Die Stände (Adel und Klerus) waren zwar nicht mehr an der Zentralgewalt beteiligt, aber trotzdem mächtig und privilegiert - wenn Steuern eingeführt oder erhöht werden sollten, die sie selbst betrafen, konnten sie dabei mitbestimmen. Das war vor 1788 allerdings über 160 Jahre lang nicht mehr geschehen, weil der französische König ohne Steuererhöhungen ausgekommen war.

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Beide Vor-Poster setzen auf Adenauer - ich denke seine Macht wird überschätzt. Die Geschicke beider Deutschlands lagen mindestens bis in die 50er letztlich in alliierten Händen - vollständige Souveränität erhielt Deutschland erst 1990 wieder. Die Westalliierten hätten z.B. der Stalinnote niemals zugestimmt, selbst die Wiedervereinigung 1990 stieß in Europa auf große Vorbehalte und Widerstände.

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Zentrales Thema der Beschlüsse einer Polis war die Frage, ob man Krieg führt oder nicht (was damals völlig normal war) - daher wurden diejenigen, die in den Krieg zogen bzw. ziehen mussten, auch an dieser Abstimmung beteiligt, schließlich ging es ja auch um ihr Leben.

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Schreckensherrschaft = der (letztlich erfolgreiche) Versuch, die Revolution durch Inhaftierung und Tötung von Gegnern der Revolution zu verteidigen. Als "Gegner" wurde aber schon definiert, wer sich nicht ausdrücklich zur Revolution bekannt hatte, d.h. die revolutionäre Gewalt verbreitete Angst und Schrecken, da bereits der Verdacht ausreichte, um geköpft zu werden - ohne rechtsstaatliche Verfahren, für die die Revolutionäre ja mal angetreten waren.

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Die Mehrheit der Deutschen dürfte's gefreut haben - das war ja auch das Kalkül Bismarcks. Indem er ihnen "Einigkeit" schenkte, hoffte er die Forderungen nach "Recht und Freiheit" zu ersticken - "Einigkeit und Recht und Freiheit" hatte man ja ursprünglich mal gefordert. Den Arbeitern allerdings dürfte das Geschehen recht egal gewesen sein, sie fühlten sich ohnehin nicht der Gesellschaft und damit der Nation zugehörig. Bei den Bauern dürfte der Patriotismus auch geringer ausgefallen sein als beim Bürgertum - vor allem das war die Gruppe, die am lautesten "Hurra" schrie.

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Hierfür gibt es 2 Motive: 1. Schadensersatz durch erlittene Kriegsschäden. 2. Schwächung des (besiegten) Kriegsgegners. Das wär's dann auch schon!

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  1. Ernennung Hitlers zum Reichskanzler am 30. Januar 1933, außerdem waren das Innenministerium des Reichs & Preußens in Nazi-Hand - die Mehrheit der Ministerposten hatte aber noch die DNVP inne.
  2. Reichstagsbrandverordnung (= Notverordnung nach Art. 48 der Weimarer Verfassung) im Februa 1933 = Kommunisten und Sozialdemokraten wurden inhaftiert und in die ersten KZ gebracht.
  3. Errichtung von Konzentrationslagern zur Inhaftierung politischer Gegner - und auch als Drohkulisse für Bevölkerung & Gegner.
  4. Ermächtigungsgesetz im März 1933 = die Regierung erlässt Gesetze = die Exekutive übernimmt die Legislative, das Parlament wird abgeschafft.
  5. Verbote von Gewerkschaften und anderen Parteien bis Sommer 1933.
  6. Nach dem Tod Hindenburgs 1934 Vereinigung der Ämter des Kanzlers und Reichspräsidenten zum "Führer und Reichskanzler"; außerdem Vereidigung der Reichswehr von nun an auf Hitler persönlich.

Die Liste ist unvollständig, sollte aber wesentliche Schritte enthalten.

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Du hast ihn gefragt - er hat geantwortet. Seine Meinung darf er sagen, auch wenn er als Lehrer lernen sollte, sich etwas zurückhaltender auszudrücken!

