Das kommt auf die Art der OP und den individuellen Gesundheitszustand an Natürlich wird man als Querschnittsgelähnter - sollte wirklich etwas schiefgehen - nicht sofort entlassen und i. d. R. folgt möglichst schnell ein Aufenthalt in einer Spezualklinik. Neben der Beratung durch den Sozialdienst kann man sich im Internet informieren, indem man entsprechende Foren (Stichwort "Querschnittslähmung") eingibt und ggf. befragt. Alies Gute wünscht heikeregenbogen (querschnittsgelähmt ab 6. Halswirbel)
Meines Wissens nach kann der Blasenmuskel mit einem kl. Gerät (Sphinkter) oder per etwas gr.OP durch einen Stimulator "dicht gemacht" werden. Persönlich kann ich nicht sagen,dass (nasse) WIndeln besser sind als ein Katheter. Aber das kann nur jede/r für sich entscheiden. Alies Gute von heikergenbogen.
Als sog. "Betroffene" kenne ich 2 Formen der QL: Para- und Tetraplegie. Para bezieht sich auf 2 - die beiden Beine als 2 Extremitäten. Tetra heißt 4 (siehe Tetra-Pack mit 4 Ecken) und bedeutet, dass alle 4 Extremitäten - also Arme/Hände und Beine betroffen sind. Ob jemand Para oder Tetra ist, hängt von der Lähmungshöhe ab. Tetra wird man, wenn die Verletzung im Bereich der 7 Halswirbel liegt, Para dementsprechend, wenn die Verletzung im Bereich der 12 Brust- oder 5 Lendenwirbel liegt. Ich hoffe, hiermit geholfen zu haben. Viele Grüße von heikeregenbogen.
Nein. Ich als sog. Betroffene glaube das kaum. Selbst wenn die Lähmung "nur" inkomplett ist, d. h. die Nerven nicht vollständig durchtrennt sind, wird er sich vorauss. nie wieder normal bewegen können. Eine kleine Chance darauf, dass sich Nervenenden wieder zusammen finden ist in den ersten 2 J. nach der Verletzung gegeben. Derzeit gibt es Tierversuche an Mäusen, in denen Methoden ausprobiert werden, "Brücken" zwischen den verletzten, bzw. unterbrochenen Nerven zu bauen und Nervenenden wieder zusammen zu bringen. Doch bis diese für den Menschen brauchbar sind, wird leider noch einige Zeit vergehen. In Frankreich "läuft" ein Querschnittsgelähmter durch elektr. Impulse auf Gehschienen, die er trägt. Wobei auch das meiner Meinung nach nicht mit normalen Bewegungen gleichzusetzen ist. Viele Grüße sendet heikeregenbogen.
Gibt es Querschnittsgelähmte (QL) mit kürzeren Beinen, so sind es meist solche, die eine sog. Spina bifida - eine angeborere QL haben. Dabei ist das Rückenmark im Bereich der Lendenwirbelsäule bei der Geburt nicht komplett geschlossen und sie werden meist schnellstmöglich operiert. Oft ist mit Spina bifida eine Wachstumsstörung und eine Lymphabflussstörung im Kopf (Hydrocephalus oder auch: "Wasserkopf") verbunden. QL, die ihre Lähmung durch einen Unfall bekommen haben, sind i.d.R. nicht nicht kleiner oder mit kürzeren Beinen versehen. Vg sendet, heikeregenbogen.
Zunächst kommt es darauf an, ob die Querschnittslähmung komplett oder inkomplett ist. Bei einer inkompletten QL ist die Chance natürlich größer. Die Nerven für Blase und Darm, etc. entspringen der Wirbelsäule zwischen dem 3. Lendenwirbel und dem Steißbein - je nachdem, ob es sich um den Dünn- oder Dickdarm, die Blase oder den After handelt. Deshalb kann für diese Frage leider keine endgültige und sichere Antwort gegeben werden. Viele Grüße von heikeregenbogen.
Hallo Samidala, das Schlechte zu Beginn: ich kenne niemanden in Berlin - weiß aber, dass die Ärzte der Werner-Wicker-Klinik in Bad Wildungen-Reinhardshausen Vorreiter in puncto Brindley sind, da der ehem. Chefarzt "Mitentwicker" des Brindleys war. Näheres ist sicher im Internet zu finden. Ich hoffe, Dir hiermit trotzdem weiter geholfen zu. Viele Grüße von heikeregenbogen.
