Barock ist die Epoche der Gegenreformation.
Dies ist der geistige Hintergrund, oder in deinen Worten, die inneren Merkmale.
Dazu ein Exkurs in die Kirchengeschichte:Man unterscheidet im Christentum zwei Aspekte: Die heilige Schrift und die Heilige Tradition. Die heilige Schrift ist die Bibel, die Tradition sind Heiligenverehrung, Ablasshandel, Reliquienkult, Wallfahrt, kirchliche Hierarchie (Bischöfe, Päpste...), u.v.m.
Die Reformatoren brachen mit der Tradition und konzentrierten sich nur noch auf die Bibel (Reformation). Diese Lehre (der Protestantismus) breitete sich im 16. Jh. wie ein Flächenbrand über die deutschen Länder aus und bedrohte die katholische Kirche in ihrer Existenz.
Sie schlug also zurück.
So populär der Protestantismus auch war, er hatte eine Schwachstelle - er war intellektuell. Eine geistige Revolution. Das bäuerliche Volk aber war nicht geistig gestimmt, sondern sinnlich, meistens Analphabeten, sie brauchten Bilder, Reliquien, Pilgerfahrten, Heiligenverehrung etc., um ihre Religion leben zu können. Und hier sahen die Katholiken ihre Chance - eine Bilderflut begann.
Dies ist das äußere Merkmal des Barock: er ist bildhaft. Ein bildhafter Stil, um über die Sinne zum Volk zu sprechen. Kirchen wurden in größter Pracht, mit geschwungenen Fassaden, reich verziert mit Heiligenstatuen- und Bildern und illusionistischer Wandmalerei. Barock will beeindrucken, er appelliert an die Schaulust. Und das ist das äußere Merkmal.
Merke: Eine Stilepoche (wie der Barock) wird nicht künstlich entwickelt, sondern ist immer Ausdruck einer bestimmten Geisteshaltung/Ideologie. Daher sind unsere alten Baudenkmäler (z.B. barocke Kirchen) auch Denkmäler eines vergangenen Zeitgeistes. Übrigens kam der Barock zur vollen Entfaltung im süddeutschen Sprachraum, besonders Bayern, Österreich, eben in katholischen Gegenden. Hier reicht der Barock locker bis ins Jahr 1760/70