Achte auf ihre Zunge beim Sprechen. Hat sie füllig gesunde Schleimhäute spricht das für ihre Fähigkeit als Logotherapeutin.
Die Bandbreite an möglichen Erkrankungen ist bei der geschilderten Symptomatik recht groß, von daher ist es hier unmöglich Erfolgschancen auszurechnen. Kann dem User weiter unten nur damit recht geben, dass häufig Patienten mit einer Hyperfunktion (= erhöhte muskuläre Anspannung beim Sprechen) nach einiger Zeit über dieses Kloßgefühl berichten.
Würde auf Nummer sicher gehen und die Zweitmeinung bei einem Facharzt für Phoniatrie einholen, da dieser mitunter auf Stimmstörungen spezialisiert ist. Dort den Leidensdruck („Schmerzen“) betonen und den Wunsch nach logopädischer Therapie äußern, so wird in aller Regel eine Heilmittelverordnung (Kassenrezept) ausgestellt. Der Logopäde selbst hat innerhalb seiner Einheiten ausreichend Zeit eine ausführliche Befunderhebung durchzuführen. So ist die Chance hoch, mögliche äußeren Einflüsse, die zur Entstehung vorliegender Stimmstörung beigetragen haben, festzumachen. Auch weiterführende Fragen können so geklärt werden, z.B. ob es sinnvoll wäre, weitere Disziplinen, wie etwa Psychotherapie, zu Rate zu ziehen.
Übrigens dürfen neben Logopäden auch weitere Berufsgruppen über eine Heilmittelverordnung Stimmstörungen therapieren, wie etwa Atem-, Sprech- und Stimmlehrer oder Patholinguisten. Würde immer die Frage nach der Erfahrung des behandelnden Therapeuten mit dem Störungsbild stellen.
Kann mich meinen Vorrednern dahingehend anschließen, dass Expertise sich erst mit der Zeit aus der Kombination von Praxiserfahrung, Austausch und Buchwissen entwickelt.
Um spezifisch auf dein Berufsfeld einzugehen: Sprache ist unendlich komplex, jeder Patient ist anders und ebenso unterscheiden sich die Ausbildungen / Studiengänge stark voneinander. Auch jene Logopäden, welche jahrelange Berufserfahrung vorzuweisen haben, stossen gelegentlich an ihre Grenzen und wissen in dem Moment auch einfach nicht mehr weiter. Dein Beispiel der Lexikontherapie ist ein gutes Beispiel für die Menge an Variablen, die ein Störungsbild beinhalten kann. Explizit die (noch) eingeschränkte Wahrnehmung von Trochäen eines Kindes, kann den Therapiefortschritt maximal blockieren und ist oftmals unentdeckt. Hierzu empfehle ich die Materialien zur Therapie nach dem Patholinguistischen Ansatz: PLAN „Lexikon und Semantik“ sowie „Phonologie“. Letztere Materialsammlung geht unter anderem auf die Überwindung subminimaler Wörter mit Hilfe von Wahrnehmungsübungen ein. Nimmt insbesondere am Anfang viel Arbeit ab, da hunderte von Bildkarten und Anwendungsideen beiliegen und die üblichen Anwendungsgebiete innerhalb der Lexikontherapie abdeckt.
Pauschal lässt sich kaum beantworten, da jeder Dozent seinen Unterricht mehr oder weniger selbst "kreiert". Manche beziehen sich spezifisch auf Einzelorgane, andere gehen den Körper von oben bis unten durch. Aufbau und Funktionen des Kehlkopfes werden wohl bei jedem ein Schwerpunkt sein, ähnlich Lungenfunktion und deren Erkrankungen sowie Karzinombildung im Hals- und Nasenbereich. Sonstige Themen wären der Aufbau des Hörapparats inkl. zugehörige Erkrankungen, Hirnnerven und neurologische Störungen wie etwa Schäden nach Schlaganfall.
Literaturempfehlung hierzu: "Fragen und Antworten zur Logopädieprüfung" von Hans Werner Eichel. Ein recht aktueller Einblick in den möglichen Fragekatalog rund um das Thema Neurologie und Anatomie für das Fachgebiet der Logopädie.
Von der MFA zur Logopädie, hm. Denke, das Bestehen in diesem Beruf steht und fällt mit der persönlichen Sensibilität und der damit einhergehenden Resilienz. Viele Kinder mit Sprachentwicklungsstörungen zeigen ebenso Verhaltensauffälligkeiten und sind entsprechend anstrengend. Auch die Eltern sind bisweilen nicht ohne und mitunter von einem Leidensdruck geprägt, den du als Therapeut aufzufangen bzw. mit deiner Arbeit zu mildern versuchst. Nicht immer ist dies möglich und mit einem entsprechenden Kraftaufwand verbunden. Einige Logos verbrennen mit der Zeit und wechseln, auch weil essenzielle Angebote wie Supervisionen in den Einrichtungen fehlen.