Hallo fantasyhero,
dass eine Darmentleerung 2-3 Std. dauert, scheint mir als sog. Betroffene sehr lang. Wird der Darm nach Eintritt der QL mit Medikamenten und dem "Abführen" zur imemr gleichen Uhrzeit gut trainiert, sollte die Prozedur 1 Std. nicht übersteigen.
Außerdem kommt es darauf an, in welchem Maße die Darmlähmung eingetreten ist - spürt die/der Betreffende den Darmdruck, kann sie/er den Enddarm allein ausräumen, ist dies überhaupt nötig oder reicht der Eigendruck aus, wird aufgrund einer Handbehinderung Hilfe durch Dritte, z. B. bei der digitalen Enddarmausräumung benötigt, etc. Da gibt es vielfältige Bedürfnisse und Möglichkeiten.
Sinnvoll ist sicher, bei einer Vollzeit-Berufstätigkeit die Darmentleerung möglichst auf den späten Nachmittag oder Abend zu verlegen.
Ich hoffe, hiermit geholfen zu haben.
Viele Grüße sendet heikeregenbogen
Als durch eine Querschnittslähmung sog. Betroffene kann ich die bisherigen Antworten wie folgt zusammen fassen: - es gibt Abführmedikamente, die in keinem Fall von der KK übernommen werden, wie z. B. pflanzliche Präparate (Ramend=Sennesfrüchte) - es gibt Abführmedikamente, die bei entsprechender Diagnose auf der Verordnung und ggf. einer Stellungnahme des Arztes von der KK übernommen werden, wie z. B. Klistiere und chem. Präparate (Laxans-ratiopharm, etc.) Der Einzelfall muss jedoch immer mit Arzt und KK abgesprochen werden. Ich hoffe, hiermit geholfen zu haben. Viele Grüße von heikeregenbogen.
Als Betroffene kann ich der Antwort meines Vorgängers nur bedingt zustimmen. Wieviel noch gespürt wird kommt darauf an, wie und wo entsprechende Nerven unterbrochen sind. In vielen Fällen übernimmt das vegetative Nervensystem die Meldung von Blasen-/Darmdruck und ausgefallenem Schmerzempfinden durch kalte Schweißausbrüche, Gänsehaut, Hitzewallungen, Kopfschmerzen, etc. Was welche ausgefallenen Empfindungen ersetzt, muss jedoch gelernt werden wie regulärer Druck von Kindern auch. Ich hoffe, mit dieser Antwort geholfen zu haben und sende viele Grüße von Heike.
Als Querschnittgelähmte ab dem 6.+7. Halswirbel möchte ich die bisherigen Antworten nur etwas "verfeinern". Meine Lähmung ab dem Hals ist inkomplett, d. h., dass die Nerven nicht komplett durchtrennt sind und Restfunktionen erhalten bleiben. Komplett ist meine Lähmung ab dem 4. Brustwirbel. Ich kann meine Finger fast gar nicht aktiv bewegen und trotzdem schreiben, da ich "Ersatzgriffe" ausgedacht und so lange ausprobiert habe, bis es funktionierte. Dabei klemme ich die Finger auf eine bestimmte Art ineinander, so dass sie sich und den Stift halten. Manchmal fixiere ich die re. Hand zusätzlich mit der li. Ein wenig Geduld und Dickkopf gehörte dazu, doch die Mühe hat sich gelohnt. Viele Grüße und gutes Gelingen von heikeregenbogen.
Auch ich bin mir relativ sicher, dass Querschnittsgelähmte im MA nicht lange überlebt haben. Je nach Lähmungshöhe sind sie vermutlich an Nieren- und/oder Lungenversagen gestorben.
Ab der Hüfte abwärts müssten die Lendenwirbel sein. Trotzdem ich selbst Tetra bin (ab Halswirbel) weiß ich, dass Inkontinenz leider auch häufig bei Paraplegikern vorhanden ist, da entprechende Nerven im Sakrlabereich, d. h. am untersten Ende der Wirbelsäule entspringen. Doch ich möchte nicht ausschließen, dass es - mit etwas Glück - auch die Möglichkeit gibt, dass die Nerven nicht beschädigt werden.
Ich hoffe, hiermit etwas geholfen zu haben.
