„Ohne Krimi geht die Mimi nie ins Bett“ hat Bill Ramsey einst gesungen; das war 1962. Da die Dame bestimmt kein Einzelfall war, liegt die Vermutung nahe: Der Krimi war schon immer der Deutschen liebstes Kind; zumindest in den letzten gut 60 Jahren. Wie in den USA wurde das Genre laut Medienwissenschaftler Gerd Hallenberger auch im deutschen Fernsehen Ende der Fünfziger zu einem festen Bestandteil des Programms, anfangs noch mit Einzelstücken im Rahmen von Reihen wie „Stahlnetz“ (ARD, ab 1958).
Unvergessen sind auch die Francis-Durbridge-„Straßenfeger“, allen voran der Sechsteiler „Das Halstuch“ (1962). Wöchentliche Sendetermine gab es zunächst jedoch nur im ARD-Vorabendprogramm. Die erste deutsche 20.15-Uhr-Serie war ab 1969 „Der Kommissar“, 1970 startete der „Tatort“. Damit, so Hallenberger, „war das Genre in der Hauptsendezeit gesetzt, nun begann eine Verstetigung des Krimiangebots mit immer mehr Sendeplätzen.“