Zum Thema Taufe, das hier öfter vorkommt: Sich Taufen zu lassen (im Jugend/Erwachsenenalter) ist eine bewusste Entscheidung für Gott. Und wenn du noch nicht getauft bist, heißt das nicht, dass du kein Christ wärst oder so. Es kommt viel mehr auf deine innere Haltung an.
Zum Thema Gemeinde: Es kommt darauf an, ob du dich eher von der katholischen oder dem Evangelischen Richtung angesprochen fühlst. Sie unterscheiden sich doch deutlich.
Es ist toll, dass es in deiner Nähe eine Kirche/Gemeinde gibt, aber viel wichtiger finde ich, dass du dich dort wohlfühlst und wirklich gerne hingehst.
Bei mir ist es zum Beispiel so, dass ich offiziell katholisch bin, aber seit ich 15 bin in eine evangelische Gemeinde gehe. Erst zur Jugendgruppe und etwa zwei Jahre später auch regelmäßig zum Gottesdienst gehe. Bin jz. 27.
Zwar finde ich bei der Katholischen Richtung die Kirchengebäude immer wunderschön und schaue sie mir auch gerne an, wenn ich mal in einer neuen Stadt bin, aber die Gottesdienst hören sich immer so ähnlich/gleich an und die Einstellung der kath. Kirche (von bestimmten Ereignissen mal ganz abgesehen) und die konservative Haltung der doch überwiegend älteren Herrschaften passt nicht zu meiner Einstellung.
Wenn du eine freie Richtung suchst, ohne "du musst das so und so machen" empfehle ich dir eine Freie Evangelische Gemeinde (FEG). Gibt es in nahezu jeder Stadt, auch in kleineren. In einer FEG z.B. sind die Gottesdienste der ev. Pastoren meist sehr abwechslungsreich offen und fröhlich, es gibt viele Beispiele, wie man die Beziehung mit Gott/Jesus auch im Alltag umsetzen kann oder wie Gott im Leben schon gewirkt hat. Die Lieder sind auch freier und moderner, was aber nicht heißt, das nicht auch ältere dabei sind. Und nachher ne Tasse Kaffee/Tee mit Freunden zu trinken und zu plaudern ist auch immer schön. Man findet dort oft sehr schnell neue Freunde, es gibt viele Familien und man wird immer sehr herzlich aufgenommen. Das mit dem öffnet fiel mir auch oft schwer. Aber es lohnt sich auch immer sehr mit Leuten "mittleren" und "reiferen" Alters zu sprechen, von denen habe ich sehr viel lernen dürfen.
Für Jugendliche gibt es dort auch oft Bibelunterricht (ist chilliger als es klingt, allerdings je nach FEG oft eher für 10-14 Jährige), daher wäre vllt. eher eine Jugendgruppe was für dich. Gemeinsamens Bibel lesen, Essen, Gesellschaftspiele, Chillen, machmal auch gemeinsame Ausflüge oder Jugendfreizeiten.
Zum Thema Bibel: Kaufen kannst du sie in so ziemlich JEDEM Buchgeschäft, ist ja nicht umsonst das meist verkaufte Buch der Welt. Da du neu bist und ich vermute, auch etwas jünger, würde ich dir diese Empfehlen:
- Gute Nachricht Bibel: Sehr beliebt unter Jugendlichen dank ihrer modernen Alltagssprache und verständlichen Übersetzung. Es gibt spezielle Ausgaben für Teens mit zusätzlichen, alltagsnahen Impulsen und Erklärungen, um den Zugang zu erleichtern.
- BasisBibel: Diese Bibel ist speziell für das 21. Jahrhundert entwickelt worden und richtet sich auch an Jugendliche. Sie zeichnet sich durch kurze, klare Sätze, moderne Sprache und hilfreiche Randbemerkungen zum besseren Verständnis aus. Die Struktur erleichtert das Lesen, vor allem Einsteigern. Sie wird von der Evangelischen Kirche in Deutschland besonders empfohlen.
- Hoffnung für alle (abgekürzt Hfa): Diese moderne, gut verständliche Bibelübertragung richtet sich besonders an junge Menschen, Einsteiger und alle, die eine leicht zugängliche Sprache bevorzugen.
Zum Thema Beten: Es gibt kein richtig oder falsch. Natürlich gibt es besondere Gebete wie das Vater Unser, aber du kannst mit Gott/Jesus auch ganz frei sprechen - jeder Mensch der betet, wird auch erhört. Egal ob im sitzen oder stehen (außer vlllt. beim VU, da steht man in der Regel.) Wichtig ist, das es von Herzen kommt. Manchen fällt das am Anfang etwas schwer, aber wenn man erstmal weiß, wie befreiend sich das anfühlt ... Sich für das Gute im Leben zu bedanken wenn man ein Gebet beginnt, und zu wissen, das man nicht bloß zu Gott beten sollte, wenn man einen Wunsch erfüllt haben möchte, würde ich aber dann doch anmerken. Dennoch (er)hört er die Menschen immer. Ist eine Frage des Respekts. Wie oft du betest, ist deine Sache. Viele Beten vor dem Essen oder Schlafen gehen oder nach dem Aufstehen, aber im modernen Christentum gibt es keine starren Regeln.
Lass dir auch nicht von Familie oder Freunden vorschreiben, welche Enscheidungen du in Bezug auf DEINEN Glauben zu treffen hast. Finde deinen eigenen Weg.
Wenn du noch Fragen hast, schreib gerne.