Reiten ist die schwerste Sportart, die ich bisher kenne - aber die, die mir am meisten gefällt ^^
Vorab: Wunderbar, dass du dich für den Sport mit dem Pferd entschieden hast! Es ist ein wirklich tolles Hobby, aber leider auch sehr kostspielig.
Am Anfang wirst du ja Unterricht haben, die Lehrer werden die anfangs zeigen, wie alles geht. Vermutlich musst du vorerst gar nichts machen, die meisten Reitlehrer longieren die Reitschüler anfangs. Das heißt, dass du dich voll auf die Bewegungen des Pferdes konzentrieren kannst. Leichttraben, dieses aufstehen beim Traben, bekommst du schnell rein, das geht beinahe automatisch. Einfach entspannt sein und das Pferd fühlen :) Natürlich ist das auch mit viel Lernen verbunden, aber man spürt meist, was richtig ist. Aber da wirst du auch Sitzkorrekturen bekommen :)
Das Pferd 'am Zügel ziehen'. Mich schauderts, tut mir Leid. NIEMALS! Leider ein Fehler, den ich bisher auch noch viel zu oft mache. Wenn es dich interessiert: Gewicht - Schenkel - Zügel. So ist die Hilfenreihenfolge. Du steuerst das Pferd später mit deinem Gewicht, dann mit leichten Schenkelhilfen und zu allerletzt mit den Zügeln. Geht soweit, dass du auch ohne Zügel dein Pferd über den Platz steuern kannst, nur mit deinem Sitz und den Beinen ;D Du musst zu jeder Zeit sagen, welche Gangart du forderst. Es gibt Bewegungsmuster, die Hilfen, die du jederzeit gibst. Es gibt einfach keinen Moment, den du auf dem Pferd verbringst, in welchem du keine Ansagen gibst.
Im Schritt beispielsweise ist es das Anspannen der Schenkel im Takt des Abfußens des Vorderbeines. Du spürst den richtigen Zeitpunkt, wenn du die Beine hängen lässt. Der Bauch des Pferdes drückt gegen dein Bein und bewegt sich wieder zurück auf die andere Seite [übertrieben dargestellt xD]. Dieses auf die andere Seite schieben unterstüzt du später mit deinen Beinen und signalisierst dem Pferd damit, dass du Schritt gehen möchtest.
Traben ist das gleichzeitige Anspannen der Schenkel, ich spare mir hier die Erklärung ^^
Galopp ist nochmal was ganz anderes, aber bis dahin hast du noch einen langen Weg vor dir - ist meiner Meinung aber die leichteste Gangart xD
Ich hoffe, diese Antwort hat dich bisher nicht zu sehr verschreckt :) Aber ganz ruhig bleiben, ein vernünftiger Lehrer bringt dir Schrittweise alles in Ruhe bei, was du brauchst. Er steht dir jederzeit zur Seite, wenn du Fragen hast oder Hilfe brauchst. Behalte jedoch stets im Hinterkopf, dass du noch Jahre brauchst, bis du sicher auf dem Pferd bist! Natürlich gibt es zeitliche Unterschiede im Fortschritt, aber das ist nicht immer von Vorteil. Nach drei Jahren Reiterfahrung bin ich immer noch dabei, die Hilfen zu lernen. Auf fremden Pferden fühle ich mich manchmal aufgeschmissen. Du wirst Zeit brauchen, bitte nichts überstürzen oder gefrustet aufgeben! :)
Damit beende ich meinen Aufsatz hier auch und hoffe, dass deine Frage halbwegs beantwortet wurde und nicht vollkommen unterging xD
Auf eine schöne Reitstunde - ich muss nun ebenfalls zu meinem Ross :D