Folgendes Problem: Ich bin verschlossen und kann meine Gefühle nicht besonders gut nach außen transportieren, ein psychologisches Problem, an dem ich arbeite. Euphorie, Begeisterung, Freundlichkeit usw. kommen oft nicht beim Gesprächspartner oder Publikum an, egal wie sehr ich mich auch darum bemühe.
Dies scheint vorallem auch an meiner Stimme zu liegen: Wie ihr sicherlich wisst, klingt die eigene Stimme im Innenohr mit unter völlig anders als von außen, sodass ihr euch auf einer Tonbandaufnahme oder ähnlichem kaum wiedererkennt.
Bei mir ist es nicht nur der Stimmenklang, sondern auch meine Betonung greift furchtbar daneben. Auf der Arbeit werde ich regelmäßig dazu angehalten, netter zu den Kunden am Telefon zu sein, obwohl ich schwer darum bemüht bin freundlich zu klingen. Höre ich mich im Apparat widerhallen, muss ich dann auch immer wieder feststellen, dass ich sehr ruppig, arrogant, monoton bis "lallend" und desinteressiert klinge.
Selbiges gilt für Vorträge und Vorlesungen jeder Art von mir. Meine Stimme sei "nicht so schön", ich klänge monotom als würde ich ablesen, arrogant, gelangweilt, desinteressiert. Dass meine Stimme schlicht hässlich sei und ich nicht normal spräche wurde mir auch schon mehr oder weniger freundlich mitgeteilt. Sie entsprhct übrigens auch nicht so ganz meinem Alter und dabei etw zwei bis drei Oktaven höher als in meinem Innenohr. Es fällt mir schwer laut zu sprechen, da ich mich selber schon serh, sehr laut höre, und ich werde dabei schnell heiser.
Im Kontrast dazu sagt man mir allerdings auch nach, ich wäre ein guter Schauspieler, sollte Synchronsprecher werden und spräche sehr lehrerhaft (sowohl im positiven als auch negativen Sinne) und meistens so "als würde ich mit einem Kind reden" (sowohl im postiven als auch negativen Sinne), was wohl einfach damit zusammenhängt, dass ich in der Regel sehr ruhig und langsam spreche.
Ein Freund erklärte diesen Kontrast damit, dass wenn ich von etwas wirklich begeistert bin und leidenschaftlich über ein Thema schwadroniere, klänge ich mitreißend "wie ein Lehrer". Bin ich von etwas nicht hundertprozentig ergriffen, scheint meine Stimme dagegen absolut nur noch rauf und runter zu spulen: monoton, arrogant, gelangweilt, negativ, feindselig und desinteressiert egal wie viel Mühe ich in meine Betonung lege und welchen Inhalt ich von mir gebe.
Was sich jetzt vielleicht harmlos liest, ist für mich wirklich ein frustrierender Zustand, da es mir das Kontakte knüpfen, Leute kennenlernen, Beziehungen aufbauen, Aufmerksamkeit erhalten, Überzeugungsarbeit leisten, sich für einen Job zu bewerben usw. enorm schwer macht.
Und es ist reichlich frustrierend sich nachdem man in einem Gespräch versucht so offen und entgegenkommend zu sein, wie man es nur sein kann, sich hinterher anhören zu müssen, man wäre ein arroganter, intoleranter, gelangweilter, (...) A*h, Ni oder sonst was, und nicht durch das was ich sage, sondern durch meine Stimme und "wie das halt so rüberkommt".