Beide Karrikaturen sind Mahnungen und heben den moralischen Zeigefinger (Erklärungen sind ja bereits von anderen erfolgt), wobei die Zielgruppe hier klar der global weiße Bevölkerungsanteil ist.
Ich finde solche Themen wichtig, die hier angesprochen werden. Es spricht wichtige Gedanken an, aber sie sind hier in diesen Bildern geistig nicht zu Ende gedacht und sehr perspektivisch. Das stört mich an meisten.
Ein Beispiel oben mit dem Indianer:
Es herrscht heute längst ein allgemeines Fehlerbewusstsein dafür, dass die sukzessive Verdrängung der Urvölker aus ihren Lebensräumen und teils auch die Einnahme der letzten Reservate ein grausames Vorgehen und zweifelsohne ein Verbrechen war, vor allem an jenen Orten wo sich der Widerstand indigener Urvölker am meisten auftat. Es sollte allerdings auch nicht gänzlich absolut gesehen werden, da durchaus auch Gruppen kooperativer waren und in die zivile Gemeinschaft sukzessive eingebunden wurden. Auch wenn es öffentliche Bekenntnisse zu den Fehlern, Reue und umfangreiche Entschädungen bei Hinterbliebenen gab, macht es derartige Ereignisse nicht ungeschehen. Jetzt stellt sich dennoch die ethische Frage, ob sich ein Verbrechen mit einem anderen aufwiegen lässt, zumal wir bereits einige Jahrhunderte weiter sind, die Erde vom Menschen komplett erschlossen wurde und längst um das tausendfache reicher bevölkert ist.
Des Weiteren sollten auch klare Differenzen und Vergleiche gezogen werden. Obige Karrikatur vergleicht suggestiv Äpfel mit Birnen. War die Überfahrt über den Atlantik und folgliche die Entdeckung und Erschließung des extrem dünn besiedelten, von tribalen Stämmen bevölkerten Amerikas von damals mit der heutigen weitaus dichteren, zusammenhängenden Gesellschaftsstruktur einer Nation bzw. der komplexer bevölkerten USA vergleichbar? Wäre eine Flutung der USA durch Massenmigration kulturferner Völker in Ausmaß und Entwicklung vergleichbar? Es war damals auch eine technisch enorm hohe und fortschrittliche Leistung den Atlantik überqueren zu können. Die Europäer, die in Amerika landeten waren den ansässigen Urvölkern um Jahrhunderte voraus und neben der faktisch kulturellen Verdrängung und Kriege der Ureinwohner, gab es auch Kooperationen und Handel, wie auch heute. Es gibt zwischen heute und damals jedoch faktisch kleine, aber feine Unterschiede: Die Menschen aus Afrika kommen nicht, um zu entdecken und zu erschließen wie damals, sondern sind aus wirtschaftlichen und perspektivischen Gründen, im Geringeren auch aufgrund von Flucht und Vertreibung, z.B. durch Globalisierungskriege oder fundamentalistische Religionen motiviert. Sie sind größtenteils nicht freiwillig hier, sondern aufgrund geopolitischer, strategischer und ökonomischer Interessen globaler Machthaber, auch nicht fortschrittlicher als wir sondern bringen sogar eher noch eine mittelalterliche Mentalität ins Land, die um Jahrhunderte zurück liegt, von uns längst überwunden. Es macht keine Verbrechen ungeschehen; Das sagte ich ja bereits, aber es geht um die Differenzierung und perspektivische Betrachtung der anderen Seite. Es ist allerdings auch falsch zu pauschalisieren, denn Widerstände gibt's und gab's damals wie heute überall und jeder Form. Am Ende gewann jedoch das Geld und die Macht, so wie meist und wurde stets von Revolutionen immer wieder gestürzt. Eine gewaltsame Entwurzelung und ethnische Auflösung Europas und seiner Nationen mitsamt den zivilisatorischen Errungenschaften der West- und Mittelkulturen ist nicht mit den tribalen Stämmen von damals vergleichbar. Das ist leider auch Fakt. Völker sollten endlich in Frieden und Wohlstand jeweils an ihren angeborenen Plätzen leben dürfen. Interkultureller Austausch und Migration sollte nur noch auf freiwilliger Basis (aus Liebe zum anderen Land) und nicht aus einer Zwangslage heraus stattfinden! Sie sollte aufgrund der Gefahren und Folgen (Kulturkämpfe, Rassenkriege) auch stets begrenzt werden! Die Geschichte lehrt uns, doch leider lernen die meisten Menschen nie!