Hallo alle zusammen,
wenn man als Baby auf die Welt kommt, gleicht man einem unbeschriebenen Blatt. Die Grundvoraussetzungen für das Beschreiben des Blattes sind jedoch schon vorhanden, nämlich das Blatt (einige Eigenschaften und Merkmale, die schon bei der Geburt feststehen und die das "Beschreiben" trotz allem ein wenig beeinflussen können) und die Stifte (die Reize und Eindrücke, die aus der jeweiligen Umgebung aufgenommen werden können).
Im Laufe des Heranwachsens wird das Blatt dann langsam, aber sicher beschrieben. In dieser Phase formt das Kind/der Jugendliche seinen Charakter, entdeckt seine Interessen, bildet Überzeugungen, übernimmt Weltanschauungen.
Kurz: Man entwickelt und festigt seine Persönlichkeit.
Während dieses langwierigen Prozesses ist diese Persönlichkeit jedoch noch leicht zu beeinflussen. Das Kind/der Jugendliche ist gewissermaßen noch auf der Suche nach Bauteilen für seine Persönlichkeit und dementsprechend offen für vieles, anderes verwirft er vielleicht wieder. Noch steht nichts fest, es ist vielleicht ein wenig mit noch nicht gefestigtem Wackelpudding vergleichbar. :-) Solange der Wackelpudding noch flüssig ist, ist es möglich, Zutaten hineinzuwerfen und andere wieder herauszunehmen. Ist er jedoch fest, gelingt einem das (ohne den Pudding zu zerstören) nicht mehr.
Da der Mensch aber trotz allem nicht unbedingt mit den Eigenschaften eines Wackelpuddings zu vergleichen ist ;-), stellt sich mir hier die Frage:
Inwiefern ist die Persönlichkeit eines erwachsenen Menschen wandelbar?
Bildet man vor und in dem Alter der Pubertät tatsächlich unveränderliche Merkmale, die später auf natürliche Weise (also Unfälle mit physischen Auswirkungen, etc. ausgeschlossen) nicht mehr zu ändern sind?
Ich weiß, dass man in jedem Alter noch etwas Neues dazulernen kann - doch wie groß kann der Einfluss dieser Dinge letztendlich auf die Persönlichkeit im Erwachsenenalter sein?
Zuletzt noch etwas, um den persönlichen Rat in dieser Frage mit einzubringen ;-)
Ich habe das Erwachsenenalter noch nicht erreicht und besitze auf vielen Gebieten noch keine feste Meinung, merke auch selbst, dass ich im Vergleich zu Erwachsenen mit entsprechenden Argumenten, wenn ich diese sinnvoller finde, in meiner bisherigen Sichtweise auch leichter umzustimmen bin.
Einerseits finde ich es wichtig, nicht zu fest eingefahren zu sein und seine Ansichten immer wieder zu hinterfragen und gegebenfalls auch zu verwerfen. Andererseits besteht dann auch immer wieder die größerwerdende Gefahr, sich Dinge anzueignen, die man bereut, da sie unter Umständen Schaden verursachen, was man jedoch erst später bemerkt. Besonders fatal wäre dies, wenn man es dann im Erwachsenenalter tatsächlich nicht mehr ändern könnte.
Wie gehe ich also mit dieser Problematik am besten um und wie erkenne ich wirklich, was das Beste für mich und gewissermaßen auch für die Menschen in meiner Umgebung ist, bevor es unter Umständen zu spät ist?
Liebe Grüße