Wenn das Pferd zu Mauke neigt, würde ich den Behang schon scheren. Oder du kontrollierst die Haut darunter regelmäßig auf Verletzungen & Mauke.

Das Fell zu scheren ist Schwachsinn. Dadurch & durch Eindecken verliert das Pferd die Möglichkeit zur Thermoregulation und wird schnell krank. Ich habe meine Stute eingedeckt, aber nicht geschoren gekauft. Des Horror, ich sags dir. Wie oft saß ich an einem sonnigen Tag in der Schule und dachte daran, dass mein Pferd jetzt mit dicker Decke in der prallen Sonne steht (wo es ja selbst im Winter gerne mal der warm wird). Außerdem konnte sich meine Stute nie genüßlich im Schlamm oder Schnee wälzen. Gefährlich ist es auch - wenn eine Decke verrutscht und das Pferd sich verfängt, kann es sich ganz böse Verletzungen zuziehen. Und teuer: in Herdenhaltung geht so ne Decke gerne mal kaputt.

Denk daran: Pferde haben ein ganz anderes Temperaturempfinden als wir Menschen. Die halten die Temperaturen in unseren Breiten mühelos aus, so lange sie einen Unterstand zum Schutz vor Nässe haben und genügend Heu bekommen, um ausreichend Körperwärme zu produzieren.

Lass ihm einfach seinen Winterpelz und reite im Winter so lange Schritt nach dem Reiten, bis das Fell wieder trocken ist. Und Abschwitzdecken gibts ja auch ;)

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Ich finde schon, dass einem das Reiten körperlich einiges abverlangt. Ich bin nch ner ordentlichen Reitstunde jedenfalls immer ziemlich geschafft..

Beim Reiten sollst du ja von Kopf bis Ferse komplett locker sein, schön mitschwingen und die Bewegungen des Pferdes nicht behindern. Gleichzeitig brauchst du aber genug Spannung, um nicht vom Pferd zu fallen sondern möglichst gerade auf aufrecht, jedoch ohne Hohlkreuz oder Buckel, zu sitzen. Das hast du ja bereits dann, wenn du nur auf dem Pferd sitzt - wenn dann noch diverse Lektionen hinzukommen, wird das Ganze nochmal anstrengender, auch vom konditionellen her. Die Muskelgruppen, die dabei hauptsächlich beansprucht werden, sind eben Muskeln, die besonders für die Rumpfstabilität nötig sind, weniger für (sichtbare) Bewegungen, z.B. der Beckenboden. Und der Gleichgewichtssinn sowie die Koordination werden auch gefordert.

Reiten ist also deshalb so anstrengend, weil es so mühelos aussehen soll und deshalb der Körper so vielseitig - Muskulatur, Kondition, Gleichgewicht, Koordination, Konzentration - gefordert wird. In keinem der Bereiche werden Höchstleistungen abverlangt - selten zumindest - aber die Kombination aus allem und das über einen längeren Zeitraum macht es eben aus.

Das Training beim Reiten verlangt einem zusätzlich noch eine große "mentale Stärke" ab, wenn es tatsächlich als Leistungssport betrieben wird. Verletzungspausen hat jeder Sportler mal, beim Reiten kommt aber noch eine zusätzliche Variable dazu: das Pferd. Es muss fit sein, gut drauf und leistungsbereit sein. Pferd und Reiter müssen klar kommen und eine Einheit bilden. Das hast du in keiner anderen Sportart.

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Ein Martingal ist - richtig verschnallt - sicher nix schädliches fürs Pferd. Warum nicht. Ich würde allerdings eins mit offener Gabel nehmen..

Springgamaschen mache ich meiner Stute auch drauf. Falls du dich oder dein Pferd sich verschätzt und blöd abspringt und landet, sind die Beugesehnen hinten schnell durch. Ich würde die Gamaschen jedoch erst nach dem Warmreiten, also direkt vorm Springen draufmachen und noch vor dem Trockenreiten (und abmisten, aufräumen..) wieder runter machen, um den Hitzestau in Grenzen zu halten. Denn unter Gamaschen und Bandagen wird es schnell sehr heiß, über 40°. Normalerweise ist ein Pferdebein um die 24° warm und ab 36° können die Sehnen irreparablen Schaden nehmen!

Meine Stute trägt beim Freispringen, obwohl sie Barhufer ist, auch Hufglocken. Denn manchmal ist sie so gut drauf, dass sie sich bei ihren Bockeskapaden mit den Hinterhufen in die Ballen der Vorderhufe springt. Wenn ich draufhocke, hat sie allerdings keine drauf. Bei Hufglocken besteht die Gefahr der Überhitzung weniger, trotzdem würde ich sie nicht just for fun oder nur fürs Aussehen draufmachen.

Bandagen sind absoluter Blödsinn, wie du schon geschrieben hast, bringen die rein gar nix. Ein Fetzchen Stoff kann nie und nimmer das Bein eines 600kg Tieres in Bewegung stützen und auch der Schlagschutz ist nur bedingt gegeben. Da sind Hartschalengamaschen tausendmal besser. Zudem führen auch sie zur Verklebung der Sehnen und des Bindegewebes durch Überhitzung, schädigen - sogar richtig gewickelt - das empfindliche Lymphsystem. Außerdem kannst du dir vorstellen, was passieren kann, wenn so eine Bandage im vollen Galopp oder überm Sprung aufgeht... Achja, wenn die Fleecedinger nass werden, wirds fürs Pferd auch sehr ungemütlich, weil sie sich vollsaugen.