Viele Grüße und alles Gute von heikeregenbogen.
Hallo Luisa,
erst einmal finde ich gut, dass Ihr die Gelegenheit bekommt, Euch mit Behinderungen/handicaps auseinander zu setzen.
Ich habe selbst eine Querschnittslämung (QL) und bin deshalb seit langer Zeit Rollstuhlfahrerin. Zu Deinen Fragen fallen mir die folgenden Antworten ein:
Zu 1. Ob man mit einer QL stehen kann hängt davon ab, in welcher Höhe das Rückenmark beschädigt ist und ob die Nerven komplett oder nicht komplett (inkomplett) geschädigt sind. Je tiefer am Rücken die Verletzungsstelle ist, desto eher besteht die Chance auf Restfunktionen.
Zu 2. Wie sehr man sich im Alltag benachteiligt fühlt, ist von vielen Faktoren abhängig. Die bisherigen Antworten beinhalten schon viele Gelegeneiten, denen ich zustimme. Ist man sehr aktiv, möchte sich viel bewegen, reisen, ..., braucht Hilfe beim Ein- u. Aussteigen ins/aus dem Auto und wohnt vielleicht noch auf dem platten Land ohne Straßenbahn, etc., spürt man diese Benachteiligungen sicher mehr. Ähnliches gilt für Menschen, die vor dem Unfall sehr sportlich waren und nun auf der Suche nach einer "Ersatz-Sportart" sind. Ich selbst sehe die starrenden Blicke der anderen Menschen oft gar nict mehr, da sie mir egal sind, bzw. normal erscheinen. Auf Dinge, die man relativ selten sieht und nicht persönlich kennt, siet man eben mit besonderem Augenmerk. Vielleicht habe ich einfach genug Selbstbewusstsein, um die Blicke (meistens) zu tolerieren.
Die stärkste Benachteiligung sehe ich in der Abhängigkeit von anderen Personen, da ich auf Pflege (Hilfe beim An-und Auszieen, beim Toilettengang, etc.) angewiesen bin. Leider wird die Betroffenheit der inneren Organe, wie Blase und Darm bei öffentlichen Berichten gern "unter den Teppich gekehrt", weil sie nicht TV-geeignet sind, wenn Du weißt, was ich meine.
Zu 3. Bei einer QL Paraplegie, bei der 2 Extremitäten (die Beine) betroffen sind, mind. 3 Mon., bei einer QL Tetraplegie, bei der alle 4 Extremitäten (Beine und Arme/Hände) betroffen ind, zw. 6+12 Mon.).
Interessierst Du Dich tiefergehend für das Thema, kannst Du mir gern unter heikeregenbogen@web.de schreiben.
Viele Grüße und viel Erfolg beim Referat.
ch freue mich für Dich, dass Du wieder auf die Beine gekommen bist. Ein wenig Spasmus kann dabei sogar förderlich sein, da durch die Muskelspannung ggf. das Stehen erleichtert wird. Ist er jedoch hinderlich, sprich mit einem Arzt doch mal über die Einnahme von Antispastika, wie z. B. Lioresal - falls Du diesen Weg nicht schon ausprobiert hast. Ein großer Schritt wäre das Einpflanzen einer Pumpe ins Rückenmark, durch die das Medikament regelmäßig abgegeben werden kann. Ich hoffe, Dir hiermit etwas geholfen zu haben. Bin übrigens selbst querschnittsgelähmt, aber bereits vom 6.+7. Halswirbel abwärts (Rollifahrerin) und nehme ebenf. Antispastika. Ich wünsche Dir gutes Gelingen mit möglichst wenig Medikamenten-Versuchen.
Ich freue mich für Dich, dass Du wieder auf die Beine gekommen bist. Ein wenig Spasmus kann dabei sogar förderlich sein, da durch die Muskelspannung ggf. das Stehen erleichtert wird. Ist er jedoch hinderlich, sprich mit einem Arzt doch mal über die Einnahme von Antispastika, wie z. B. Lioresal - falls Du diesen Weg nicht schon ausprobiert hast. Ein großer Schritt wäre das Einpflanzen einer Pumpe ins Rückenmark, durch die das Medikament regelmäßig abgegeben werden kann. Ich hoffe, Dir hiermit etwas geholfen zu haben. Bin übrigens selbst querschnittsgelähmt, aber bereits vom 6.+7. Halswirbel abwärts (Rollifahrerin) und nehme ebenf. Antispastika. Ich wünsche Dir gutes Gelingen mit möglichst wenig Medikamenten-Versuchen.
