Ein Hamster ist eingezogen! Die ersten Tage sollte man ihn noch ein wenig in Ruhe lassen, damit er sich eingewöhnen kann. Ein Umzug bedeutet großen Stress für den Hamster! Der eine oder andere wird vielleicht nun enttäuscht sein, weil der Hamster gar nicht schmusen möchte und gleich flieht, wenn der Käfig geöffnet wird. Das ist nur natürlich, denn er kennt euch ja noch garnicht. Er muss erst an den Menschen gewöhnt und gezähmt werden. Als kleiner Anreiz kann ein Stück alter Pulli oder ein T-Shirt in den Käfig gelegt werden, der Hamster gewöhnen sich so an den Geruch des Menschen. Nach ein paar Tagen Eingewöhnungzeit setzt ihr euch immer mal wieder neben den Käfig und redet mit dem Hamster. So gewöhnt er sich an eure Stimme. Der nächste Schritt ist, ihn mit einem Leckerlie (ein Stück Nuss, etwas Magerquark, Sonnenblumenkerne…) zu sich hinzulocken. Dazu muss man erstmal herausfinden, was er am liebsten mag. Zunächst verschwindet er ganz schnell wieder mit dem Leckerli. Sobald er näher bleibt und nicht sofort ins Häuschen rast, zeigt er auch Interesse an der Hand und schnuppert daran, um zu riechen, wer da ist. Dazu aber bitte immer die Käfigtür aufmachen. Niemals durch die Gitterstäbe füttern. Denn, wenn er dann später einen Finger durch das Gitter erwischen kann, denkt er, es sind Leckerlies und er beißt zu! Im Grunde gibt es zwei verschiedene Methoden, einen Hamster zu zähmen. Gemeinsam haben jedoch beide, dass man sich nach dem Rhytmus des Hamsters richten muss. Man sollte einen Hamster niemals wecken, um sich mit ihm zu beschäftigen! Stellt euch einmal vor, ihr werdet mitten in der Nacht aus dem Schlaf gerissen und ein Fremder zieht euch einfach aus dem warmen Bett raus. Das ist gar nicht schön! Möglichkeit 1 erfordert jede Menge Geduld, ist aber für den Hamster schonender. So oft wie möglich öffnet man den Käfig, spricht mit dem Hamster und lockt ihn. Zunächst schnuppert er nur an den Fingern, später krabbelt er vorsichtig auf die Hand, die man in den Käfig hineinlegt. Man lässt ihn einige Male über die Hand hinüber laufen und bewegt sich dabei nicht. Der Hamster soll die Hand seines Menschen als etwas erkennen, das ihm Sicherheit bietet und nicht als etwas wovor er sich fürchten muss. Nach und nach kann man dann die Hand bewegen und langsam versuchen herauszuziehen. Wenn man Glück hat, bleibt der Hamster sitzen. Dann kann man auch versuchen den Kleinen mit der anderen Hand zu streicheln. Am besten erstmal im Nacken und dann langsam zum Köpfchen hin. Damit hat man dann eigentlich das gröbste schon hinter sich - man kann den Hamster auf sich herumlaufen lassen und sich mit ihm beschäftigen, ihm draußen einen Kletterpark aus Ästen aufbauen oder was einem sonst noch so einfällt. Auf dem Arm laufen oder auf dem Tisch laufen macht ihm dann auch viel Spaß. Möglichkeit 2 geht eventuell etwas schneller, ist aber bei sehr scheuen Tieren ungeeignet. Weshalb, erkläre ich gleich noch. Zunächst die Beschreibung: Man nimmt den Hamster (natürlich während seiner Wachphase) vorsichtig mit einem Behältnis aus dem Käfig heraus - zum Beispiel eine Tasse oder eine Kokoshälfte. Darin fühlt er sich einigermaßen geborgen. Aus diesem Behältnis heraus lässt man ihn in die Hand hineinlaufen. Das tut er dann meist recht schnell, denn in so einer Tasse ist es ziemlich langweilig. Nun kann man ihn mit beiden Händen wie in einer Art Kuhle halten und mit ihm sprechen und ihn sich erstmal in Ruhe umschauen lassen. Er wird erstmal sein Köpfchen aus der Hand-Höhle herausstrecken und sehen, was draußen so passiert. Sehr scheue Tiere könnten durch das Herausholen aus dem Käfig aber verschreckt werden und damit die Zähmung deutlich erschweren, daher sollte man diese Methode nur bei Tieren anwenden die mit Menschenbezug aufgewachsen sind - also von einem gute Züchter oder aus zweiter Hand. Zoohandeltiere werden in großen Massenzuchten regelrecht fabriziert und sind fast immer sehr scheu bis verstört, daher sollte man sich bei ihnen lieber mehr Zeit nehmen und Methode 1 wählen. Ist der Hamster einmal draußen und rennt nicht mehr bei jedem Zucken gleich weg, kann man sich mit ihm beschäftigen und sich so immer mehr mit ihm vertraut machen. Wenn man den Hamster durch die Gegend trägt, sollte man ihn zur Sicherheit immer mit zwei Händen festhalten. Wendet man genügend Zeit und Energie auf, wird ein Hamster sehr zahm und zu einem guten Freund und Gefährten, den man bald nicht mehr missen möchte! Wenn all dies keine Wirkung zeigt, gibt es aber auch keinen Grund zur Verwzeiflung. Es kann immer individuelle Fälle geben, in denen nichts zu klappen scheint.

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