Soll heißen: wenn Beinschutz, dann nur beim Springen und zwar nur Hartschalengamaschen vorne und ggf. Glocken. Mit allem anderen tust du deinem Pferd absolut keinen Gefallen, allerhöchstens dem Auge des Betrachters...

Wenn dein Pferd einen Galoppsprung von etwa 3m hat, würde ich das als Abstand zwischen zwei Galoppstangen wählen. Für eine Vorlegestange etwas weniger, vllt. 2 - 2,50m. Kommt jedoch auf die Höhe des Sprungs an ;)

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.. Dann mach das, was du tun darfst:

  • Longieren (Traber haben gerne mal Hufrollenprobleme, dann wäre das eher nichts, auch bei schlimmer Arthrose, Sehnengeschichten usw. würde ich mir das überlegen - wenns jedoch vor allem der Rücken ist, der Schmerzen bereitet, kannst du durch gute Longierarbeit sehr viel erreichen (www.wege-zum-pferd.de).

  • Handarbeit (eigentlich für fast alle Pferde "geeignet", auch hier lässt sich viel machen (kannst dir ja mal das Buch "Gymnastizierende Arbeit an der Hand" anschauen ;))

  • Bodenarbeit (hier vllt. auf allzu krasse Lektionen verzichten, Join-up und sonstigen Mist auf jeden Fall lassen, stattdessen viel Führtraining, Stangenarbeit, Schrecktraining mit Regenschirmen, Planen, Flatterbändern, Bällen, Luftballons.......

  • Spazierengehen, wenn erlaubt auch mal bergauf & bergab

  • vielleicht spezielle Dehn / Mobilisationsübungen, die dir der Chiropraktiker oder ein Physiotherapeut zeigen kann

  • Kutsche fahren?

Ich reite auch sehr gerne und hatte trotzdem Spaß daran, vom Boden aus mit meinem Pferdi zu arbeiten.. Einmal hatte sie eine Nervenverletzung an der Schulter, die über ein halbes Jahr Zeit brauchte, und das andere Mal bin ich wegen einer Knieverletzung ein halbes Jahr ausgefallen.

Und je nachdem, wie "krank" dein Pferd jetzt ist (sehr starke Arthrose, Kissing Spines etc sind ja leider unheilbar), kann es durch ein schonendes, durchdachtes (!!!) Aufbautraining wieder reitbar werden...?

Auch wenn es bei uns was anderes war, aber bei meiner Stute hat der Tierarzt 3 Wochen nach der Nervenverletzung gesagt, dass der Nerv nie wieder heilen würde, dass sie nie wieder springen können würde, normale Dressurarbeit (mit Volten, Seitengängen) wäre auch nicht mehr möglich und dass sie in 5, vielleicht 10 Jahren (damals war sie 5 (!!!!!) Jahre alt!) wahrscheinlich derartige Probleme mit der Schulter (Gelenk, Bizepssehne) bekommen würde, dass man sie einschläfern müsste.

Einen Klinikaufenthalt, ein dreiviertel Jahr wöchentliche Physiotherapie und viel Blut, Schweiß und Schmerz den ich ins Aufbautraining investiert habe, war meine Kleine wieder voll reitbar :)

Hätte ich den Aufwand nicht betrieben und sie einfach nach der Diagnose ein halbes Jahr weggestellt - ich will nicht wissen, wie sie jetzt laufen würde.....

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Vergleiche doch die Inhaltsstoffe. Wenn wirklich nur reines Biotin in den Tabletten drin ist, warum nicht. Da das in den meisten Fällen aber nicht der Fall ist, würde ich mich über die Wirkung der übrigen Inhaltsstoffe auf Pferde informieren. Schließlich unterscheiden sich die Stoffwechsel & deren Ernährungs-Anforderungen von Mensch & Pferd ziemlich - vllt. ist in den Tabletten was drin, das die Pferde überhaupt nicht brauchen können, was ihnen vllt. sogar schadet, oder in den Tabletten ist genau das nicht enthalten, was Pferde zum Verwerten von Biotin brauchen etc. Ist wohl eher unwahrscheinlich, aber abchecken würde ich es schon - also: Inhaltsstoffe vergleichen. Dann eben die Frage, ob sich das wirklich lohnt. Ein Pferd braucht nämlich nicht nur wegen des ca. 7x höheren Gewichts viel mehr Biotin als Menschen, es hat auch wesentlich mehr Hornproduktion als wir (Fell, Hufe). Daher würde ich wieder die Inhaltsstoffe vergleichen. D.h., du rechnest aus, wieviele mg Biotin in der optimalen Dosis von Pferde-Biotin steckt, und rechnest dann um, wieviele Tabletten du pro Monat bräuchtest.. Ich kann mir wirklich nicht vorstellen, dass sich das lohnt ;)

Und by the way - warum fütterst du eigentlich Biotin zu? Gib ihm doch am besten unmineralisiertes Kraftfutter(am besten & billigsten Hafer), dass du je nach Arbeitspensum beliebig füttern kannst, dazu viel gutes Heu und ein passendes Mineralfutter, zum Beispiel 'marstall Force'. Das Problem beim mineralisierten Kraftfutter ist, dass häufig viel Zeug drin steckt, was das Pferd nicht braucht & was dick macht (Melasse, Kräuter --> viel in Müslis), und, dass du dem Pferd immer die gleiche Menge geben musst, damit es seine Mineralien bekommt, egal, wieviel es arbeitet / arbeiten kann.

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