Vollbluttransfusionen gibt es nicht. Die Komponenten werden einzeln, voneinander getrennt verabreicht. Erythrozyten, Thrombozyten und Plasma. Universell sind Erythrozyten der Blutgruppe 0 in der Praxis jedoch nicht. Sie sind für den Großteil der Bevölkerung verträglich, Ausnahmen gibt es allerdings. Da diese selten sind bezeichnet man trotzdem Menschen mit der Blutgruppe 0 (bezogen auf die Erythrozyten) als "Universalspender". AB-Plasma (nicht Serum) kann aufgrund fehlender Isoagglutinine (Anti-A und -B) jedem verabreicht werden.

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Du hast eine mikrozytäre und hypochrome Anämie. Dabei sind die roten Blutkörperchen (Erythrozyten) kleiner, blasser und weniger mit dem Blutfarbstoff Hämoglobin gefüllt, erkennbar an den Werten MCV, MCH und MCHC. Die häufigste Ursache dafür ist ein Eisenmangel. Den wichtigsten Parameter in Bezug darauf, das Ferritin oder oft auch Speichereisen genannt, hat dein Arzt leider nicht bestimmen lassen. Warum auch immer. Eine alleinige Erniedrigung des Serumeisens wie bei dir ist da leider wenig aussagekräftig. Da das Bilirubin gesamt (Abbauprodukt von Hämoglobin) ebenfalls erhöht ist, zugegebenermaßen zwar nur leicht, könnte zusätzlich eine Hämolyse (Auflösung bzw. vorzeitiger Abbau der Erythrozyten) an der Anämie beteiligt sein. Dein Gamma-GT und alle anderen Leberwerte sind in Ordnung, eine Erkrankung der Leber ist darum eher unwahrscheinlich. Auch wenn das einer meiner Vorredner als Grund sieht. Das Heraussuchen von Informationen einzelner Laborparameter ist ebenso wenig zielführend. Laborwerte betrachtet man immer im Ganzen und pickt sich nicht nur einzelne heraus. Hat dein Arzt dir ein Präparat gegen Eisenmangel verschrieben oder wie ist das weitere Vorgehen? Die Höhe des Ferritins zu wissen wäre schon interessant und auch wichtig. Um eine Hb-wirksame Hämolyse abzuklären brauchst du auch nicht zwingend zum Facharzt, die Werte kann erstmal der Hausarzt bestimmen. Es gibt im übrigen auch ganz harmlose Gründe für Erhöhung des Bilirubins, also erstmal keine Angst.

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Die GFR ist ein berechneter und nicht gemessener Wert. Man kann ihn nach verschiedenen Formeln berechnen. Die gängigsten sind die MDRD und die CKD-EPI. Für erstere ist der Referenzbereich >60, für die zweite >90. Folgende Faktoren spielen bei der Berechnung eine Rolle: Alter, Geschlecht, Hautfarbe, Serum bzw. Plasma Creatinin-Wert und die Körperoberfläche (also auch Größe und Gewicht). Für die Formel wird eine Standardkörperoberfläche von 1,73 Quadratmeter gewählt, und da geht es dann mit der Ungenauigkeit los. Bei jedem von uns ist Körperoberfläche anders, da wir ja unterschiedlich groß und schwer sind. Der Creatinin-Wert unterliegt auch natürlichen Schwankungen. Personen mit mehr Muskelmasse haben im Schnitt einen höheren Wert als Menschen mit niedrigerer Muskelmasse. Der Creatinin-Wert ist folglich bei ersteren höher, und damit fällt der Wert der GFR, obwohl gar keine Nierenerkrankung zu Grunde liegt. Orientiere sich lieber an Creatinin und Harnstoff.

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Genau da soll er sein. Der Wert der GFR ist berechnet, nicht gemessen. Das kann man nach verschiedenen Formeln tun. Nach CKD-EPI ist alles > 90 in Ordnung und wird dann auch nur so angegeben. Sprich wäre der berechnete Wert 100 so steht trotzdem > 90 auf dem Blatt. Die GFR nach MDRD wird in > 60 angegeben. Alles was drüber ist, ist okay. Die Werte haben nur Bedeutung bei einer Nierenerkrankung.

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blutgruppensysteme gibt es sehr viele,das bekannteste ist jedoch das AB0-system,mit eben den merkmalen A,B und 0. geht es um eine blutspende so muss einem klar sein,dass sowohl spender wie auch empfänger sowohl über antigene (blutgruppeneigenschaften auf erythrozyten,granulozyten und schwach auf thrombozyten) als auch über antikörper (natürliche,isoagglutinine entgegengesetzt zur AB0-eigenschaft bzw. in manchen fällen auch irreguläre,nach fremdantigen-kontakt) verfügen. heutzutage wird (zumindest in deutschland) kein vollblut mehr verabreicht,sondern nur die einzelnen bestandteile,z.b. erythrozyten. bei erythrozytenkonzentraten ist kein plasma mehr enthalten,und so kann ein A-präparat neben einer anderen A-person auch einem AB-patienten gegeben werden (da die natürlichen antikörper gegen B fehlen). ein AB-erythrozytenkonzentrat kann hingegen nur ein anderer AB-patient bekommen,da A-, B- und 0-patienten ja natürlicherweise antikörper gegen das eine bzw. beide merkmale besitzen. bei einer plasmaspende wäre es genau umgekehrt,AB-plasma kann jeder (AB,A,B und 0) erhalten, 0-plasma (wegen der enthaltenen isoagglutinine) nur 0-patienten. AB-thrombozytenkonzentrate kann man auch einem A-patienten geben,da die blutgruppenmerkmale auf den blutplättchen nur sehr schwach ausgeprägt sind.

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wichtig ist ein blutgruppenausweis für personen mit irregulären antikörpern,das verkürzt die zeit für das finden antigen-negativer konserven. für alle anderen ist so ein ausweis wahrlich kein muss,jedes krankenhaus bestimmt die blutgruppe sowieso wieder neu,wenn du dort als patient "aufschlägst" und die blutgruppe von nöten ist. in notfällen ist oft auch gar nicht die zeit nach einem blutgruppenausweis zu suchen. und bis dieser z.b. in einer uniklinik im falle des falles von der notaufnahme in die blutbank zur bestätigung gelangt ist,sind schneller notfall- konserven von dort beim patienten.

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beim plasma ist das der blutgruppe AB das universelle. es enthält regulär keine antikörper und so kann es ohne weiteres empfängern mit 0,A,B und logischerweise AB gegeben werden. eine vollbluttransfusion (was heutzutage so gut wie gar nicht mehr vorkommt) darf nur blutgruppengleich erfolgen (also z.b. A auf A),da ja plasma und korpuskuläre anteile enthalten sind. ein erythroytenkonzentrat eines A-spenders kann auch einem AB-patienten gegeben werden,da das plasma,welches die isoagglutinine enthält ja nicht vorhanden ist.

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