Warum kann ich nicht aufhören zu denken?

Ich (15, W ) weiß nicht, was mit mir los ist. Mein Problem ist, dass ich nicht aufhören kann zu denken. Ich habe schon immer viel nachgedacht, aber es war noch im normalen Bereich. Aber jetzt kann ich nicht mal mehr fernsehen, lesen usw, weil ich mir immer im Kopf vorstellen muss, wie sich die Personen fühlen oder wie es wäre zu dieser Zeit oder an dem Ort zu Leben. Ich weiß, dass das komisch klingt, aber es ist so. ich stelle mir dann immer alles im Kopf genau vor, wie meine Kindheit zu der Zeit gewesen wäre... und wenn ich nicht an sowas denke, stelle ich mich immer philosophische Fragen. Beides dauert oft sehr lange und selbst wenn ich eine "Lösung" im Kopf habe, die die Frage beantwortet, kann ich nicht aufhören. Vor ca einem Jahr hat das anfangen, aber da war es nur so einmal im Monat. Jetzt ist es so ziemlich jeden Tag. An meistens ist es noch erträglich, aber in letzter Zeit passiert es immer öfter, dass es so schlimm ist, dass ich Stundenlang denke. Es belastet mich sehr, weil ich mich kaum noch auf andere Sachen konzentrieren kann und ich es als totale Zeitverschwendung ansehe. Aber ich kann einfach nicht aufhören, wenn ich versuche mich zu Zwingen es zu stoppen, habe ich ein ganz komisches Gefühl und denke mir, dass es schlecht ist aufzuhören, obwohl ich eigentlich ja weiß, dass es eben nicht gut für mich ist. Ich habe es meiner Mutter erzählt, aber sie versteht mich nicht und meint nur, ich solle einfach aufhören. Heute war der lezte Schultag und ich habe Angst, dass es jetzt noch schlimmer wird und ich die Ferien garnicht genießen kann. Was soll ich euer Meinung nach tun? Vllt hat/ hatte jemand von euch das gleiche Problem und kann mir helfen. Danke schonmal

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Gedanken sind nichts reales, du kannst es beenden und starten wann DU willst.

Was nicht funktioniert ist es zu erzwingen, du kennst sicher Gedankenspiele wie versuche 5min nicht an einen pinken Hund usw. zu denken, dann wirst du genau das machen. In deinem Fall versuchst du nicht an deine Gedanken zu denken, das funktioniert genau so wenig.

Durch die permanente Beschäftigung mit Fragen wie  "wieso habe ich das, wieso muss ich permanent dran denken, wo sind meine Gedanken - ahh da sind sie ja wieder, ich habe euch schon vermisst usw.."
kannst du nicht rauskommen, da du deinem Hirn permanent neuen Gedankeninput mit Aussteigsgedanken gibst was nichts weitere wie neues Futter für neue Gedanken ist.

Gedanken sind nichts weiter wie vergleichende Selbstgespräche mit dem Faktor Zeit dazwischen. Man vergleicht etwas mit der Vergangenheit, oder Zukunft aber NIE mit dem augenblicklichen Moment.
Wie fühlt sich die Person im TV --> du vergleichst das mit eigenen Erlebnissen deiner Gefühlswelt aus der Vergangenheit, oder gestaltest neue für die Zukunft.

Jetzt kommt der Trick deine Gedanken auszuschalten und zwar bleibe im jetzigen Augenblick, dort können Gedanken nicht existieren da es keinen Vergleich mehr gibt. Diesen Zustand kann man z.B. durch Meditation erreichen, bei regelmäßiger Anwendung trainierst du damit gleichzeitig dein Hirn und kannst dir diesen Zustand auch außerhalb der Meditation hervorholen.

Im Grunde geht es dann darum die Gedanken einfach zu akzeptieren, du nimmst sie wahr bewertest und vergleichst sie aber nicht mehr, dadurch nimmst du ihnen das Futter, dadurch verschwinden ungewollte Gedanken sehr schnell und du kannst dich wieder auf das Leben konzentrieren.

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in deiner Situation bringt die Konfrontation noch nicht viel, da du wohl noch zu wenig Wissen hast.

In einer kognitiven Verhaltenstherapie könntest du lernen zu verstehen wieso du überhaupt Angst vor dem Erbrechen hast und wie man diese Angst wieder verlernt.

Ein sehr großes Problem dabei sind deine Gedanken, durch diese startet der ganze Angstvorgang und durch die ausgeschütteten Stresshormone passiert auch tatsächlich etwas im Körper (z.B. verspannt dein Magen usw..).

Gerade bei übertriebener Angst und einer gesteigerten Achtsamkeit auf das Erbechen wird jeder deiner Gedanken bei dem allerkleinsten körperlichen zucken in z.B. der Bauchgegend, Halsbereich usw. dir den Input geben das es gleich so weit ist.

Beim Erbechen ist das halt so ein Thema, nur rein in Situationen zu gehen wo du ein so starkes Gefühl hast reicht häufig nicht, da man durch die Angst und die eigentliche Anspannung in den allerseltensten Fällen tatsächlich erbricht und so nur sehr schwer aus dem Angstkreislauf raus kommt.
Vor allem wenn du jetzt schon jahrelang damit kämpfst brauchst du meiner Meinung nach eine tatsächliche Konfrontation, das Erbrechen kann z.B. durch bestimmte Mittel herbei geführt werden.

Dies würde ich aber im Zuge einer Verhaltenstherapie machen wo du im Vorfeld ganz genau erklärt bekommst was passiert und wie du es zulassen kannst. Ohne diese Gespräche wirst du auch mit dem Brechmittel Probleme haben zu erbrechen da du ständig dagegen kämpfen wirst, du wirst aber lernen es zuzulassen.

Erst dann hast du eine Bestätigung das das eigentliche Erbrechen zwar unangenehm ist, aber nicht so schlimm wie du es dir jedes mal ausmalst. Mit diesem neuen Wissen sind dann auch andere Schritte wieder leichter, da man sich immer diese Situation hervorrufen kann "hmm zwar spannt sich mein Magen und so ein Gefühl kommt wieder hoch, aber halb so schlimm"

Irgendwann hast du dann einen Punkt erreicht wo du diese falschen Gedanken wieder verlernt hast und nicht mehr drüber nachdenken musst.
Bis es aber so weit ist musst du wirklich an dir arbeiten, du hast jetzt jahrelang deinem Hirn beigebracht "wenn ich esse übergebe ich mich", diese Gedanken müssen durch neue ersetzt werden und das geht nicht von heute auf morgen.

Wenn du am Ball bleibst wirst du es aber schaffen und ein neues Leben ohne dieser Angst kennen lernen.

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