Tolles Foto - das ist eine ausführliche Antwort wert !!!

Ich habe in meinem Leben bereits öfters "originelle" bis unerklärliche Erlebnisse gehabt...

...dennoch tendiere ich gerne dazu, diese nach rationalen Kriterien zu untersuchen, was zugegeben nicht immer auf Anhieb oder gar nicht geklappt hat. Trotzdem bin ich keinen Paranormalisten gefolgt, die womöglich gegen Geld das vermeintliche "Problem" vermeintlich lösen. Glücklicherweise belästigt Dich der "Geist" ja nicht, so können Geschäftemacher aus einem Leidensdruck kein Kapital schlagen, was mich sehr beruhigt.

Mich interessieren also die Möglichkeiten einer Erklärung und nicht Ideen, die zwar dieses Gruselkribbeln erzeugen, aber eben nicht weiterhelfen und im schlimmsten Fall sogar Angst machen können. Also: Theorie statt Grusel.

Daher kurzer Einschub zu Wissenschaft und wie sie funktioniert:
Nach wissenschaftlichen Prinzipien ist die Qualität einer Theorie abhängig von Kriterien an ihre Methoden, insbesondere dem "Prinzip des Rasiermessers" zum Ausschluss von (spekulativen) Erklärungsmodellen. Dies dient der Erkenntnisgewinnung, indem es dabei hilft, Hypothesen, die bestimmte Eigenschaften aufweisen oder nicht aufweisen, zu eliminieren. Der Ausdruck geht auf ein scholastisches Prinzip bei Wilhelm von Ockham zurück, das Ockhams Rasiermesser (‚Occam’s Razor‘) genannt wird. Dies besagt grob:
1.   Von mehreren hinreichenden möglichen Erklärungen für ein und denselben Sachverhalt ist die einfachste Theorie allen anderen vorzuziehen.
2.  Eine Theorie ist einfach, wenn sie möglichst wenige Variablen und Hypothesen enthält und wenn diese in klaren logischen Beziehungen zueinander stehen, aus denen der zu erklärende Sachverhalt logisch folgt. [nach Wikipedia]

Aber auf kurzem Umweg zur Frage - "Friedrich, du wirst beobachtet":
Seit vielen Jahren beschäftige ich mich mit paranormalen Tonbandstimmen, von denen Esoteriker und Anhänger der "Transkommunikation" glauben, menschliche Stimmen zu hören. Personen, die nicht zum Kreis der für das Phänomen Empfänglichen gehören, erkennen jedoch meist nur Geräusche oder Wortfetzen ohne Bedeutung. Auch können verschiedene "Stimmenhörer" bei gleichem Schallereignis durchaus zu unterschiedlichen Interpretationen kommen. Die meisten Anhänger der "Transkommunikation" glauben, dass die gehörten Stimmen als Botschaften Verstorbener aufzufassen sind. Einige Stimmenhörer behaupten, auf diese Weise in einen Dialog mit Verstorbenen treten zu können. [nach Psiram]

"Auch Bilder sollen auf eine ähnliche Weise empfangen werden können."

Und da sind wir beim Foto bzw. bei unserer Wahrnehmung des Bildes. In der klinischen Psychiatrie gibt es für krankhafte Fehlwahrnehmung bzw. der beeinträchtigenden Bewertung dieser das Krankheitsbild der Mediumistischen Psychose. Da sind wir glücklicherweise weit entfernt wenngleich leider etliche Fälle bekannt sind, in denen gutgläubig Besorgte von destruktiv geldgeilen "Geisterjägern" oder anderen Psychoanbietern in seelische Krisensituationen gebracht wurden.

Bild zum Beitrag

Am bekanntesten ist die Aufregung über das "Marsgesicht", das seit 1976 bei einzelnen Menschen zu Sorgen bis zur Panik geführt hat, bis das Phänomen 2001 aufgeklärt werden konnte [hier Harald Lesch dazu]. Dennoch glauben manche Leute bis heute, dass diese Aufklärung eine Verschwörung sei und wir "vom Mars angeschaut" werden. Vergleichbaren Glauben kennen wir auch vom Mondgesicht seit Urzeiten, wobei verschiedene Kulturen völlig unterschiedliche Bilder erkennen wollen bzw. interpretieren.

Doch wie kann es dazu kommen? - Warum assoziieren wir mit optischen Erscheinungen Bilder in unserem Kopf? Als Assoziation gilt die Annahme, dass Vorstellungen in Form einfacher kognitiver Elemente miteinander verknüpft (erlernt) werden. Denkprozesse seien beispielsweise eine Folge dieser Verknüpfungen. Bilder entstehen also im Kopf, wie auch die Tonbandstimmen im Kopf "gehört", vor allem aber interpretiert werden.

Zur Auflockerung zwischendurch etwas Fototechnik:
Bei Fotos ist es meist so, dass solche Phänomene (Anomalien oder Artefakte) im fotografischen Prozess entstehen, etwa durch Doppelbelichtungen, Reflexionen, Verzerrungen oder vielen anderen Effekten. Davon können Lichtbildleute ein leidiges Lied singen...

