Wieso braucht man heutzutage für jeden Mist eine Therapie?

Juliane Koepcke ist am 24. Dezember 1971 im Amazonas Gebiet mit einem Flugzeug abgestürzt. Sie hat den Flug überlebt, war schwer verletzt, hatte eine Gehirnerschütterung, hat viele Leichen gesehen, musste über 10 Tage lang durch den Dschungel irren bis Einheimische sie gefunden haben. Danach wurde sie von den Einheimischen gesund gepflegt.

Sie hat vermutlich sogar den abgetrennten Kopf ihrer Mutter gesehen und viele zerstückelte Leichenteile.

Ich finde das immer noch sehr beeindruckend und außergewöhnlich, wie Sie mit diesem Trauma umgegangen sind, überhaupt solche Erlebnisse und Erfahrungen — solche schrecklichen Dinge — zu verdrängen und zu unterdrücken.
Ja, und man muss bedenken, ich hatte keine psychologische Betreuung. Heute kriegt man da ja sofort jemanden zur Seite gestellt, aber Anfang der 70er-Jahre hat man das noch anders gesehen und es war eigentlich auch nie ein Thema. Wenn ich nicht zurechtgekommen wäre, hätte ich mich selber darum kümmern müssen. Aber es hat geklappt. Ich hatte natürlich lange Zeit noch Albträume, Jahre lang, und die Trauer ist natürlich immer wieder über mich gekommen, dass meine Mutter gestorben war und so viele andere Leute auch. Auch die Frage, wieso nur ich überlebt habe, das ist natürlich was, was mich immer beschäftigt und auch weiter beschäftigen wird.

Quelle: https://www.vice.com/de/article/ppwvag/the-woman-who-fell-to-earth-462

Was ich damit sagen möchte, ist, dass man früher so einen Mist nicht gebraucht hat. Die Menschen damals waren noch stark, unempfindlich, hartherzig. Heutzutage haben wir eine sensible Weichei-Gesellschaft.

Ich bin für jede Form von medizinischer Therapie. Bitte nicht falsch verstehen. Bei starken Schmerzen soll niemand leiden. Wenn man Probleme hat, soll man auch zum Arzt gehen. Gar nicht der Rede wert.

Aber ich halte es für einen Witz, wenn man zum Psychologe gehen muss, wenn es um Firlefanz geht. Man muss nicht für jeden Furz, der im Hintern feststeckt, zum Psychologen rennen oder eine Therapie anfangen.

Eine Therapie ist in meinen Augen erst dann nötig, wenn alle körperlich-medizinischen Ursachen ausgeschlossen sind und das alltägliche Leben eingeschränkt ist.

Das ist aber nicht der Fall, wenn man in Deutschland eine Krokodil-Phobie hat, oder wenn man mal vom Chef angeschrien wird oder weil man wieder Single und traurig ist (in der heutigen Wegwerfgesellschaft).

Therapie, Angst, Psychologie, Psychiater, Psychologe, Weicheier

Ein guter Freund von mir möchte mich dazu drängen?

Hallo,

ein guter Freund von mir konnte mich vor 2–3 Wochen dazu überzeugen mir ein Videospiel zu kaufen. In anderen Worten, er hat mich so lange drangsaliert, bis ich es gekauft habe. Wir haben dann so circa 3–4 Tage gespielt und es hat auch Spaß gemacht. Danach hatte ich keine Lust mehr darauf.

Irgendwann hat er mich dann gefragt, warum ich keine Lust mehr habe. Daraufhin habe ich ihm alle Gründe genannt:

  • Ich habe früher gerne gespielt, mit 15 oder 16, aber jetzt bin ich in einem Alter, wo man gerne andere Dinge bevorzugt (Ich bin 27, er 28)
  • Es macht mir keinen Spaß ein Spiel zu spielen, wo man sich richtig reinhängen muss, um zu gewinnen (Ich möchte das Spiel spielen, um mal abzuschalten und nicht um wettkampfmäßig zu gewinnen)
  • Ich spiele lieber Schach als Videospiele
  • Um sehr guter Spieler zu sein, benötigt man eine äußerst gute Internetverbindung (Ich habe eine gute Internetverbindung zum Arbeiten und für den Alltag, aber die hohen Ansprüche für Videospiele sind dennoch nicht erfüllt)
  • Wenn ich das Spiel länger spiele, wird mir übel (von den schnellen Bewegungen im Spiel)

Er meinte, dass er es schade findet und dass ich dem Spiel doch noch eine Chance geben soll. Seither schickt er mir täglich Videos von TikTok und YouTube über das Spiel. Meistens werde ich schon morgens mit einer WhatsApp Nachricht über Videospiele begrüßt. Wenn wir telefonieren, lenkt er unser Gespräch auf das Thema Videospiele.

Er ist 28 und lebt mit seiner Freundin alleine.

Wie kann er sich anderweitig beschäftigen? Wie kann ich ihm höflich, aber endgültig sagen, dass ich nur dann mit ihm spiele, wenn ich auch Lust dazu habe? Er ist meistens sehr schnell beleidigt.

Videospiele, Freizeit, Freundschaft, Freunde, Gaming, zwingen