber dumm angehört hat zu filtern und mich dafür dann beleidigen. Ich bin sehr schlecht in der Schule obwohl ich alles schneller verstehe als alle anderen. Manchmal bekomme ich schon Minderwertigkeitskomplexe weil im alltag alle viel intelligenter erscheinen als ich.

Ich denke immer sehr viel nach und plane wirklich alles. Und bin absolut unspontan.

Was kommt euch da in den Sinn? Ich weiss was mein Problem ist aber wie kann ich es halt lösen?

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Hallo!

Grundsätzlich ist es schon so, dass die Leistungen in einem Intelligenztest eine Korrelation mit Schulnoten aufweist. Daraus erwächst aber keine Regel.

Bezüglich der Ergebnisse kommt es auch auf den Test an und auch auf die zugrunde gelegte Eichstichprobe (hier gibt es Spielräume). 

Insbes. wenn keine spezifische Vergleichsgruppe herangezogen wird, wird das Ergebnis relativ (wenn ein 16jähriger Gymnasiast mit 12-16jährigen Hauptschülern verglichen wird, lassen sich nur bedingt prognostische Aussagen für den Schulerfolg bezogen auf die Intelligenz auf einem Gymnasium für die nächsten Jahre ableiten).

Außerdem muss man sagen, dass einige Tests eher zu Überschätzung (mal mehr, mal weniger) neigen (m.M. z.B. starkt der beliebte HAWIK).

Dessen ungeachtet verschafft eine sehr hohe allgemeine Intelligenz zumeist nur Vorteile im Fach Mathematik. Ansonsten reicht eine leicht überdurchschnittliche allgemeine Intelligenz durchaus, um auch sehr gute Schulnoten zu erreichen. Denn in der Schule (und in den meisten Studiengängen) schafft rasches Verstehen auch komplexer Zusammenhänge nur bedingt eine Erleichterung, da zahlreiche Leistungen nunmal nur mittels Auswendiglernen und damit auch mit Fleiß und Ausdauer, Selbstdiziplin, Selbststeuerung usw. erzielt werden müssen. Allein bei unterdurchschnittlicher Intelligenz wird es ab einer bestimmten Leistungsstufe intellektuell dann trotz Fleiß usw. schwierig mitzuhalten, hier kann es dann zu Überforderung kommen ("ich lerne und lerne, verstehe es aber trotzdem nicht und schaffe die Prüfungen nicht.").

Insofern scheitern viele (relativ unabhängig von der Intelligenz) aber eben an dieser Fleiß-usw.-Hürde.

Und es gibt ja diesen Spruch: gegen Faulheit ist kein Kraut gewachsen. Insofern sind auch tatsächlich pädagogische und therapeutische Ansätze zur Motivation bei dieser Konstellation (bis zur Prokrestination) von der Gesamtwirkung vergleichsweise bescheiden.

VG

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Zumindest in Köln und Magdeburg kann man Neurowissenschaft auf B.Sc. studieren. Interessant sicherlich auch der B.Sc. in Cognitive Science in Osnabrück.

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Hallo!

Wenn du in der Hirnforschung arbeiten möchtest, solltest du natürlich Neurowissenschaften studieren. Psychologie bringt dich da heute nicht mehr weiter.

VG

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Hallo!

Einen Titel bekommt man natürlich nicht, aber einen akademischen Grad. Dieser steht auf der Abschlussurkunde. 

In deinem Fall ist es abhängig davon, was deine Freundin studiert hat. Es gibt ja inzw. zahlreiche Psychologiestudiengänge mit unterschiedlichen Abschlüssen.

Sofern sie einen M.Sc. in Psychologie erworben hat, darf sie sich nach aktueller Rechtsprechung auch Psychologin nennen, da sie diese Berufsbezeichnung mit erworben hat. Sofern sie einen Masterabschluss mit anderer Bezeichnung oder in einem sog. Bindestrich-Psychologie Fach erworben hat, ist die Rechtslage bezüglich der Berufsbezeichnung unklar.

 Die Berufsbezeichnung Psychologe/in in mittelbar geschützt, wobei der Gesetzgeber leider keine klaren Regelungen für das Bachelor-Master-System erlassen hat, dies passt dann immer wieder die Rechtsprechung an, wobei die sich auf die letzte Rahmenordung für den Diplomstudiengang bezieht (Äquivalenzprüfung). Nicht alle Masterabschlüsse Psychologie entspechen dieser Rahmenordnung (z.B. die meisten Abschlüsse in Wirtschaftspsychologie nicht, ebenso Rehapsychologie usw.).

Ich würde vorsichtshalber nachfragen, was auf der Abschlussurkunde (nicht Zeugnis!) steht und mich sicherheitshalber darauf beschränken.

