Es gibt in jeder Monarchie den Artikel "Majestätsbeleidigung" auf die je nach Schwere auch schwere Strafen folgen konnten.
Das gab es im Yarenreich und gibt es heute noch in ach so rechtstaatlichen Demokratien mit Monarch(Hallo, Hamburger02!). In Russland war die Gesetzeslage so, dass der Zar persönlich alle Akten zur "Majestätsbeledigung" Fällen auf den Tisch bekam. Meistens war das blöder Unfug und Übereifer von "unteren Dienstgraden" vor Ort. Demenstprechend gab es selten Fälle, die wirklich harsche Strafen nach sich zogen.
Dem entspringt auch eine bekannt Anekdote über Alexander III. Zu seiner Regentschaft wurde der Alkoholverkauf vom Staat monopolisiert. Also waren Trinketablissements allesamt staatlich. Seither gibt es immer noch den Begriff Kasennaja-Wodka(Von Kasna - die Staatskasse), der einen hochwertigen Wodka meinte im Gegensatz zum schwarz- und selbstgebrannten. Heutzutage haben eifrige Geschäftsleute die Marke sich registrieren lassen. Nunden, da die Spelunke staatlich war hing darin ein Bild von Seiner Hoch- und Aller-Majestät. Als man einen betrunkenen Soldaten versuchte zur Raison zu bringen und meinte er würde sich vorm Bild vom Zar persönlich unschicklich benehmen meinte er, dass er auf den Zaren gespuckt habe. Zack-zack Majetstätsbeleidigung! Landete er natürlich im Knast erstmal. Als der Zar die Akte bekam und durchlas war seine Resolution: Akte schliessen, Soldaten freilassen, in Zukunft keine Zarenbilder in Trinkgeschäften aufhängen und dem Soldaten übermitteln, dass er Alexander III. auch auf ihn gespuckt hätte(ist im Russischen sowas "ist mir scheissegal").
Soviel zur praktischen Anwendung der "Majestätsbeleidgung".
Das Ding ist, dass schwere Fälle von irgendwelchen Revolutionären eh meist auch unter Terrorismus und Mord und Totschlag vielen, denn nach "Tod dem Tyrannen!" haben sie auch meist eine Bombe hinterhergeworfen, einmal sogar erfolgreich. Die Bestrafung in den Fällen fiel natürlich eher tödlich aus.