BDS ist nicht antisemitisch und hat auch mit Antisemitismus nichts zu tun. Der Vorwurf des Antisemitismus wird heutzutage von der extremen Rechten auf die dreisteste Art und Weise instrumentalisiert, um jede Kritik an Israel zu verbieten.

Sogenannte "Antideutsche" (eine rechtsextreme Strömung, die sich aber als "links" tarnt) und andere rechte Kräfte haben es geschafft, in Deutschland die Deutungshoheit darüber zu erlangen, was antisemitisch ist und was nicht.

Bei BDS sind auch viele Juden beteiligt. Auch viele Juden lehnen das "Existenzrecht" Israels ab, entweder aus religiösen oder aus politischen Gründen. Das ist eben eine politische Frage, die mit Antisemitismus nicht das geringste zu tun hat.

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Zentrale Planwirtschaft

Die zentrale Planwirtschaft ist das einzig vernunftgemäße und daher menschliche System. Der Mensch ist einerseits stolz darauf, nicht mehr wehrlos den Naturgewalten ausgesetzt zu sein, ist aber andrerseits der ebenso vernunftlosen Gewalt des kapitalistischen Marktes unterworfen. In gewisser Weise kann man sagen, dass erst wenn die Menschheit die Kontrolle über die Wirtschaft übernommen hat und sie im Interesse des Menschen einsetzt und entwickelt, man davon sprechen kann, dass die Menschheit sich endgültig vom Tier unterscheidet.

Es ist im Grunde die einleuchtendste Idee auf der Welt, dass man die Produktion nicht einer Handvoll von Superreichen überlassen sollte, die sie so organisieren, dass sie auf diese Art noch reicher werden und alle anderen für sie schuften müssen. Allein die Idee, Geld zu investieren und zu produzieren, damit dabei noch mehr Geld herauskommt, ist ja vom Standpunkt der Gesellschaft völlig absurd. Es ist im Kapitalismus ja auch egal, womit man Geld verdient. Gesellschaftliche Bedürfnisse sind nur ein Mittel zum Zweck dabei und wenn man Geld damit verdienen kann, Waffen zu produzieren, dann geht eben auch das.

Eine Planwirtschaft stellt dagegen die gesellschaftlichen Bedürfnisse ins Zentrum der Produktion. Es wird nur das produziert was auch gebraucht wird und die die es brauchen bekommen es dann auch. D.h. ein Phänomen wie im Kapitalismus, dass einerseits Berge von Nahrung produziert werden und es andrerseits Millionen Hungernde gibt, weil einfach die Hungernden kein Geld haben, um die Nahrung zu verkaufen und die dann am Ende weggeschmissen wird um nicht den Preis zu drücken, so etwas gibt es in einer Planwirtschaft nicht. Auch Arbeitslosigkeit gibt es nicht (gab es auch in historischen Planwirtschaften nicht). Weil eben die gesamte Produktion so organisiert ist, dass alle Ressourcen möglichst sinnvoll und effizient dem Ziel der Befriedigung der Bedürfnisse dienen. Die angeblichen Probleme der Planwirtschaft sind heute auch allesamt technisch lösbar bzw. waren es auch schon vor vielen Jahrzehnten: Das ist einmal das Problem, die gesellschaftlichen Bedürfnisse zu ermitteln, was aber mit umfangreichen Datenerhebungen (ähnlich der Marktforschung im Kapitalismus) heute problemlos möglich ist. Und dann das Problem, die ungeheure Datenmenge zu verarbeiten, was auch heutzutage mit Methoden wie der linearen Programmierung und generell dem Einsatz von Computern kein Problem mehr ist. All das wäre auch in der Sowjetunion schon umsetzbar gewesen, wenn die Regierenden nicht so politisch borniert gewesen wären. Aber trotz der eher rohen Form von Planwirtschaft, die im 20. Jahrhundert existiert hat, hat sich ja auch da schon die Überlegenheit dieses Systems gezeigt: Während in den kapitalistischen Ländern die Große Depression wütete, hatte die Sowjetunion konstant zweistellige Wachstumsraten und wurde in kürzester Zeit von einem Agrarland zur zweitgrößten Industriemacht des Planeten.

M.E. beruht die Ablehnung der Planwirtschaft bei den meisten Leuten auf Ahnungslosigkeit bzw. Vorurteilen, die man so vom Hörensagen und aus der Schule von seinem konservativen Sowi-Lehrer kennt – und natürlich bei der kleinen Minderheit die vom Kapitalismus profitiert auf ihrem Klasseninteresse, weil sie jede Alternative zur „Marktwirtschaft“ als unmöglich erklären müssen, damit ja niemand auf die Idee kommt, es wäre noch was anderes möglich, als sich für die Milliardengewinne der Kapitalisten totzuarbeiten und jedes Jahr Millionen Menschen verhungern zu lassen.

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Nicht so gut

Nicht so gut, weil es auf der falschen Annahme beruht, dass der "alte", "orthodoxe" Marxismus, also der Marxismus-Leninismus irgendwie veraltet wäre und man eine neue Theorie braucht. Das stimmt aber nicht. Der Marxismus ist lebendig und auch imstande, die Ursachen der Krise der kommunistischen Bewegung zu analysieren, daher braucht man keinen "Neomarxismus", der sich von Marx, Engels und Lenin distanziert.