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Ich versuche mich kurz zu halten: 1. Seit dem Mittelalter waren die Fürsten die Souveräne in ihren Fürstentümern. Im Reich gab es keine Zentralgewalt wie in anderen europäischen Ländern - also auch keinen Kaiser, der über das ganze Reich bestimmen konnte. Kaiser wurde stets einer der Fürsten - und er wurde von den Kurfürsten gewählt. 2. Karl V. hatte also keine Befehlsgewalt über die Fürsten - den Fürsten, die evangelisch werden wollten, konnte er dies nicht einfach verbieten. 3. 1529 erließ er dann aber doch einen Reichsabschied, mit dem die neue Konfession verboten war - dagegen legten die Fürsten (die evangelsichen, nicht die katholischen!) eine "Protestatio" ein - deswegen "Protestanten". 4. Der katholische Karl V. wollte das Reich dann aber doch katholisch halten - in den folgenden Jahren (ok lange später) führte er daher zusammen mit katholischen Fürsten Krieg gegen die evangelischen Fürsten (goggel "Schmalkaldischer Krieg"). 5. Die evangelischen Fürsten haben auch handfeste Vorteile durch die Reformation - der Besitz der katholischen Kirche in ihren Fürstentümern fällt ihnen zu. Damit werden sie mächtiger & reicher.

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Wenn Du von Juden in ihre Religion aufgenommen werden willst bist Du schlichtweg kein Christ mehr - Weihnachten und Ostern fallen dann für Dich aus. Denn damit bestätigst Du ja, Jesus nicht für den Christus zu halten, genau wie die Juden es tun.

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Soll heißen, dass die Nation eine "Idee" ist, etwas Neues, was es zuvor nicht gab. Erst mit Beginn des 19. Jh. begannen die Deutschen - die in ca. 300 souveränen Fürstentümern lebten - sich zusammengehörig, als ein Volk zu fühlen.

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Ich vesuch's einfach & übertsichtlich zu machen: Die Generalstände war die vertretung der 3 Stände - Klerus, Adel und 3. Stand. Abgestimmt wurde dort (nach internen Abstimmungen) nach Ständen, nicht nach Köpfen, es gab insgesamt 3 Stimmen. Einberufen hatte der König sie, weil er Sdel und Klerus nicht über ihre Köpfe hinweg höher besteuern konnte. Der 3. Stand jedoch, angetrieben von der Aufklärung und der Schrift von Sieyes "Was ist der Dritte Stand" verlangte zunächst eine Verdopplung seiner Abgeordneten von 300 (wie die anderen) auf 600, was ihm auch gewährt wurde - ehe er sich selbst zur neuen Nationalversammlung erklärte. Diese hatte das Ziel, eine Verfassung für Frankreich auszuarbeiten - d.h. die Machtverteilung und Grundrechte festzulegen. Das schmeckte einem König mit absolutistischen Ansrüpchen jedoch nicht - nach dem Sturm auf die Bastille gab er aber nach und ließ die Nationalversammlung gewähren, der sich der 1. Stand (Klerus) ohnehin schon angeschlossen hatte. Um seinen Einfluss zu sichern befahl der König dann dem 2. Stand (Adel), sich ebenfalls der NV anzuschließen - aus den ursprünglichen 3 Generalständen war somit die vom 3. Stand dominierte NV geworden.

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Was den Reli-Unterricht angeht kannst Du ohne Weiteres an diesem teilnehmen. Kreuz ihn an und fertig!

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Kurz gesagt: Da kommst Du nicht raus. Entweder machst Du Religion oder Ethik - eines von beiden ist Pflicht.

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Als Geschichts- und Religionslehrer bin ich von dieser Frage natürlich ebenfalls betroffen. Als Vorbild dient mir dabei mein alter, offen kommunistischer Geschichtslehrer - der seine persönliche Meinung oft kund tat, aber diese immer ganz deutlich als seine Meinung kennzeichnete. So versuche auch ich es zu halten: Fakten einfordern und darlegen - und dazu, wenn es passt, die eigene Meinung nennen und als solche kenntlich machen. Dabei ist mir allerdings bewusst, dass meine eigene Überzeugung immer auch mit einfließen wird, so sehr ich auch versuche, neutral zu bleiben.

