Fakt ist, nicht überall wo Bio drauf steht ist auch wirklich Bio drin.
Ich bin zu DDR Zeiten in der Landwirtschaft groß geworden und stehe mit der Behauptung ganz sicher nicht alleine da, das wir früher deutlich gesünder gelebt haben als heute.
Damals in den 80er Jahren hab ich es so erlebt, das je nach Witterung im Februar begonnen wurde die Felder mit Maschinen zu bearbeiten und mit Händen Unkraut entfernt wurde und mit Beginn des Frühlings die Felder überwiegend mit Blumenkohl-Pflanzen neu bepflanzt wurden.
Was im Frühjahr als erstes geerntet werden konnte, ist Rhabarber gewesen, der eine Lebensdauer von bis zu Jahren und länger haben kann und deshalb die Felder nicht neu bepflanzt werden mussten. Es folgten dann im Mai die Erdbeeren und nicht selten auch der erste Blattsalat und je nach Witterung ab Juli/August kam dann die Zeit des Blumenkohls, der (mit Unterbrechungen wo nachgewachsen ist) bis zum ersten Frost oftmals noch bis in den November hinein geerntet werden konnte. Kohlrabi, Rotkraut und Weißkraut wurde zwar auch geerntet, aber nicht annähernd soviel wie Blumenkohl.
Ich kann mich aber nicht daran erinnern, das die Felder mit irgendwelchen giftigen Düngemitteln oder Pflanzenschutzmitteln bearbeitet wurden. Das Unkraut wurde auf kleinen Feldern immer zu Fuß und mit Hacke und mit Händen und auf großen Feldern auf Maschinen (im Schritttempo) mit Händen jeweils entfernt.
Und alles was auf den Feldern geerntet wurde, ist entweder 1:1 sofort frisch in die Läden gekommen oder ist (überwiegend Blumenkohl, Kohlrabi und Rotkraut/Weißkraut) für die Wintermonate kühl und dunkel eingelagert wurden.
Tomaten und Salatgurken wurden das ganze Jahr über überwiegend im Gewächshaus gepflanzt und geerntet und sind von da immer gleich in die Läden geliefert wurden.
Nach der Wende wurde ja auch in den Neuen Bundesländern alles privatisiert und viel an Obst und Gemüse wurde und wird auch heute noch zunehmend aus dem Ausland eingeführt. Was mir dabei besonders in vielen Regionen in Ost und West aufgefallen ist, das in vielen Regionen viele kleinere und auch größere Felder die in Privatbesitz sich befinden so gut wie gar nicht mehr und wenn überhaupt nur noch als Heu-Futter benutzt werden oder vor sich hin gammeln und Obstbäume und Sträucher an den Straßen und Gehwegen entlang (Landstraßen) und auch innerhalb von Orten stehen und die Früchte auf die Straßen oder Gehwegen fallen weil nicht eingesammelt werden und somit sinnlos vergammeln. Das liegt meistens daran, das die Besitzverhältnisse nicht eindeutig geklärt sind ob privat sind oder dem Ort (Gemeinde oder Kommunen) gehören und oftmals verboten ist da zu pflügen.
Und wenn man bedenkt, das an Obst und Gemüse in den Läden immer weniger wird was aus dem eigenen Land (eigenen Regionen) und immer mehr z.B. an Äpfel, Birnen, Erdbeeren, Gurken, Tomaten (um nur einige Beispiele zu nennen) aus dem Ausland kommt und noch dazu nicht gesünder ist und schlechter schmeckt (weil übertrieben mit Dünger und Pflanzenschutzmitteln bearbeitet, zu erkennen an den weißen Flecken), dann ist doch die Frage berechtigt, warum nicht endlich wieder umdenken und zurück zu den regionalen und einheimischen Produkten?
Und was die Thematik um Bio-Landwirtschaft und Bio-Produkte angeht, ich bin kein Freund von Sachen, die manipuliert und künstlich hoch gezüchtet werden und nur sinnlos die Preise hoch treiben, aber nicht wirklich gesünder sind, als Produkte die ganz normal gepflanzt, gepflegt, geerntet und angeboten werden.
Solange kein Umdenken in Politik, Wirtschaft und Gesellschaft erfolgt, ist es sinnlos und reine Zeitverschwendung sich weiter darüber Gedanken zu machen.