Erstmals ist die Burqa keine pflicht des Islams.
Zweitens wird die Burqa in Afghanistan und Nord West Pakistan getragen. Die Kleidung ist ein Teil der Gesellschaft dort und man sollte es eher als Tradition sehen, als es als religiöse Praxis zu betrachten.
Eine Sache zu den Normen der Afghane und Nord West Pakistaner, die du verstehen musst um dir ein Bild zu verschaffen:
Viele Leute die hier beantworten sprechen davon dass die Männer dies vorschreiben, dass dies islamisch ist, dass dies arabisch ist. Alles Wahnsinn. Wie kann man reden wenn man es nicht weiß?!
Selber muss man mal da leben.
Die Menschen der Region führen ihr Leben ganz anders als es hier geführt wird. Die meisten von ihnen gehören dem Volk der "Pakhtoon" an und diese sind bekannt, nicht nur Landesweit, sondern auch Weltweit, für ihre reiche Geschichte und ihre sonderbaren Traditionen.
Ich weiß, Generalisierungen sind Grund genommen falsch. Doch ich generalisiere hier mal, weil dies was ich sage wirklich auf die Mehrheit zutrifft.
Die Pakhtoon sind dafür bekannt sehr schlicht und streng religiös zu leben, und dennoch haben sie eine offene, genussfreudige Art. Dieses Volk ist sehr alt- man vermutet rund 1000 oder 2000 Jahre vor Chr. Doch die Historiker sind sich uneinig. Manche behaupten sogar, dass die Region die Wiege der Menschheit sei.
Es gab die Pakhtoon schon vor dem Islam, das will ich damit sagen. Es gab sie so lange, dass sie eine eigene, aber ungeschriebene, Regelung der Gesellschaft haben. Diese Gesetzgebung wird Pakhtoonwali genannt. Es ist ein Kodex der in der vor islamischen Zeit entstand, doch heute ist es immer noch ein Teil der Gesellschaft. Dies ist weil die Pakhtoon extrem stolz sind.
Geht man nach Pakistan, sieht man das die Mehrheit der Bevölkerung sich die Englänger, die ehemaligen Kolonialisten, als Vorbilder nehmen. Keinen Stolz haben sie. Sie lehren und sprechen Englisch als wäre es ihre Muttersprache, die "zivilisierten" unter ihnen tragen keine Bärte und auch keine traditionelle Kleidung, nur noch Jeans und Hemd. Lächerlich sehen sie darin aus...Besonders die Punjabis verhalten sich ja ach so modern. Doch die Mehrheit der Pakistaner sind arm und deshalb trägt die Mehrheit noch "Shalwar Kameez".
Man hört auch allzu oft "Pakhtoon witze" unter dem pakistanischen Volk. Jeder dort kennt sie eigentlich:
Die Pakhtoonen: typisch, sie machen sowas (Engländern nachahmen) nicht mit. Typisch, sie können kein Englisch. Typisch, wenn man sie auf eine Feier einlädt tragen sie ihre traditionelle Kleidung. Typisch, sie tragen ihre Bärte. Typisch, sie tragen ihre Gebetskappen. Typisch, sie sind mal wieder so streng.
Es gilt ein Sprichwort, dass ein Pakhtoon für zwei Sachen stirbt: seine Ehre und seine Frauen (Ehefrau, mutter, tochter, schwester usw..). Sein eigenes Leben trägt nicht viel Wert in seinen Augen.
Ich hoffe im Laufe dieses Texts ist dir etwas klar geworden. Jetzt kommen wir zum eigentlichen Teil: wie es mit dem Burqa abläuft.
Die Frauen werden normalerweise nicht "gezwungen" Burqa zu tragen, lass das mal klar sein. Und wenn sie es werden, so ist das immerhin eine ganz andere Welt von der wir da sprechen. Hier wird man ja auch "gezwungen" Schuhe zu tragen, ob von der Gesellschaft oder von der Familie.
Ehen werden nicht nur zwischen zwei Menschen geschlossen, sondern zwischen beiden Familien. Dafür kommt automatisch die Bedingung, dass man sich kennt. In der Dörfern und Siedlungen ist es normal, dass man miteinander aufwächst. Man kennt sich und sieht sich als Kinder, die Familien besuchen sich alltäglich.
Die Türen sind meistens den ganzen Tag "offen" (also man muss regelrecht noch nicht einmal klopften und muss nur durch das Tor und man wird, ohne das nach dem Grund des Besuchs gefragt wird, empfangen; eine andere Sache die für Pakhtoon typisch ist) weil sich die ganze Siedlung kennt und weil die Familien so groß sind dass immer jemand da ist.
Dazu kommt dass nicht alle Frauen Burqa, sondern sehr viele auch Niqab tragen. Im Haus tragen sie sowieso, und man könnte sagen ganz aus Tradition, ein locker gebundenes Kopftuch. Dies natürlich auch weil die Türen wie gesagt immer offen sind.
Immer dies Experten hier.
> Die Frau als "Überraschungsei"?
> Die Männer machen sich die Regeln, wie sie lustig sind. Glaube und Religion werden dabei schamlos als Machtmittel benutzt. Insofern werden sich die Fälle von Person zu Person unterscheiden, der eine Mann darf nur ein Foto der Frau sehen, ein anderer darf sie bereits ab der Verlobung sehen, andere erst in der Hochzeitsnacht - Fakt ist, diese Form von Verheiratung hat mit Liebe nichts zu tun sondern ist reiner gesellschaftlicher Zwang. Die Hochzeitsnächte sind legalisierte Vergewaltigungen