Ds jüdisch-christliche Denken ist vom "Exodus"-Geschehen geprägt: DAs Volk verlässt eine Tyrannei, ist unterwegs zum Gelobten Land. Christlich: Die Kirche ist unterwegs zum Reich Gottes. Damit ist eine lineares Denken geschaffen: Christliches Denken hat einen Ausgangspunkt und geht einem Ziel entgegen.

Dieses Denken hat die westliche Kultur geprägt und prägt sie, vor allem mit dem Fortschritts- und Entwicklungsgedanken. In asiatischen Kulturen z. B. ist das anders, wo es vor allem ein Kreislaufdenken gibt.

Das andere: Der Monotheismus des jüdisch-christlichen Denkens hat den polytheistischen Götterhimmel leergefegt. Der Himmel ist etwas Materielles, er kann durch Astronauten erforscht werden. Dadurch, dass es nur einen Gott gibt, kann die Welt untersucht, vermessen werden. Selbst dieser eine Gott kann in Frage gestellt werden, wie das die Aufklärung streckenweise tut, und auf diese Weise ist Säkularisierung und Autonomie des Menschen möglich.

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"Wort" ist grundsätzlich richtig, denn was gibt es wohl Stärkeres als das Wort? Unter "logos" kannst du ja mal recherchieren, bei google, da gibt es eine Reihe Erklärungen.

Die letzte gute Übersetzung, die ich kenne, stammt von Walter Jens: "Im Anfang: ER".

Das Denk-Modell, das dem Johannes -Ev. mit dem logos zugrundeliegt, ist die Entwicklung der "Weisheit" im Spätjudentum. Diese Weisheit ist sozusagen eine Tochter Gottes, aber selbständig, ist von Anfang an bei ihm.

Jesus Christus wird oft im NT als diese "Weisheit" bezeichnet. Als "Sohn Gottes" spielt er eine andere Rolle, aber die Denkstruktur war vorgegeben. Alles war bereit, dass der logos, das Lebens-Prinzip hellenistischer und damit allgemeiner Wirklichkeit, erscheinen konnte.

"Als die Zeit erfüllet war, sandte Gott seinen Sohn!" (Galater 4,4)

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Die "nichtreligiöse Interpretation religiöser Begriffe" be Bonhoeffer bezieht sich auf eine schmale Korrespondenz B.'s mit seinem Freund Bethge. Meines Erachtens wird diese sehr schmale Basis überinterpretiert.

Näheres hier: http://de.wikipedia.org/wiki/Religionsloses_Christentum

Religionsloses Christentum ist ein Widerspruch in sich selbst und ist von B. nicht so gemeint.

Ob unsere heutige Zeit "religionslos" ist, wage ich zu bezweifeln. Lesenswert dazu: Friedrich Wilhelm Graf, "Die Wiederkehr der Götter" - Religion in der modernen Kultur

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Da sind viele Fehler drin, auch im Französischen, es fehlt zum Teil der Kontext. Ein Versuch:

Auf die erste Reihe (von Karnevalswagen), die ihre Schönheit Garouste und Bonetti verdanken, (folgt eine zweite Reihe....)

Ein Strauß mit strahlenden Blumen, welche die hochtechnischen Karnevalswagen (oder auch High-Tech-Wagen) einhüllen/zieren (eigentlich "kleiden"),...

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Die Trauung vor Gott in der Bibel (AT) fand vor dem Patriarchen statt, also vor dem Familienoberhaupt. Zeugen waren alle, die zur Familie gehörten. Also ist "ein großer Bruder" durchaus richtig am Platze. Oder "eine große Schwester".

Wie das im NT war, weiß ich im einzelnen nicht. Die Trauung fand vor Gott statt, im Rahmen der Gemeinde, und die ganze Gemeinde war Zeuge. Ob das Verwandte waren, was anzunehmen ist, oder nicht, spielt keine Rolle. Man ist vor Gott verheiratet, vor seinem Gewissen, das wissen dann alle, und kein "großer Bruder" wäre befangen.

Die Trauzeugen im juristischen Sinne sind eine römisch-katholische Einrichtung, die Protestanten nicht mittragen. Nach kath. Auffassung ist die kirchliche Trauung eine juristische Angelegenheit. Man hat nie die standesamtliche Praxis wirklich akzeptiert, sondern nur zähneknirschend geduldet. Die im Standesamt schon offiziell verheiratete Frau wird in der kath. Kirche bei der Trauung immer noch mit ihrem Mädchennamen angeredet, denn "der liebe Gott weiß ja noch nicht, dass sie verheiratet ist" (wörtliches Zitat eines Priesters).