VG

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Hallo!

Ein Studium in Österreich oder in den Niederlanden ist auf jeden Fall die sicherere Alternative, sowohl  was die Anerkennung anbelangt, als auch die Finanzierung des Studiums betreffend.

VG

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Hallo!

Die einzige Wende in der Psychologie ist die kognitive. Eine andere gibt es nicht bzw. ist mir nichts bekannt, das innerhalb der akademischen Psychologie durchgängig (also nicht nur von Vertretern einer Richtung, die ihren Ansatz als "Wende" titulieren) als "Wende" bezeichnet wird. Wobei man duchaus vom wissenschaftshistorischen Standpunkt aus auch die "kognitive Wende" als solche anzweifeln kann.

 VG

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Partner kann und will Gefühle nicht ausdrücken?

Hallo, hätte ja nie gedacht, dass ich hier wirklich mal eine Beziehungsfrage stelle... naja...

Mein Partner und ich sind seit etwa 1 Jahr zusammen (beide knapp 30 Jahre alt). Die Beziehung läuft objektiv gesehen ganz gut, doch mit einer Sache komme ich immer weniger klar.... mein Partner hat noch nie gesagt, dass er mich liebt.

Auch andere Gefühlsbekundungen wie "ich mag dich", "ich hab dich lieb", "du fehlst mir", "du bist wichtig für mich", "ich mag das oder das an dir", "ich finde dich gutaussehend" kommen vielleicht höhstens einmal im Monat, meist im betrunkenen Zustand. Ich kann sie insgesamt mit den Händen abzählen auf die Beziehung gerechnet.

Wir haben bereits oft darüber gesprochen, dass ich mich ungeliebt fühle. Mein Partner meint, solche Dinge zu sagen sei nicht wichtig, es falle ihm halt schwer und überhaupt komme es doch nur darauf an, dass man sich eine gemeinsame Zukunft vorstellen kann, füreinander da ist, die Taten sprechen lässt und so weiter. Ich sagte ihm, dass es mir schwer fällt, mir eine Zukunft mit jemandem vorzustellen, der nicht einmal sagen kann dass er mich liebt oder zumindest fähig ist, einmal die Woche etwas Freundliches, Liebevolles in diese Richtung zu sagen. Das kränkt ihn wiederum sehr.

Wie seht ihr die Sache? Was würdet ihr tun? Ich kann einfach keine so gefühlsbereinigte Beziehung führen. Aber deswegen eine eigentlich ansonsten sehr gut laufende Beziehung wegwerfen, ist das so richtig? Ich frage mich wirklich inzwischen manchmal: Bin ich beziehungsunfähig, oder ist er es, oder passen wir einfach nicht zusammen?!

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Hallo!

Es kann ja auch nicht darum gehen, dass er einfach mehr Äußerungen von sich gibt. 

Bottom line scheint mir doch eher das Problem darin zu liegen, dass du in dieser Beziehung etwas für dich sehr wesentliches vermisst, was du hier nach zahlreichen Klärungsversuchen aber auch nicht bekommst / bekommen wirst und dass sich dies u,a. nur an dieser Äußerung festmacht (allerdings wird es ja letztlich viel mehr um den gesamten Umgang miteinander gehen). Das musst du erstmal akzeptieren. Entweder du kannst dich dann damit anfreunden oder eben nicht. Im letzten Fall ist dann die Passung zwischen euch eben leider doch nicht ausreichend genug.

Es macht in der Regel wenig Sinn, einen Partner (im Lauf der Zeit) passend formen zu wollen. Das wünscht sich ja niemand, bzw. fällt das ja in den Bereich "geliebt werden, wie man ist". Sofern sich jemand um jeden Preis anpasst und verbiegt, rächt sich das über Kurz oder Lang (eher lang) doppelt und dreifach.

Wenn es nicht ausreichend gut passt, dann hilft kein Zetern und Drängen, sondern nur, der Wahrheit ins Angesicht zu sehen und eigenverantwortlich Konsequenzen zu ziehen.

VG

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Hallo!

Ich habe vor vielen Jahren nach einem Jahr Präsenzstudium BWL zur Fernuni Hagen gewechselt und fand das BWL Studium im Prinzip gleichwertig (ist aber ewig her!).

Nach meinem anschließenden Psychologiestudium (Diplom an einer starkt mathematisch-naturwissenschaftlich ausgerichteten Präsenzuni) habe ich ein Jahr im FB Psychologie der Fernuni Hagen gearbeitet. Von diesem Studiengang halte ich entgegen meiner ersten positiven Erfahrung im BEreich BWL jedoch gar nichts. Ich habe rasch verstanden, warum die Fernuni zu Diplomzeiten keine Erlaubnis für einen Psychologiestudiengang erhalten hat. Als Alternative für einen sozialwissenschaftlichen Studiengang mit Neben-/Zweitfach Psychologie ist das m.M. ok, aber nicht als Alternative für einen grundständigen Studiengang Psychologie an einer der großen Unis.