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Was heißt denn Satelliten? Damit unterstellt man, diese Länder hätten keine eigenständige Politik gemacht, was falsch ist. Einige dieser Staaten haben sich durch die Entscheidung ihrer Regierung eng an der Sowjetunion orientiert, andere (wie Jugoslawien und Albanien, aber auch Rumänien) nicht. Rumänien beteiligte sich nicht an allen Entscheidungen des Warschauer Vertrags (z.B. 1968 die Intervention in der Tschechoslowakei) und die Sowjetunion konnte wenig dagegen tun - somit war es kein Satellitenstaat.

Offen interveniert hat die Sowjetunion nur in Ungarn 1956 und der Tschechoslowakei 1968, weil beide Staaten kurz davor standen, den Sozialismus abzuschaffen und das Lager zu wechseln. Das war im westlichen Lager aber genauso, die USA sprachen offen darüber, dass falls in Italien die Kommunistische Partei gewählt würde, die NATO da einmarschieren und die Regierung stürzen würde. Trotzdem nennt niemand Italien eine Marionette der USA.

Umgekehrt war die BRD, v.a. am Anfang, auch sehr abhängig von den USA. Trotzdem war auch sie nicht einfach ein Marionettenstaat, sondern hat in einem gewissen Rahmen ihre eigene Politik gemacht. Wirkliche Marionetten waren eher solche Staaten wie Südvietnam, die komplett in der Hand der USA waren und ohne sie keinen Monat überlebt hätten. Die Sowjetunion hatte in dem Sinne keine wirklichen Marionetten, höchstens vielleicht die Mongolei.

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Eigentlich ist der Sozialismus/Kommunismus an sich schon patriotisch, zumindest wenn man unter Patriotismus versteht, dass die Interessen der Mehrheit des Volkes einem am Herzen liegen. Kommunisten kämpfen für die Interessen des eigenen Landes in dem Sinne, dass sie die Interessen der Mehrheit vertreten, gegen ausländische Einmischung des Imperialismus sind und den Kapitalismus, der das Land in vielfacher Hinsicht zerstört, bekämpfen. Aber natürlich nicht in dem Sinne, dass sie die Interessen des eigenen Landes gegen die Interessen anderer Völker und Länder stellen würden, denn letzten Endes geht es ja immer noch darum, dass die Grenzen zwischen arm und reich, zwischen Arbeit und Kapital verlaufen, nicht zwischen den Nationen.

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Sozialismus ist eine Gesellschaft, in der die politische Macht in den Händen der Arbeiterklasse liegt, also in den Händen der großen Mehrheit der Bevölkerung, die mit ihrer Hände Arbeit den Reichtum schaffen. Sozialismus ist gleichzeitig eine Gesellschaft, in der die Produktion und die gesamte Organisation der Wirtschaft demokratisch kontrolliert und geplant ist, also gesellschaftliches Eigentum und kein Privateigentum ist. Ziel der Produktion sind die Bedürfnisse der ganzen Gesellschaft und nicht die einer winzigen Minderheit von Industriellen oder Finanzinvestoren. Es wird also ermittelt, welche Bedürfnisse es in der Gesellschaft gibt, dann wird der beste Weg berechnet, diese Bedürfnisse mit den vorhandenen Ressourcen zu befriedigen. Dieser Plan wird dann an alle Betriebe geschickt und muss von diesen verbindlich umgesetzt werden. Weil die Produktion dann eben nach Plan verläuft und nicht für den Profit, gibt es auch keine Krisen. Das kann man übrigens auch historisch beobachten: In der Sowjetunion gab es ja eine solche Planwirtschaft und daher gab es keine zyklischen Wirtschaftskrisen, sondern ein mehr oder weniger gleichmäßiges Wachstum (auch wenn die Wachstumsraten in den letzten Jahrzehnten aus verschiedenen Gründen abnahmen). Es gibt auch keine Arbeitslosigkeit, weil die Arbeit nach dem Plan so verteilt wird, dass jeder seinen Teil beiträgt und seinen Teil vom gesellschaftlichen Kuchen abbekommt. Der Sozialismus ist dabei nur die erste Stufe. Im Sozialismus gibt es noch Überreste des Kapitalismus (es kann anfangs sogar noch kleine private Unternehmen geben). Im Kommunismus ist dann die ganze Wirtschaft gesamtgesellschaftliches Eigentum und wird nach dem Plan organisiert.

Was ich davon halte? Es ist nicht nur die beste mögliche Gesellschaftsordnung, sondern auch die einzige, die die riesigen Probleme der Menschheit lösen kann.

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Das war im Wesentlichen die Schuld der polnischen Regierung. Die Sowjetunion hatte immer wieder versucht, ein Bündnis mit Polen gegen Nazideutschland einzugehen, damit im Fall eines deutschen Überfalls die Rote Armee gemeinsam mit den polnischen Truppen Polen gegen die Wehrmacht verteidigen können würde. Und das, obwohl Polen im russischen Bürgerkrieg die Sowjetmacht angegriffen hatte und seitdem eine extrem feindliche Haltung gegenüber der SU eingenommen hatte. Trotzdem strecken die sowjetischen Kommunisten dem polnischen Regime ihre Hand aus, die dieses aber immer wieder ausschlug.

Dadurch war Polen im Wesentlichen schutzlos, als Deutschland 1939 angriff. Eine große Tragödie, die absolut vermeidbar war.

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Wenn du von Marx oder Engels was lesen willst, würde ich dir vielleicht von Marx "Lohn, Preis und Profit" oder "Lohnarbeit und Kapital" empfehlen, wo er einen leichten Einstieg in seine Theorie des Kapitalismus gibt.

Und dann vielleicht noch von Engels die "Entwicklung des Sozialismus von der Utopie zur Wissenschaft", wo du so eine Art Überblick über den Marxismus bekommst.

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