Abgesehen von der obiger Warnung ist die Logopädie ein enorm facettenreiches Feld, in dem du niemals auslernen kannst und du jeden Tag erneut auf die Probe gestellt wirst. Auch noch nach Jahrzehnten. Die Therapeuten selbst unterscheiden sich in ihren Qualitäten stark, abhängig von der Herangehensweise und dem Invest, der insbesondere während des Berufseinstieges extrem ausfallen kann.
Meiner Meinung nach sind 40 kindliche Patienten in dem Fachgebiet ein Extrem. Insbesondere Kinder sind in Bezug auf ihre Störungsbilder anspruchsvoll, zumal diese selten isoliert auftreten und sich aufgrund natürlicher Entwicklungsprozesse auch häufig verändern können.
Versuchst du als Logopäde eine große Palette an Störungen qualitativ hochwertig abzudecken, bedarf dies einiges an Erfahrung. Vorbereitung wird selten angemessen vergütet – die üblichen 15 Minuten pro Einheit schmelzen allein für Auf- und Abbau gerne dahin – und sind bei den erwähnten 40 Stunden/Woche kaum noch praktikabel. Ohne Erfahrung werden Elterngespräche kompliziert, in denen du klarzumachen versucht, dass Vorbereitungen auch in der Stunde selbst oder Zuhause passieren müssen.
Jeder selbstkritische Berufsanfänger im Bereich der Logopädie, welcher nach der Ausbildung unmittelbar als Vollzeitkraft in einer Praxis mit dem Schwerpunkt Kinder einsteigt, dürfte einen ähnlich anstrengenden Selbstfindungsprozess wie du durchlaufen. Vielleicht der Grund überhaupt, warum ein hoher Prozentsatz der Absolventen den Job schnell wieder an den Nagel hängt. Viele Praxisinhaber freuen sich über Berufsanfänger mit überhöhtem Stundenkontingent, unabhängig davon, ob diese nach wenigen Monaten ausbrennen, so dass ich jedem nur empfehlen kann, gut auf sich aufzupassen. Mögliche Lösungsansätze wären hier reduzierte Stunden, eine Mischung aus kindlichen und erwachsenen Patienten sowie deutlich gegenüber den Eltern zu machen, dass „Anstosstherapie“ mitunter marginal ausfällt und für ihren Erfolg eher deren Einsatz als den des Therapeuten benötigt.
Es stellt sich die Frage, ob Du die von Dir erwähnten Lautverbindungen (t+r, d+r) tatsächlich nicht bilden kannst, d.h. nicht korrekt mit Zunge und Gaumenzäpfchen ansteuern kannst oder aber ob Du sich nicht richtig wahrnehmen kannst. Bei der zweiten Variante möchtest Du "tragen" sagen, es kommt aber "Kragen" heraus, jedoch merkst es nicht bzw. ein Zuhörer macht Dich darauf aufmerksam und Du kannst es nicht zuordnen.
Wichtig wäre in Deinem Fall eine Aussprachediagnostik, üblicherweise durchgeführt vom Logopäden. Die Beschreibung klingt wie eine typische Aussprachestörung, die u.U. in Deinem Alter leicht zu therapieren wäre, allerdings ist dies nur eine Vermutung meinerseits, die - solltest Du Interesse daran haben die Störung in Zukunft zu überwinden - zwingend ärztlich und therapeutisch abgeklärt werden muss.
Der Grund hierfür könnte Nachahmung sein, vielleicht auch etwas Gruppeninternes. Denke an den typischen Jugendslang – moderne Wortschöpfungen, die vermehrt von jüngeren Menschen benutzt werden –, der eine Art Kennung einer Gruppierung bezeichnet. Individualität durch das gesprochene Wort, ein Stilelement.
Das Schöne an Sprache (für andere wiederum ein Grauen) ist deren Wandlungsfähigkeit. Sprache ist niemals statisch und fügt ständig Neues hinzu bzw. verändert oder tilgt Strukturen. Vielleicht sprechen ja in einigen Jahren die meisten Menschen wie dein Freund jetzt? Vor wenigen Jahrzehnten hätte es hierzulande auch niemand für möglich gehalten, dass deutsche Sprecher ihre Sprache vermehrt mit dem Englischen vermischen. No Reason um mit deren Life zu struggeln.