Doch wie kommt es zum kognitiven Phänomen, also unserer Wahrnehmung?
Der Mensch möchte Gleichgewicht zwischen Wahrnehmung und Erleben, Differenzen erleben wir als unangenehm (außer Gruselfilmfreunde). Das menschliche Gehirn bearbeitet die vom Auge einströmenden visuellen Informationen sehr selektiv und wählt aus der Unmenge von Daten die (vermeintlich) Wesentlichen aus, die unbewusst als "nützlich" oder "sinnvoll" eingeschätzt werden. Dies ist ein sehr individueller und komplexer Prozess, der jedoch u.a. evolutionär ("Raubtiere erkennen ist sinnvoll") oder kulturell ("wir erkennen das, was wir kennen") bedingt ist. Hierbei kommt es zu kognitiven Verzerrungen und dies in vielfältiger Art. Von diesen ist für uns die Pareidolie relevant, also der Effekt, in Dingen und Mustern z.B. Gesichter zu erkennen. Sie ist eine Variante von Clustering-Illusionen. In krankhaften Fällen wird dies Apophänie genannt.

Fazit: In der in Rahmen des "Üblichen" stattfindenden Kognition helfen der Menschenverstand und Ockham´s Rasiermesser und wir können mit kleinem Schauer über dem Rücken die Tonbandstimmen genießen und die Geisterfotos anschauen, die im Web zahlreich zu finden sind und müssen in ihnen keine Gespenster erkennen. Zum Erschrecken der Esoteriker: Manche von diesen "Geistern" werfen Schatten...

Ich wünsche weiterhin viel Freude beim Sortieren der Fotos ;-)

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Das Studium der Astrophysik (und das ist nicht zwingend identisch mit Astonomie) erfordert vor allem eine grosse Lust an der "Sprache der Natur", der Mathematik. Falls Du dort ein Inseltalent hast und ein Interesse an astronomischen Fragen, wird Dir das Studium grosse Freude bereiten können. Aber unterschätze die Anforderungen an Deine mathematischen Fähigkeiten nicht.

Und: Astrophysik ist ein Teilgebiet der Physik, die Du im Grundstudium in einer ziemlichen Weite inhalieren musst (und solltest), da die physikalischen Grundlagen, also die Gesetze der Natur, auch im Weltall gelten...

...dazu gehört insbesondere die Quantenphysik, die mathematisch doch extrem anspruchsvoll ist, um es mal euphemistisch zu formulieren.

Hier ´mal eine durchschnittliche Vorlesung, nicht die Schwierigste: Differentialrechnung. Aber lasse Dich nicht entmutigen und schaue z.B. hier nach einführenden Veranstaltungen: Physik der Uni Wien.

Ach ja: die relevanten Veröffentlichungen sind in englischer Sprache. Dafür wirst Du belohnt mit obergenialen Lectures vom supersympathischen Lennie Susskind.

Aber: lasse Dich durch meine abschreckenden Beispiele nicht entmutigen! Lerne Mathe, lese englischsprachige Bücher zum Thema und schaue Vorlesungen für das erste Semester und erwerbe die Hochschulreife. Und wenn Du dann auch noch mit "normalen" Bezügen in der Wissenschaft leben kannst, steht einer Karriere nix im Wege;-) Es ist das geilste Forschungsgebiet von ganz Weltall !

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Da muss ich lachen.
Natürlich nicht über Dich, sondern über die Idee, Du könntest der Einzige sein...

NEIN, das bist Du nicht.

Die Vorliebe für Materialien und bestimmte Kleidung ist ziemlich weit verbreitet. Und Gummi, Leder, Neopren, Latex, ... stehen recht weit oben in der Popularität.

Und schlimm ist das überhaupt nicht !

Es könnte nur schwieriger werden wenn Du ohne das Ausleben dieser Vorliebe / Neigung unglücklich bist. Aber auch dann ist es nicht schlimm, eben lediglich etwas schwieriger bei der Partner*innensuche wenn es für Dich erotisch wichtig sein sollte. Andererseits ist die Freude und Erfüllung umso größer, wenn dann das Interesse mit der/dem Partner*in geteilt werden kann.

Aber grundsätzlich gilt, dass _sehr_ viele Menschen Dinge gut oder aufregend finden, aber sich nicht trauen, darüber zu sprechen. Deshalb denken viele andere Menschen, sie seien "unnormal" oder eine winzig kleine Minderheit.

Sind sie aber nicht ! Du bist nicht der einzige Mensch, den ich kenne...

...und Deine Interessen sind auch nicht gerade die Aussergewöhnlichsten.

In meinem Bekanntenkreis gibt es viele Fetischist*innen. Viele allerdings sprechen leider auch nur mit mir darüber weil ich ohnehin mit solchen Themen zu tun habe und vertrauensvoll, aber sehr offen, damit umgehe und das eben ein Teil meiner Tätigkeit ist.

Und suche nicht verzweifelt nach einer "Erklärung"...
In der Forschung ist der Ursprung von Fetischen / Vorlieben ziemlich unklar, mindestens stark umstritten. Aber das ist auch egal: niemand sorgt sich darüber, dass er gerne Erdbeeren mag und andere Leute lieber Äpfel essen.

Mach´ Dir also keine Sorgen - alles ist gut. Freue Dich, dass Du das erkannt hast und geniesse die guten Gefühle.

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