Das tut mir leid, ich kenne das zu gut.
Vermutlich leidet er darunter, nun alleine zu sein. Es ist nun wichtig, dass du auch ihn verstehst. Er ist mit Sicherheit traurig, versucht, sich mit Alkohol zu betäuben. In geringen Maßen macht Alkohol locker - das ist das Gefährliche daran. Aber man möchte dann immer mehr...
Es ist super, dass deine Mutter mit ihm redet. Für euch alle ist es eine schwierige Situation. Ich versuche, dir ein paar Ratschläge zu geben:
Du hast bereits gemerkt, dass er, wenn du ihn auf sein Alkoholproblem ansprichst, abblockt. Er wird dir immer weiß machen wollen, dass alles in Ordnung ist. Er wird es sich auch selbst einreden. Du kannst versuchen, ihm zu erklären, dass DU ihn lieb hast und es DICH traurig macht, wenn er sich so gehen lässt. Sag ihm, dass du ihn brauchst. Versuche, Sachen mit ihm zu unternehmen.
Dabei kannst du ihn beobachten: trinkt er auch bei Ausflügen? Wird er nervös/aggressiv, wenn er eine Zeit lang nichts trinkt?
Dein Vater ist dir offensichtlich wichtig, deshalb solltest du ihm immer vermitteln, dass das auch so ist. Es gäbe auch die Möglichkeit, dass du sagst: Papa, ich komme dich nicht mehr besuchen, wenn du trinkst. Aber ich befürchte, dass er dann nur noch tiefer in ein Loch fällt.
Ich wünsche dir alles Gute. Wenn du noch weitere Fragen hast, kannst du mir auch gerne eine Nachricht schicken. Ich habe wirklich viel erlebt mit Scheidung und einem betrunkenen Vater.