Wenn nun diese kath. Ehe mal "annuliert" werden soll, weil eine richtige Heirat stattfinden soll, dann muss die erste "nichtige" Eheschließung vom Ehegericht (Rota) annuliert werden. Dazu braucht man die Zeugen, die vor dem kirchlichen Gericht erklären, dass z. B. die Eheschließung unter Zwang stattfand o.ä.

Protestanten haben zwar oft auch "Zeugen" dabei, aber diese spielen keine juristische Rolle. Es sind Freunde, die z. B. in einer späteren Ehekrise helfend eingreifen können.

Wenn eine vor Gott geschlossene Ehe bei dem Paar im Herzen gebrochen und zerbrochen ist, hilft auch kein Zeuge mehr weiter. Da kann man nur noch mitleiden.

Man kann aber, grundsätzlich, keine Bräuche aus der Bibel eins zu eins in unsere heutige Wirklichkeit übersetzen. Das Kirchenrecht hat sich ständig weiterentwickelt, und das staatliche auch.

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Ich habe mir den link mal genauer angesehen, kannte die Sache vorher nicht.

Was soll daran "ziemlicher Schwachsinn" sein? Im Gegenteil: Die Leute haben Ideen, manches ist recht amüsant. Von "Sekte" keine Spur.

Warum muss hier alles, was mit der Bibel zu tun hat, gleich runtergemacht werden? Besonders von Leuten, die über wenig Grundwissen verfügen!

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arevo hatte hierzu eine sehr gute Antwort gegeben. Er hatte sehr gut recherchiert und den Kontext des Zitats hergestellt.

Leider ist seine Antwort gelöscht worden. Von wem? Wer hat ein Interesse an der Löschung einer ordentlichen Antwort?

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Zur angeblichen "Antidiskriminerung" ist schon das Richtige gesagt worden.

Zum Verbrennen des CIC durch Luther: Für uns Protestanten bedeutet das, dass jeder kirchliche Satz zuerst nicht ein juristischer Satz ist, sondern ein seelsorglicher, oder ein theologischer. Das Gesetz ist dem Evangelium nicht vorgeordnet. "Auch Konzilien können sich irren!" Luther wollte, dass die Kirche nicht ein Paragragraphen-Werk von juristischen Bestimmungen ist. Christlicher Glaube ist kein Abarbeiten eines juristischen Pflichtenkatalogs. (Ob ihm das bei der kath. Kirche gelungen ist, wage ich zum großen Teil zu bezweifeln.)

Auch in der Evangelischen Kirche gibt es ein verbindliches Kirchenrecht. Es ist aber kein Gesetz der "Meder und Perser".

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Die Analogien zwischen Kreuz, vier Evangelien und dem "Glück bringenden" vierblättrigen Kleeblatt sind ja vielfältig, wie manche hier schon aufgezeigt haben. Natürlich sind diese Analogien alle nicht zwingend.

Etwas anderes finde ich viel bemerkenswerter: Du wirst auf eine merkwürdige Art und Weise darauf aufmerksam gemacht, dass du deinem sterbenden Vater noch etwas "mitbringen" willst. Solche "Zufälle", die einem zufallen, sind sehr persönlich, nicht allgemein logisch. Aber du solltest dem Hinweis nachgehen. Es hat ganz sicher damit zu tun, dass Kreuz und Evangelium für deinen Vater etwas zu sagen hat. Bitte doch einen Geistlichen, dass er dir und deinem Vater in dieser Frage hilft.

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Er hat einen "coitus interruptus" vollzogen. Der war grundsätzlich nicht verboten, in diesem Falle schon, weil er damit die von ihm zu zeugende Nachkommenschaft verhindert hat. (Von Lassan und Wasserhut schon erklärt.)

Die Stelle wurde herangezogen, um "Onanie" unter Strafe bzw. unter ein Verdikt zu stellen, wie der Name schon sagt, Onanie gleich Masturbation.

Dass dies eine falsche Interpretation ist, wird schon seit langem nicht bezweifelt.

