Sorry, aber das was die hier schreiben ist Bullsit. Im Gegensatz zu den paar Watt von WLAN und Mobilfunk, hämmern TV und Radio mit einem Hundert- bis tausendfachen der Sendeleistung auf uns ein. Noch heftiger: Mikrowellen und Induktionsherde. Und nicht zu toppen: Bodenradar am Flughafen. Stell dir vor ein Berghang stürzt ab und neben den todbringenden Felsbrocken kommen auch ein paar Kieselseteine, das ist dann das WLAN.
Wenn du es genau wissen willst, bitte sehr:
Zunächst einmal ein paar Fakten und Hintergründe: Schwache Strahlung bringt Moleküle in Schwingung und erwärmt Gewebe. So wärmt die Strahlung eines Handytelefonats das am Ohr befindliche Gewebe etwa um ein Zehntel Grad an. Den Grad der Erwärmung bestimmt primär die Leistung, welche die Strahlung ins Gewebe einbringt. Der »Heiße-Ohren-Effekt« hat mit dieser Strahlung jedoch nichts zu tun. Für den ist hauptsächlich der Akku verantwortlich, der unter Last warm wird. Er erwärmt beim Telefonieren das Handy gleich um einige Grad – und das Ohr gleich mit. Auch simple Stauwärme trägt ihr Scherflein zur Erwärmung bei. Ein zweiter Faktor ist die Frequenz der Strahlung. Je niedriger die ist, desto leichter kann die Strahlung ins Gewebe wie Haut, Knochen und Gehirn eindringen.
Die offenbar abgehobene Strahlungs-Debatte zum Thema Mobilfunk kann man aber mit der Schulphysik wieder auf den Boden der Tatsachen zurückholen. In Sachen Mobilfunk sind folgende Werte die Grundlage: Eine Mobilfunk-Antenne auf einem Hausdach strahlt mit maximal 60 Watt. Ein Handy mit allerhöchstens zwei Watt und ein Bluetooth-Klasse-3-Gerät wie eine Freisprecheinrichtung mit einem Tausendstel Watt. Die scheinbar intensive Mobilfunk-Antenne strahlt jedoch in aller Regel deutlich schwächer ins eigene Gewebe als ein am Ohr geführtes Handytelefonat. Der Grund: Die Strahlung nimmt näherungsweise mit dem Quadrat zum Abstand von der Strahlungsquelle ab. Bei doppeltem Abstand zum Sender kommt also nur noch ein Viertel der ursprünglichen Strahlungsintensität an. Folglich ist auch ein auf dem Beifahrersitz liegendes Handy, das via Handfree-Profile mit einem Freisprecher gekoppelt ist, ganz sicher nicht „gefährlicher“ als ein Telefonat mit dem Handy am Ohr.
Wie erwähnt dringen die relativ hohen Handynetz-Frequenzen von 900 bis 1800 MHz schlechter in Materie ein als die viel langwelligeren 88 bis 108 MHz der UKW-Sender; die im Übrigen seit Jahrzehnten mit vielen tausend Watt in die Welt geballert werden – merkwürdigerweise unangefochten von strahlungsängstlichen Bürgerinitiativen. Der Radiosender SWR3 in Stuttgart beispielsweise verlässt die Antenne des stadtnahen Fernsehturms mit 100.000 Watt Sendeleistung (https://de.wikipedia.org/wiki/Stuttgarter_Fernsehturm#Frequenzen_und_Programme), die sich dann aber wie beschrieben mit dem Quadrat zum Abstand verteilt. Das nur als ein Beispiel für die Unsachlichkeit und Betriebsblindheit der aktuellen Strahlungsdebatte.
Auch öffentliche Stellen haben sich dieser wissenschaftlich nicht nachvollziehbaren Gefahren-Einschätzung bereits angeschlossen. Passend dazu wird auf den Seiten der Bundesnetzagentur unter http://emf.bundesnetzagentur.de/ akribisch Buch geführt über jede Mobilfunkzelle und ihre Daten. Nicht jedoch über Hochspannungsleitungen, Rundfunksender oder Röntgenpraxen mit veralteten Geräten. Auch Waschmaschinen, Föns, ja sogar 220-Volt-Stromleitungen in Wänden strahlen tagtäglich und seit vielen Jahren unbehelligt vor sich hin. Das Handynetz ist hier nur ein kleiner Baustein im Gebäude der uns umgebenden Strahlung. Auch die Erde und der Kosmos an sich strahlen permanent schwach radioaktiv, was im Gegensatz zu den oben erwähnten Strahlungsquellen sogar eine ionisierende Strahlung ist. Auch Teile der UV-Strahlung der Sonne sind ionisierend. Eine Studie des Landesamtes für Umweltschutz Baden-Württemberg zeigt zudem, dass Mobilfunkantennen in ihrer Gefährdung maßlos überschätzt werden: Das Landesamtes konnte an keinem der 895 Messpunkten einer breit angelegte Untersuchung eine Gesamtbelastung von mehr als zehn Prozent der gültigen Grenzwerte feststellen. An 60 Prozent der Messpunkte lag die Belastung bei weniger als einem Hundertstel der Grenzwerte.
Eine Studie der britischen Universität Essex weist nach, das Mobilfunk tatsächlich körperliche Symptome verursacht – aber nur wenn man den nach eigener Aussage strahlungssensiblen Probanden sagt, sie seien Strahlung ausgesetzt. Diese Symptome wie Übelkeit, Kopfschmerzen oder grippeähnliche Symptome treten aber auch dann auf, wenn keine Strahlung vorliegt, den Betroffen aber gesagt wurde, sie seien ihr ausgesetzt.
Ob Strahlung an sich nun ungefährlich ist und ob die Frequenz selbiger auch unabhängig von der Intensität ein Gefährdungsfaktor ist, versuchen unzählige Studien mal zu beweisen, mal zu widerlegen. Mit dem unbefriedigenden Ergebnis: „Nichts genaues weiß man nicht“. Aber es gibt eine klare Tendenz der Studienergebnisse in Richtung „falscher Alarm“. Dort wo sich Kaninchen angeblich komisch verhalten, gibt es meist andere Erklärungen, wie natürliches – aber eben unmenschliches – Verhalten bei Karnickeln. Die Studien, welche angeblich eine schädigende Wirkung nachweisen, leiden in aller Regel unter methodischen Fehlern oder fußen auf Scheinkorrelationen. Wenn Handy-Strahlung so viel gefährlicher ist als alle anderen Strahlungsquellen, dann müsste in den vielen Jahren, seit Einführung des Mobilfunks, die Hirntumorrate drastisch gestiegen sein. Aber davon ist nichts bekannt. Auch die räumliche Verteilung von Hirntumoren hin zu dem „Handyohr“ konnte nicht nachgewiesen werden.