Ein Hallo von heikeregenbogen. Erst einmal finde ich gut, dass Sie sich bei "Experten" erkundigen. Ich selbst bin durch ein Geburtstrauma vom Hals ab gelähmt und kann den meisten Antworten nur beipflichten. Ich habe zwar nie ein Vorher/Nachher gekannt, doch auch für mich war (vielleicht gerade deshalb) wichtig, so normal wie möglich behandelt zu werden. Bevorzugen Sie den Schüler nicht wegen seiner Behinderung, weil dann die tatsächliche schulische Leistung nicht gewürdigt wird. Schlagen Sie ihm vor, ihn so viel wie noch möglich selbst machen zu lassen, aber immer bereit für eine Unterstüzung zu sein, wenn es angebracht ist. Ist er, wie ich, an den Händen gehandicapt, sehen manche Bewegungen ungeschickter aus, als sie sind. Deshalb sollte immer abgewogen werden, wann die Unterstützung einsetzt. Doch ich denke, dass Sie die Situation des Wartens auf eigene Kompetenzen vor dem Einschreiten aus dem Unterricht kennen und der Schüler selbst seine Meinung hinzugibt. Außerdem muss erst einmal abgewartet werden, wie er den Unfall bisher verarbeitet hat. Machen Sie sich nicht zu viele Sorgen - nicht alles, aber manches ist unter Jugendlichen leichter als man zunächst denkt. Schöne Sommerferien und einen guten Start mit ALLEN Schülern wünscht, heikeregenbogen. Für Interesse an weiteren Infos: www.heikeregenbogen.de
Zuerst einmal bewundere ich Dich für das, was Du in Deinem Alter bisher für Deine Familie getan hast und dafür, dass Du Dich so offen an ein Forum wendest. Ich teiie Deine Meinung in fast allen Deinen Beiträgen. Ich bin selbst ab dem 6. und 7. Halswirbel abwärts gelähmt, allerdings seit meiner Geburt. Für meine Eltern war es aber natürlich auch ein Schock. Die bisherigen Tipps fand ich sehr gut und ich möchte nicht das Rad neu erfinden. Ich möchte Dir, bzw. Euch nur Mut machen, dass auch als hoch Gelähmter ein erfülltes Leben möglich ist - dann, wenn man akzeptieren kann, dass sich fremde Leute um einen kümmern, die dafür bezalhlt werden und wenn man sich nicht nur auf Therapien konzentrieren muss (wie kurz nach dem Unfall), sondern Dinge gefunden hat, die auch im Rollstuhl gut machbar und schön sind - je nach Geschmack: Lesen, Musik hören, malen, ggf. Rollstuhlsport, PC-Arbeiten. Am PC ist auch oft weiterhin eine Berufstätigkeit möglich. Ich weiß, dass der Weg dahin steinig ist, aber wenn ihr zusammen haltet, könnt ihr irgendwann zu Recht stolz auf euch ein. Kopf hoch !
In der Werner-Wicker-Klinik in Bad Wildungen-Reinhardshausen wird ein Blasenstimulator "eingepflanzt", der die Blasenentleerung per Knopfdruck reguliert. Ich selbst bin Tetraplegikerin, C 6/7, und keine Freundin des sog. Brindleys. Dies ist aber eine ganz subjektive Meinung und hat nichts mit dem Gerät an sich zu tun. Info-Material ist sicher über das Internet und die Werner-Wicker-Klinik erhältlich. Alles Gute wünscht heikeregenbogen.
Para heißt zwei und bedeutet, dass zwei Extrimitäten und zwar die Beine betroffen sind. Tetra heißt vier (s. Tetrapack) und bedeutet, dass alle vier Gliedmaßen - Beine und Arme betroffen sind. Ob jemand Paraplegiker oder Tetraplegiker ist, hängt von der Verletzungshöhe und -art ab. Je höher die Verletzungsstelle, desto mehr Funktionen fallen aus. Plegie/Plegiker heißt übrigens Lähmung, bzw. Gelähmte(r). Ich hoffe, diese Kurzinfo reicht aus. Bei weiteren Fragen, einfach noch einmal melden. Weihnachtliche Grüße von heikeregenbogen.