Hallo Zusammen,
Im August 2015 kam unsere Tochter zur Welt. Seit dem Tag war das Leben komplett anders... aber das wissen alle Eltern. Nur sagt das einem niemand so wirklich. Vielleicht auch besser so, sonst würden noch weniger Kinder auf die Welt kommen, wenn alle es wüsste... aber ja Spaß bei Seite.
Seit meine Tochter da ist, habe ich das Gefühl als Person unterzugehen. Es dreht sich alles nur noch um sie. 8 Wochen nach der Geburt habe ich mein Studium wieder aufgenommen (5. Semester) und dieses von Zuhause aus mitverfolgt. Die Kleine saß meistens die ganze Zeit nebenbei in der Kinderschale, oder lag auf meiner Brust und schlief. Ich war immer überglücklich, dass sie schlief und dass ich wieder al die Dinge machen konnte, die ich mit ihr nicht machen kann. So ging das ein Jahr. Meine Eltern und meine Oma, wir wohnen alle im gleichen Haus, haben sie oft mit zu sich genommen, sodass ich lernen konnte. Ich war auch da immer super happy, dass sie dort ist und ich wieder meine Aufgaben machen kann. Ich saß bis 3 Uhr nacht und lernte und machte Papierkram usw. das war meine Freizeit. Natürlich war ich jeden Tag wie gerädert, da ich wahnsinnig wenig Schlaf hatte.
Tja heute ist sie knapp 1,5 Jahre alt und ich mache immer noch so weiter wie in den Zeiten meines Studiums. ( Dieses habe ich im Nov. 2016 abgeschlossen). Ich bin bis 3 oder halb 4 wach... stehe dann ca. um 9 oder 10 auf und bin schon wieder schlecht gelaunt, weil ich mich um sie kümmern muss. Alles was ich vorher gern gemacht habe und auch gern machen würde, mache ich nicht mehr, weil es mit ihr nicht geht. Basteln oder mit filigranen Servietten hantieren, Scheren, Messer usw.
Diese Freizeit fehlt mir so stark. Ich freue mich immer wenn jemand mit ihr spazieren geht oder wenn der Papa mit ihr zu den Eltern wegfährt. Dann scheint es so zu sein, dass ich Freizeit habe.... aber die Zeit muss ich praktisch komplett für den Haushält usw. aufbrauchen.
Meine Bastellsachen habe ich alle weggeräumt... sie macht sonst alles kaputt. In der Nacht bin ich zu müde dazu mit Basteln anzufangen.
Ich weiß nicht wie ich in diese Mutterrolle schlüpfen kann. Eine glückliche Mutter werden kann. Ich merke immer wieder, dass ich nur darauf warte bis sie jemand abholt oder bis sie wieder schläft. Dann beginnt für mich die schöne Zeit.
Und dann dieser wahnsinnige Druck durch Freunde und Familie, auch sehr viele in dem Schwimmkurs sind schon mit dem 2. Schwanger und sind überglücklich und ich weiß nicht wie ich damit umgehen soll... ich denke dann... oh nein alle haben schon zwei Kinder und ich komme mit dem einen nicht klar... ich bin dann total traurig und spüre den Zwang auch an Nr. 2 zu arbeiten...ich rede mir dann ein es wird besser wenn Nr.2 da ist. dass ich mich dann völlig der Mutterrolle zuwenden kann.
Aber was ist wenn ich mich täusche und mit alles über den Kopf wächst? Wie kann ich eine glücklichere mutter werden und bleiben? Was muss ich tun? Und was ist mit Nr. 2?