Ich bin auf eine sehr viel versprechende Online-Ausgabe von Spektrum der Wissenschaft gestoßen: "Spektrum Kompakt: Die Entstehung des Lebens - Vom Molekül zur komplexen Zelle". Der Verlag verlangt dafür sage und schreibe 4,99€ für 71 Seiten.
Leider wird in der gesamten Ausgabe weder erklärt, wie der Weg vom Molekül zu Zelle funktioniert und erst recht nicht, wie Leben entstanden sein soll.
Stattdessen liest man folgendes: "Nehmen wir einmal an, dass wir unsere Wissenslücken hinsichtlich der Chemie der Lebensentstehung bald ganz schließen werden. Dann können wir schon überlegen, wie einst aus der Interaktion von Molekülen die ersten zellenähnlichen Gebilde hervorgingen."
So weit waren wir vor vierzig Jahren auch schon, meine lieben Autoren.
Hier ein paar Zitate aus der Veröffentlichung:
"Damit hätten wir also eine grobe Vorstellung der möglichen Abläufe, die zur Entstehung von Nukleinbasen, Zuckern und löslichem Phosphat führen. Der nächste Schritt wäre logischerweise, diese Komponenten in korrekter Weise zu verbinden."
"Diese Entdeckung bestärkte einige Forscher in ihrer Annahme, das Leben sei auf mineralischen Oberflächen entstanden – möglicherweise im lehmreichen Schlamm auf dem Grund von Tümpeln, die aus heißen Quellen gespeist wurden."
"Die plötzliche Erwärmung spaltete die Doppelhelix in Einzelstränge, und bei der Rückkehr in die Kälte konnten sich nach diesen Vorlagen neue Doppelstränge bilden – getreue Kopien des Originals. Sobald die Umwelt die Protozellen zur Reproduktion anregte, setzte auch die Evolution ein."
Zum letzten Zitat muss man noch wissen, dass die Bildung der "Einzelstränge" (hier ist RNA gemeint) ja angeblich auf "mineralischen Oberflächen" stattfand. Dann entstehen dieselben Moleküle plötzlich spontan in einer geschlossenen (Proto-)Zelle oder gelangen in diese hinein, obwohl deren Hülle sie genau gegen solche Makromoleküle von außen abgrenzt.
Sorry, aber das ist Geschichtenerzählerei, keine Wissenschaft. Oder was meint ihr?