VG

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Hallo!

Psychologe ist nicht gleich Psychologe (es gibt zahlreiche verschiedene Gebiete). Du musst dich da schon festlegen, da die Gebiete sich hinsichtlich Perspektiven und Einkommen sehr stark unterscheiden.

Allgemein wird nach einem vierjährigen Collgestudium ein zumeist fünfjähriges Graduate Studium in einem psychologischen Fach mit Abschluss Ph.D. ggf. auch Psy.D. vorausgesetzt, um staatl. lizensiert zu werden, erst dann darf man sich in den USA Psychologist nennen. Notwenig ist in der Regel, dass das Graduiertenstudium APA akkreditiert ist.

Sofern es um ein Gebiet geht, bei dem auch klinisch und/oder psychotherapeutisch gearbeitet werden soll, wird es noch komplizierter. Hier ist eine weitere Akkreditierung erforderlich und es muss eine weiterführende Lizenz von der Gesundheitsbehörde des Bundesstaates, in dem man arbeiten will, erworben werden (durch eine außeruniversitäre Prüfung).

Durch die extrem hohen Kosten, die sehr sehr harten Aufnahme- und Prüfungskriterien und geringe Anzahl der Studienplätze, sind, anders als in Deutschland, die Aussichten (Perspektiven und Einkommen) gerade für Clinical Psychologists sehr gut.

Es ist in den USA übrigens sehr schwer, Psychologieabschlüsse anerkennen zu lassen. Deutsche Diplom, wie auch generell europäische Masterabschlüsse werden dort in der Regel nur als US-Bachelor eingestuft. Somit muss man sich noch mal bei den Graduate Schools bewerben und dann noch bis zum Doktorat studieren. Auch mit deutschem oder sonst europäischem Doktorhut ist das alles nicht so einfach. Bei Psychologie machen die USA stark den Daumen drauf und regulieren noch viel stärker,als wir hier in Deutschland.

VG

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Hallo!

Mir scheint, du verwechselst Fixierung mit Regression? Vielleicht schaust du das noch mal nach?!

VG

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Hallo!

Die wichtigsten schein zu sein (s. insbes. Arbeiten von Nodop & Strauß, wie auch teilw. zum Forschungsgutachten):

- fachliche Kompetenzen (ist seit der staatl. Ausbildung nach PsychThG in Deutschland nicht mehr problematisch)

- intensive Selbsterfahrung (insbes. Kenntnis der eigenen "Alltagsneurosen" und ausreichendes Durcharbeiten wesentlicher Lebensthemen, sofern sich diese auf die Arbeit auswirken; bei Verhaltenstherapie sicher weniger wichtig, als bei analytischer Psychotherapie)

- überdurchschnittliches Beherrschen der Muttersprache

- hohe Stresstoleranz, Bewältigung hoher, z.T. sehr hoher Workloads (insbes. während der Ausbildung)

- hohe soziale und Beziehungskompetenzen (einschl. Empathie bei gleichzeitiger Wahrung einer (kritischen (!)) Distanz)

- hohe Introspektions- und Reflektionsfähigkeit

- gute Problemeinsicht und Kritikfähigkeit (insbes. in Teams und im Zuge von Supervisionen)

- persönliche Integrität

- psychische Stabilität und Gesundheit

- strukturelle Reife und Stabilität der Persönlichkeit

Nichts desto trotz sind und bleiben Psychotherapeuten nur Menschen und machen daher auch Fehler.

VG

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Anderson, Boszormenyi-Nagy, de Shazer, Haley, Minuchin, Satir, Selvini-Palazzoli, Stierlin, Watzlawick, White, Zuk

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Ich zweifle an mir und meinem Leben?

Hallo
Ich zweifle zur Zeit wieder so an meinem Leben..ich studiere Management aber eigentlich kann ich mit diesem ganzen Gewinn denken und Wirtschaft allgemein überhaupt nichts anfangen.
Geht überall nur ums Geld..und das macht die Leute nur kaputt und es gibt einfach viel wichtigere Dinge.
Ich bin eher ein sozialerer Mensch und denke sehr viel nach aber bin auch iwie etwas verloren momentan..
Nach meinem Abi wollte ich aber nicht weg aus meiner Stadt und dachte okay dann studiere ich das und bleibe eben hier.
Bin jetzt im 3. Semester und zweifle wieder total daran.
Habe nach dem 1. Semester mein Unterthema schon einmal gewechselt.