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Im Neuen Testament ist es so, dass ein glaubwürdiger Zeuge vor Gericht ein **Mann sein musste. Die Zeugen der Auferstehung, die Paulus nennt, sind Männer: 1. Korinter 15, 1-8. Auf die Aussage der Männer kann man eine Beweisführung aufbauen, die vor der (juristischen) Öffentlichkeit der Gesellschaft nicht angegriffen werden kann.

Das schließt nicht aus, dass Frauen die Ersten waren, die die Auferstehung publik gemacht haben, das weiß Paulus sehr wohl. Aber deren Zeugnis hilft nicht zur Beweisführung. Wohl hilft es in der Gemeinde der Christen selbst, denn die Männer haben ja den Frauen vertraut.

Insofern ist die kirchliche Gemeinde schon damals "moderner" gewesen als die Gesellschaft. Dass Kirche sozusagen eine positive Alternative zur Gesellschaft bietet, ist dann auch oft in der Kirchengeschichte der Fall.

Sodann ist es biblisch gesehen so, dass ein einzelner Zeuge wenig gilt. Es müssen mindestens zwei sein, die die selbe Wahrheit beweugen: z. B. 5. Mose 17,6: Auf zweier oder dreier Zeugen Mund soll sterben, wer des Todes wert ist; aber auf eines Zeugen soll er nicht sterben.

Diese Praxis wird auch im NT aufgenommen. Siehe hier: http://bibeltext.com/deuteronomy/17-6.htm

Die heutige Gerichtspraxis ist selbstverständlich geändert.

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Das Zweite Vatikanische Konzil war eine innerkatholische Angelegenheit.

Es gab allerdings Beobachter anderer Konfessionen, z. B. einige Protestanten. http://de.wikipedia.org/wiki/Zweites_Vatikanisches_Konzil#Teilnehmer

Die Orthodoxen waren als Beobachter eingeladen, kamen aber nicht, mit Ausnahme des Moskauer Patriarchats.

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mit dem Christentum kenn ich mich halt am besten aus

Den Eindruck habe ich gar nicht. Im Gegenteil: Eine recht plumpe Aneinanderreihung von Halbwissen, um mit unseriösen Schlussfolgerungen den eigenen atheistischen Standpunkt zu rechtfertigen und mit Spekulationen "Sinn und Unsinn von Religion" darzustellen.

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Die westliche Kultur ist vom Christentum beeinflusst. Dort ist der Sonntag der gesetzlich festgelegte Ruhetag. In islamischen Kulturen ist es der Freitag. Wenn dort ein christlicher Geschäftsmann lebt, muss er sich nach dem muslimischen Freitag ausrichten.

In Israel ist der Sabbat. Da haben sich auch Nicht-Juden nach zu richten.

Gemeinsam ist allen die 7-Tage-Woche mit dem siebenten Tag als Ruhetag. Dieser Rhythmus ist eine menschliche Notwendigkeit, das ist der Baum unserer Kultur, unter dem wir den nötigen Schatten finden in der Hitze des alltäglichen Lebens.

Wir dürfen dankbar sein, z. B. den Gewerkschaften, dass sie nicht zugelassen haben, diesen Baum vom Kapitalismus fällen zu lassen (kein Ladenschlussgesetzt, kein Ruhetag etc.).

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Nach der Lehre der katholischen Kirche ergibt sich aus der Feier der Eucharistie die Existenz der Kirche. Da die Kirche aber nicht eine einzige ist, sondern in Konfessionen gespalten, kann es keine Enheit bei de Eucharistie geben. Die Eucharistie setzt die Einheit voraus.

D.h., solange es keine Einheit gibt, werden Protestanten bei der Eucharistie zurückgewiesen (offiziell; inoffiziell wird hier schon lange anders gehandelt. Selbst der Papst hat schon Protestanten zur Eucharistie eingeladen.)

Eigentlich sind die Unterschiede nicht so gravierend, oder werden nicht mehr so empfunden, dass man getrennt sein müsste. Es ist ja Christus, der an seinen Tisch einlädt, nicht die Kirche.

Es gab vor etwa 40 Jahren nach dem Vatikanum II einen Versuch bei den Katholiken, dieses Problem nue zu überdenken (Rahner und Fries waren die Theologen). Sie sagren, dass von der Tischgemeinschaft doch die Einheit ausgehen könnte, oder Schritte dazu ermöglichen könnte. - Dieser neue Versuch wurde schnell aufgegeben.

