Zugegeben das
Thema ist nicht für Jederman(n) interessant. Aber gerade für jemanden den es
betrifft oder deren Partnerinnen ist es ein nicht endendes Thema. Vielleicht
auch deswegen gibt es so viele "Wahrheiten", Mythen und Irrwege die
sich um dieses Thema ranken.
Warum informieren sich aber die wenigsten Betroffenen fortwährend über
Erkenntnisse und fragen nicht zuerst die jenigen die am meisten Ahnung davon
haben. Ja - richtig - Die Rede ist vom Arzt und nicht vom besten Freund. Obwohl
ich den Beistand des besten Freundes nicht schmälern möchte.
Ich möchte
mit einigen Mythen aufräumen: Also Fakten.
Der vorzeitige Samenerguss hat in keinster Weise einen unbedingten Bezug
zum Lebensalter des Betroffenen.
Es gibt zwei Arten genetisch bedingt (lebenslange Form) und die erworbene
Form.
Lebenslang heißt nur dass man lebenslang schon die Veranlagung dazu in sich
trägt nicht aber, dass man lebenslang schon damit zu kämpfen hat.
Ejakulationsverzögernde Techniken und Trainingsmethoden haben einen Effekt
bei gesunden Männern oder einen rein psychologischen Placebo Effekt bei
Betroffenen.
"Ich kann nur 5-15 Minuten" ist NICHT die Aussage eines
Betroffenen der Ejakulation Praecox sondern Normalbereich, auch wenn das
manchmal anders empfunden wird.
Bei Betroffenen ist die veränderte Nervenaktivität auch im Ruhezustand im
CTG sichtbar.
Auslöser für die unkontrollierbare, vorzeitige Ejakulation ist ein
Ungleichgewicht der Botenstoffe. In der Mehrheit von Dopamin (Auch als
Belohnungshormon bekannt) und Serotonin (Auch als Glückshormon bekannt)
Über diese Botenstoffe gibt eine Zelle den Reiz an die nächste Nervenzelle
weiter. Schnittstellen sind die Synapsen.
Eine Nervenzelle braucht um einen Reiz weiterzugeben eine Erholungsfase und
kann bis zu 500 mal pro Sekunde einen Reiz auslösen. Dieser elektrisch messbare
Impuls "schleudert" vereinfacht gesagt die Botenstoffkugel aus der
Synapse um die nächste Synapse zu informieren. Die empfangende Synapse muss
über die richtigen Rezeptoren verfügen damit die Information andocken kann.
Eine Nervenzelle kennt weder starken noch schwachen Reiz sondern
funktioniert nach dem "alles oder nichts" Prinzip. Ist die
Reizschwelle erreicht entlädt sich die Zelle.
Die Stärke des Reizes ist abhängig von der Summe der Reize und von der Nähe
der Reizquelle.
Es gibt bis heute nur zwei Möglichkeiten den Botenstoffhaushalt dahingehend
zu beeinflussen.
Einmal durch abschwächen der Wiederaufnahme von Serotonin (Dapoxetin)
Benötigt durch den Verdauungstrakt eine Vorwirkzeit von ca. 1 Stunde
(rezeptpflichtig).
Zweitens durch Behinderung der Nervenzelle in der Repolisation mittels eines
absorbenten Gels (Ca+ Xaramax) Calcium-Ionen-Inhibitor - Aufnahme – perkutan über
die Haut. Vorwirkzeit ca.10 Minuten (rezeptfrei).- Nicht betäubend
Eine Zelle kann den Reiz nur auslösen wenn Sie die elektrische Polarisation
umkehren kann. Hindert man die Zelle zum Teil dabei indem man auf Kalium- und
Natriumkanäle Einfluss übt bleibt die normale Sensibilität erhalten, eine
Dauerpotenzierung wird jedoch vermieden.
Wie andere Kanäle lassen sich auch Kaliumkanäle spezifisch durch Moleküle
oder Peptide blockieren. Je nach Typ des Kaliumkanals sind dazu verschiedene
Substanzen in der Lage. So können z. B. gezielt kalziumabhängige Kaliumkanäle
blockiert werden, ohne dass andere Kanäle davon betroffen sind. Deshalb hat
auch nicht jeder Hemmstoff dieselbe Wirkung im Körper, da die unterschiedlichen
Kanaltypen im Vorkommen und Funktion differieren.
Auf diese Weise
ist es möglich, ganz bestimmte Reize weiterzuleiten, andere wiederum zu
blockieren.