Die Frage nach den "Sonderrechten" des Propheten Mohammed kann aus der islamischen Perspektive auf unterschiedliche Weise betrachtet werden, vor allem wenn man die Quellen des Islams, wie den Koran und die Hadith-Sammlungen, heranzieht. Zunächst ist es wichtig, zu verstehen, dass der Prophet Mohammed (PBUH) gemäß dem Koran und der islamischen Lehre in einer besonderen Position war, die ihm bestimmte Privilegien einräumte, die anderen Gläubigen nicht gewährt wurden. Ein Beispiel dafür findet sich in Sure 33, Vers 50, in dem Allah dem Propheten erlaubt, mehr als vier Frauen zu heiraten und auch Kriegsgefangene zu ehelichen: „O Prophet! Wir haben dir erlaubt, deine Frauen zu heiraten, denen du einen Lohn gegeben hast, und jene, die dir durch deine rechte Hand gehören – als Kriegsgefangene.“ Dieser Vers zeigt, dass die besonderen Regelungen für den Propheten als Führer und eine zentrale Figur in der Entstehung der muslimischen Gemeinschaft dienten. Sie waren nicht Ausdruck persönlicher Wünsche, sondern eine Antwort auf die sozialen und politischen Notwendigkeiten seiner Zeit.
Darüber hinaus war eine seiner Ehen – zum Beispiel mit Sauda bint Zam’a – mit einer Witwe, die ohne Unterstützung nicht in einer sicheren Position gewesen wäre. Solche Ehen hatten oft eine soziale Funktion, indem sie Witwen und bedürftige Frauen unterstützten. Diese Praxis stand im Einklang mit der islamischen Lehre, die den Schutz und die Unterstützung von Frauen und Schwachen betont. Der Prophet selbst sagte: „Die besten unter euch sind diejenigen, die am besten zu ihren Frauen sind.“ (Sahih al-Bukhari, Buch 58, Hadith 126). Dies belegt, dass die Ehen des Propheten nicht nur aus persönlichen Wünschen bestanden, sondern auch der Stärkung der sozialen Struktur dienten.
Was die Kritik an den "Sonderrechten" angeht, die Mohammed sich selbst eingeräumt haben soll, muss man verstehen, dass diese Rechte oft durch göttliche Offenbarungen gerechtfertigt wurden. In Sure 33, Vers 6 wird der Prophet als das beste Vorbild für die Gläubigen bezeichnet: „Der Prophet ist näher zu den Gläubigen als sie selbst, und seine Frauen sind ihre Mütter.“ Die Erhebung des Propheten zu einem Vorbild sollte in der islamischen Sichtweise nicht als Widerspruch zu den Prinzipien der Demut und des Dienstes an den anderen verstanden werden. Vielmehr wird Mohammed als derjenige angesehen, der durch sein eigenes Leben und Handeln die besten moralischen und ethischen Werte vorlebte, einschließlich Gerechtigkeit, Barmherzigkeit und Verantwortung.
Die militärischen Auseinandersetzungen, an denen der Prophet teilnahm, wurden nicht aus Machtgier geführt, sondern im Wesentlichen als Verteidigung der muslimischen Gemeinschaft und zur Wahrung des Friedens. Der Prophet sagte in mehreren Hadithen: „Kämpft nur, wenn es notwendig ist, um euch zu verteidigen und die Freiheit des Glaubens zu bewahren.“ (Sahih Muslim, Buch 32, Hadith 60). Dieser defensive Ansatz unterscheidet sich stark von der aggressiven Expansion und Gewalt, die in anderen Kontexten praktiziert wurde. Mohammeds Handlungen waren stets darauf ausgerichtet, die muslimische Gemeinschaft zu schützen und zu stärken, nicht aus persönlichen oder weltlichen Interessen.
Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die vermeintlichen "Sonderrechte" des Propheten im Lichte der göttlichen Offenbarungen und der sozialen Notwendigkeiten seiner Zeit verstanden werden müssen. Der Prophet Mohammed (PBUH) wird im Islam als ein vollkommenes Vorbild für die Gläubigen gesehen, dessen Handlungen immer im Einklang mit den göttlichen Geboten und zur Förderung des Wohls der Gemeinschaft standen. Diese Perspektive erfordert ein Verständnis der islamischen Prinzipien und des historischen Kontextes, der zu diesen Regelungen führte.