Psychologie hat mich Eig schon immer interessiert und auch allgemein sozialere Sachen..
Ich habe selbst auch schon einiges durchgemacht und bin auch noch in Therapie.
Das Leben kann eben so wunderschön sein und ich würde so gerne Leuten helfen wieder glücklicher zu werden und auf der anderen Seite finde ich die Psyche auch mega interessant einfach.

Habe auch schon zwei Hausarbeiten über eher psychologische Themen geschrieben.

Ich tue mir eben jetzt so unglaublich schwer so vollkommen ohne Motivation für das Studium zu lernen. Kann mich nicht konzentrieren und setze mich auch einfach nicht hin, obwohl ich eben Eig ein Mensch bin der wenn er etwas will das auch durchzieht..
Fühle mich da so verloren momentan.

Ich habe einen Weg gefunden wie ich Psychologie im Ausland studieren könnte (mein Abi war zu schlecht um es hier zu studieren) und bin da auch total begeistert drüber aber dafür muss ich dann eben erst das jetzige zu Ende bringen und das dauert eben noch 1,5 Jahre..mit den Leuten in meinem Studiengang kann ich auch nicht viel anfangen.
Die sind alle so Karriere geil..

Dann denke ich mir wieder so oh man bis ich dann da fertig wäre überhaupt  (also mit Psychologie noch) dann dauert das insgesamt noch 7 Jahre..dann bin ich 28.
Prinzipiell hätte ich damit kein Problem aber es ist allgemein ja so dass einem von außen immer so Druck gemacht wird du musst dies und das und schneller und besser und alles..ich bin nicht so ein Karriere Mensch.
Meine Ziele im Leben sind eigentlich einfach ein guter Mensch zu sein, ehrlich zu leben, eine Familie mal zu haben und genug Geld zu verdienen um einigermaßen so zu leben.

Ich habe aber auch Angst dass das dann auch Vllt wieder nicht das Richtige sein könnte, obwohl es mich eigentlich total interessiert und ich auch oft analytisch denke, mich gut in andere hineinversetzen kann und die Situationen um mich herum auch immer automatisch irgendwie analysiere.

Ich bin einfach so durcheinander und weiß einfach nicht wie ich mich motivieren kann das jetzt zu Ende zu bringen.

(bin auf ner privaten Uni..also wenn ich's abbrechen würde dann wäre das ganze Geld zum Fenster rausgeworfen..)

Was soll ich denn jetzt machen? :(

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Hallo!

Ich fände es wichtig, dass du dich über Psychologie alsn Studienfach informierst.

Du würdest eben NICHT in einen sozialen Studiengang wechseln, sondern in einen mathematisch-naturwissenschaftlichen Studiengang, der keine großartigen Berührungspunkte zum sozialen Bereich hat. Wenn sozialer Bezug und der Wunsch, Menschen zu helfen da ist, dann besser Soziale Arbeit studieren.

Die meisten Absolventen der Psychologie arbeiten später in der Wirtschaft (Personal und Organisation, Unternehmensberatung, Marktforschung).

Insbesondere weil ja bis 2017 der Weg für Psychologen zum Psychotherapeuten beendet sein wird (Novellierung des PsychThG), würde ich mir das doppelt überlegen, sofern Psychotherapeut der Wunschberuf sein sollte. Möglich auch, dass du mit dem ausländischen Abschluss nicht die Äquivalanzkriterien für die PsychThG Vorgaben erfüllst. 

Dessen ungeachtet gilt noch immer: wer "NUR" Psychotherapeut werden will, studiert besser Medizin. 

Unter Berücksichtigung der weiteren Probleme (Stichw. Psychotherapeutenschwemme - gemeint sind nicht-ärztliche), sollte man das so oder so erst gut durchrechnen (ja, gerade in der Psychotherapie geht es ums´Geld und nicht wenige müssen abbrechen, weil selbiges ausgeht). Es gibt zudem schon so ewig viele taxifahrende psychologische Psychotherapeuten auf Wartelisten für Kassensitze, da braucht es 20 Jahre, bis alle, die jetzt schon draufstehen, versorgt sind - mehr braucht da kein Mensch. Und in Kliniken usw. sind auch kaum noch Jobs zu holen (der Betrieb wird mit Ausbildungskandidaten mit Minimalbezahlung oder direkt ganz ohne bestritten).

Insofern, erstmal gut informieren, bevor das nächste Projekt im Frust (und perspektivlosigkeit) endet.

VG

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Hallo!

Grundsätzlich wirst du ja mit dem Therapeuten eine Absageregelung im ersten Gespräch getroffen haben. Es gilt, was dort vereinbart wurde.

VG

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