Gesetzgeber sagt Folgendes:
Arbeitszeitgesetz (ArbZG) § 10 Sonn- und Feiertagsbeschäftigung
(1) Sofern die Arbeiten nicht an Werktagen vorgenommen werden können, dürfen Arbeitnehmer an Sonn- und Feiertagen abweichend von § 9 beschäftigt werden
[…]
3. in Krankenhäusern und anderen Einrichtungen zur Behandlung, Pflege und Betreuung von Personen
[…]
Ich selber war bis heute nicht in staatlichen Einrichtungen tätig, bei freien Trägern von Krankenhäusern ist die Wochenendarbeit für Therapeuten rein rechtlich durchaus möglich. Unter Umständen wird sie sogar begrüßt, da nicht-therapeutisches Personal bei festen Wochenenden die notwendigsten Handgriffe (Stichwort Schluckstörung) durchführen müsste bzw. diese bis zum nächsten Werktag gestundet werden müssten. Denke die Möglichkeiten hier sind sehr individuell, abhängig von der Einrichtung, Patientenstruktur und natürlich dem Team selber.
In Praxen sieht die Welt da schon ganz anders aus. Wochenendtherapien sind möglich und auch erwünscht, werden jedoch selten angeboten. Dementsprechend „gieren“ Patienten nach Terminen dieser Art, da hier die Zeitfenster andere sind.
Wahrscheinlich wird die übliche Gegenfrage des potentiellen Arbeitgebers folgende sein: „Sie möchten tatsächlich an ihrem Wochenende arbeiten?“
Hast du ein Gefühl der Enge im Mundraum? Undeutliche Aussprache kann mit dem Bewegungsmangel der Sprechwerkzeuge (sprich Zunge, Lippen, Kiefer) zusammenhängen.
Allein die Absicht seinen Gesprächspartner mit seiner Stimme zu erreichen bewirkt bei manchen Menschen Wunder. Stell dir vor, du „sendest“ die Stimme an dein Gegenüber. Eine Übung hierzu wäre eine Bewegung vor dem Spiegel, bei der du die Hand bei Sprechen nach vorne bewegst. Genau hinhören, ob sich der Stimmklang dabei verändert.
„Unangenehmes Gefühl bei Sprechen“ kann aber sonstige Gründe haben. Bei Bedarf einen HNO kontrollieren lassen. Liegt eine Störung mit Krankheitswert vor (dazu zählen auch psychische Störungen, die ebenfalls Stimmstörungen auslösen können), verschreibt dieser Arzt ein therapeutisches Rezept bzw. interveniert anderweitig.
Nein. Verwaschene Aussprache entspricht verringerter Kieferöffnung / Lippen- und oder Zungenbewegung. Leises, für sich Gelesenes gibt Dir keine auditive Rückmeldung sprich du hast keine Möglichkeit deine Stimme zu analysieren und daraufhin an ihr zu feilen. Zudem hat leises Sprechen die Tendenz die Sprechmuskulatur auf ein Minium herunterzufahren.
Eher das Gegenteil verschafft Abhilfe: Vortragen mit der Absicht eine Gruppe von Menschen zu erreichen. Stell dir vor, du füllst einen Saal mit deiner Stimme. Vor sich hin murmeln erreicht nicht einmal die erste Reihe. Ist dies in deinen Räumlichkeiten nicht möglich, suche dir einen geeigneten Ort dafür bzw. bitte jemanden dich dabei zu unterstützen.
Nachtrag: Auch die Sprechgeschwindigkeit trägt zur Verständlichkeit bei. Zu hohes Sprechtempo macht eine exakte Artikulation nahezu unmöglich.
"Babyhaft" kann viel bedeuten. Verstellt er die Stimme, so dass er wie ein Baby klingt? Oder spricht in einer nicht altersgemäßen, verknappten Satzstruktur? Wenn seine Sätze deutlich simpler aufgebaut sind als bei Gleichaltrigen, Experten einmal drüber hören lassen. Gründe dafür gibt es viele.
Zunge aus dem Mund kann ein Habit ähnlich dem Daumenlutschen sein. Ein Tick, der sich einschleicht. Betonung liegt auf "kann", da auch hier diverse Ursachen in Frage kommen. Manche Logopäden erstellen hierfür einen kleinen Tagesplan, wie beispielsweise einige Minuten täglich den Mund bewusst schließen. Dauer steigern. Bei Kindern bedarf es selbstverständlich die Aufsicht eines Erwachsenen.
Bitte solche Vorgehensweisen im Vorfeld immer mit dem Kinderarzt bzw. behandelndem Therapeuten abklären.
Recht unwahrscheinlich, dass du über das Lippenlecken Deine Zähne vorschiebst bzw. vorgeschoben hast. Möglicherweise ist dieser Habitus die Begleiterscheinung eines falsches Schluckmusters, bei dem sie die Zunge während des Schluckens gegen die Zähne presst.
"Schmerzhafte" Methode, um sich das Lippenlecken abzugewöhnen: erteile einer Person die Erlaubnis, Dir das Handy für (beliebige Zahl einsetzen) Minuten abzunehmen, sobald sie Dich beim Lippenlecken erwischt.