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Ich muss meinem Vor-Poster leider widersprechen. Brandt ging es darum, den status quo (= den bestehenden Zustand) anzuerkennen - d.h. nichts anderes als die DDR als Staat anzuerkennen. Bis dahin nämlich erhob die BRD einen Alleinvertretungsanspruch, erkannte die DDR nicht an (weshalb stets von SBZ, Sowjetischer Besatzungszone die Rede war) und drohte allen Staaten, die diplomatische Beziehungen mit der DDR aufnahmen (und diese damit anerkannten) mit dem eigenen Abbruch der diplomatischen Beziehungen (Hallstein-Doktrin). Nach Brandts Ansicht konnte diese Politik jedoch nichts verändern oder verbessern, weshalb er die ohnehin faktischen bestehenden Zustände nun auch rechtlich und politisch anerkannte.

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Nach dem Zweiten Weltkrieg fand in Teilen der Geschichtswissenschaft eine Neuorientierung der Absolutismusforschung statt, die unter Betonung der „staatlichen Suprastruktur“ die Berechtigung der Verwendung des Absolutismusbegriffes grundsätzlich in Frage stellte. In diesem Rahmen formulierte Gerhard Oestreich der älteren Historiographie entgegen gesetzte Aussagen, die seitdem weitgehend konsensfähig sind. Er legte dar, wie die Betonung eines umfassenden Absolutismus durch eine Engführung des analytischen Blickwinkels allein auf die Spitzen der zentralen Regierungen und Verwaltungen im Umkreis der Fürsten entstanden war, der Möglichkeiten und Realitäten des inneren Ausbaus der fürstlichen Herrschaften auf lokaler Ebene nicht wahrnehmen konnte. Oestreich beschrieb den Absolutismus als das Streben der fürstlichen Herrscher in der Frühen Neuzeit, die Staatsgewalt im Inneren und Staatsvertretung nach außen in den Händen der eigenen Zentralgewalt zu bündeln, ohne auf andere Kräfte und Machthaber angewiesen zu sein oder Rücksicht auf diese nehmen zu müssen, und unterschied dabei deutlich zwischen intendiertem Anspruch und der politischen Wirklichkeit: „Von mehr als einer Tendenz zu dieser Unabhängigkeit gesamtstaatlicher Gewalt wird man heute nicht mehr sprechen können.“ Als Forschungsrichtungen bezeichnete er den Blick auf den Absolutismus von unten, den Fokus auf die lokale und autonome Ebene, wo sich Gemeinwesen und Adelige Herrschaftsrechte und Privilegien erhalten konnten und der Macht des Fürstenstaates Grenzen setzten. Die gegenwärtige Forschungslage wurde zu Beginn des neuen Milleniums von Markus Meumann und Ralf Pröve analytisch zusammengefasst. Den Begriff des „Absolutismus“ aufgrund seiner vielfältigen, widerlegten Konnotationen nach umfangreicher Belegführung ablehnend wie auch den des „Staates“, wenn die Herrschaftsbeziehungen im Inneren Gegenstand der Untersuchung sind, betonten sie die Notwendigkeit sowie Selbstverständlichkeit der konsensualen Partizipation der Untertanen an ihrer Beherrschung. = als Kurzbezeichnung könnte man Absolutismus definieren als Streben nach Konzentration der Herrschaftsgewalt in fürstlicher Hand

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Hallo, was von dem Ganzen zu halten ist, dazu haben die anderen ja genug geschrieben. Mir (als Lehrer!) erscheint es sinnvoll und wichtig, dass Du Dir unter Deinen Mitschülern Zeugen suchst, die das Ganze erstmal glaubwürdig bestätigen können - auch der Klassensprecher könnte dazu hilfreich sein. Sonst steht Aussage gegen Aussage! Und dann erstmal kleinere Schritte: Wenn Dein Lehrer nämlich Ärger vom Schulleiter bekommt, dann könnte es sein - muss nicht, aber kann - dass Deine Lage alles andere als besser wird. Vielleicht legt der Klassensprecher erstmal die Sache vor Deinem Klassenlehrer oder auch vor der Schülervertretung dar. Als letzte Möglichkeit bleibt natürlich immer noch der Direktor, aber versuch's erstmal vorsichtiger!

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