Hallo :)
Vorab:
Bevor du eine Inhaltsangabe für eine bestimmte Szene verfasst, ist es wichtig, die Szene in den Gesamtkontext des Dramas einzuordnen. Also zusammenfassen, was vorher passiert ist.
Und:
Du solltest versuchen, den Inhalt in eigenen Worten (und zwar beschränkt auf die wichtigsten Aspekte) wiederzugeben. Dabei solltest du darauf achten, dass du keine Interpretation einzelner Aspekte einbringst (zum Beispiel, dass es für einen Pfarrer ungewöhnlich ist, ein Gewehr zu tragen). Auch Formulierungen wie "... ist eine Andeutung auf" solltest du vermeiden - das gehört in eine Analyse :)
Im Einleitungssatz gehst du noch nicht auf den Inhalt der speziellen Szene ein, sondern formulierst eine allgemeine Einleitung. Danach fasst du den Inhalt, welcher der Szene, welche du zusammenfassen möchtest, vorausgeht zusammen. Das ist notwendig, damit der Leser weiß, worum es geht.
Als Beispiel kann ich dir einen Auszug aus einer Szenenanalyse geben, die ich früher zu diesem Drama verfasst habe:
Das Drama „Der Besuch der alten Dame“ wurde im Jahr 1956 von Friedrich Dürrenmatt geschrieben und im Jahr 1980 als Neufassung veröffentlicht. Die tragische Komödie handelt von der Rache einer Milliardärin, welche nach vielen Jahren in ihr verarmtes Heimatdorf zurückkehrt und der Frage nach der Moral der Dorfbewohner, welche mit allen Mitteln versuchen, ihr Geld zu entlocken.
Im ersten Akt des Dramas stellt Dürrenmatt zunächst die Rückkehr der Milliardärin Claire Zachanassian in ihr Heimatdorf „Güllen“ dar, welches mit großen finanziellen Problemen kämpft. Der Autor beschreibt das untertänige Verhalten der Dorfbewohner, welche der Milliardärin einen stattlichen Empfang bereiten, ebenso das hochmütige und ominöse Agieren Claires in der Begegnung mit diesen. Mittels dessen impliziert Dürrenmatt bereits zu Beginn, dass beide Parteien einen offensichtlichen Plan verfolgen. Schon die erste Begegnung mit ihrem ehemaligen Geliebten, Alfred Ill, dessen Verrat sie früher zum Opfer gefallen ist, lässt die geplante Rache gegenüber diesem mutmaßen. Diese Vermutung manifestiert sich am Ende des ersten Akts, indem Claire der Stadt Güllen und ihren Bewohnern eine Milliarde für den Mord an Alfred Ill bietet. Obgleich Claires Angebot zunächst entschieden zurückgewiesen wird, illustriert Dürrenmatt im zweiten Akt die Reaktion der Güllener mit dem Anschaffen luxuriöser Güter, worin schließlich der Zweifel Alfred Ills bezüglich des Rückhalts innerhalb der Gemeinschaft begründet wird. Der Akt stellt die missliche Lage der Güllener, hervorgerufen durch Claires unmoralisches Angebot, dar und mündet in der Ausführung der Bedrängnis, in welcher Ill sich befindet.
Nachdem du die vorausgegangene Handlung zusammengefasst hast, kannst du den Inhalt der Szene (S. 73-76) wiedergeben.
Jetzt kommt dein Text, erst eine kurze Überleitung formulieren. Dafür ist der Satz aus deinem Einleitungssatz gut. :)
In der folgenden Szene geht es um das Gespräch zwischen Alfred Ill und dem Pfarrer, welchen Alfred um Hilfe bittet. Darin versucht der Pfarrer zunächst, Ill davon zu überzeugen, dass er nicht in Gefahr ist.
Nach dem Gespräch mit dem Bürgermeister und der Polizei merkt Ill, dass ihm keiner helfen möchte und geht zum Pfarrer. In der Kirche angekommen, wundert Alfred sich darüber, dass der Pfarrer, wie auch alle andere Personen, wie der Bürgermeister und der Polizist, ein Gewehr bei sich hat. Daraufhin klärt der Pfarrer ihn darüber auf, dass der Panther der Claire Zachanassian entflohen ist und daher zu Sicherheit Waffen benötigt werden. Da auch er von Claire "schwarzer Panther" genannt wurde, deutet für Ill alles darauf hin, dass die Dorfbewohner ihn jagen. Alfred bittet den Pfarrer um Hilfe und erklärt, dass er sich vor den Dorfbewohnern fürchtet, weil er merkt, dass alle Bewohner sich neue, teure Sachen kaufen, obwohl er weiß, dass die Bewohner es sich nicht leisten können. Sie erwarten also Alfreds Tod, der gegen eine Milliarde eingetauscht wird. Der Pfarrer sagt darauf, dass er sich lieber von Gott fürchten soll.
Währenddessen erscheint auf der Bühne die gesamte Bürgerschaft, alle sind bewaffnet. Das lässt Alfred noch mehr fürchten, in Gefahr zu sein. Als eine zweite Glocke läutet, bemerkt Alfred, dass der Pfarrer zu den Dorfbewohnern gehört, die seinen Tod erwarten, beziehungsweise ihn töten möchten. Der Pfarrer rät ihm, aus Güllen zu fliehen. Darin sieht er die einzige Möglichkeit, weil die Versuchung der Güllener zu groß ist Alfred zu töten. Am Ende des Gesprächs hört man 2 Schüsse, der Panther der Claire ist erschossen worden. Die Schüsse bedeuten für Alfred, dass er in der Zukunft das gleiche Schicksal wie der Panther erleiden wird.
Du solltest dir auf jeden Fall merken, dass du eine Inhaltsangabe im Präsens, also in der Gegenwart schreiben musst. Wenn du irgendwelche Fragen hast, sag bescheid. :)