Ich denke, man sollte eucharistische Gastfreundschaft gewähren. Die Protestanten tun das gerne, bei den Katholiken geschieht es auch manchmal, aber inoffiziell, was viele Katholiken, die klare Verhältnisse wünschen, als "Heuchelei" geißeln. - Ich lade ja auch Ausländer und Menschen anderer Kulturen zum Essen ein. So kommen wir uns näher.

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Das deutsche Wort Barmherzigkeit geht als Übersetzung auf gleich drei verschiedene griechische Wörter zurück. (eleos, in Kyrie Eleison - Herr, erbarme dich; oiktirmos; splanchnitzai).

Alle haben mit dem Gefühl zu tun, und der Sitz des "Gefühls ist das "Herz". Besonders kommt das Gefühl bei dem Wort "splanchnitzai" zur Geltung. Jesus "erbarmte" sich - heißt eigentlich - " es zerriss ihm das Innerste" (die "Eingeweide") - es ging ihm an die Nieren, wie wir sagen.

Barmherzigkeit ist das in Aktion, in tätiges Handeln umgesetzte Mitgefühl. Dieses Mitgefühl ist, soweit ich urteilen kann, bei allen Menschen vorhanden. (Bei Elite-Soldaten wird es oft systematisch ausgetrieben.)

Die Bibel fordert (Juden und) Christen zur Barmherzigkeit auf, denn Gott selbst ist der Vater der Barmherzigkeit (aw ha'rachamim). http://www.gott-ist-barmherzig.at/barmherziger-jesu/gottes-barmherzigkeit-im-neuentestament.html

Im Islam gibt es sicher ähnliche Belegstellen. Nur kenne ich den Islam eher als eine Religion, wo man sich schwer tut mit der Vergebung aus Barmherzigkeit.

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Mission heißt ganz einfach "Sendung", Erfüllung eines Auftrags. So gibt es die Filme "Mission impossible" (im Amerikanischen). Da wird einer ausgesandt, um einen Auftrag zu erledigen. Auf französisch ist das genau so: Il est en mission. - Er ist unterwegs zur Erledigung eines Auftrags.

Im Christentum sind die "Ausgesandten" die Apostel, von griechisch apo-stello - weg-senden. Das wurde mit dem aus dem Lateinischen kommenden Mission wiedergegeben. Der christliche Gebrauch hat dann das Wort sozusagen besetzt. Die Ausführung des Auftrages ist dann die Missionierung.

Protestantische Franzosen und Frankophone reden auch von der "Apostolischen Aktion", wenn sie die ältere christliche Mission meinen. Dieser Begriff hat sich aber nur teilweise durchgesetzt.

Dieser Begriff "Mission", "Missionar", "Missionierung" war leider eine Zeit lang negativ besetzt, sehr zu Unrecht. Heute wird er langsam positiv zurückgeholt.

Ein neutraler Begriff wäre Information. Oder Lehre. Oder Lehrauftrag. man spricht auch von Instrukteuren, Entwicklungshelfern u. ä.

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Bin zwar ein Mann, und dazu noch Nicht-Muslim, aber stimmt das denn mit der Verkleinerung nach einer Schwangerschaft? Ich kenne, allerdings aus der Literatur, nur das Gegenteil. Alles wird etwas umfangreicher. Manchmal wächst eine junge Frau auch noch ein paar Zentimeter.

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Weil der Mensch grundsätzlich religiös ist, mehr oder weniger. Wenn er keinen "Glauben" hat, dann hat er einen "Aberglauben". Der Mensch ist eben "unheilbar religiös" (Berdjajew).

Vermutlich hat der Mensch mit dem "Glücksbringer" irgendwann einmal einen Erfolg gehabt und hat diesen mit dem "Glücksbringer" assoziiert. Oder andere Leute haben solche Erfahrungen gemacht und geben ihren "Glücksbringer" weiter oder weisen darauf hin. Fetischismus ist eine uralte Religion.

Ich habe eine Verwandte, sehr klug, sehr pragmatisch. Sie ist Atheistin. Sie ist freigiebig, verschenkt vieles. Aber sie verschenkt nie ein Messer. "Ein verschenktes Messer zerschneidet die Freundschaft!" Sie ist mit nichts zu überzeugen, dass das Aberglaube ist. - Dies wäre eine negative Antwort auf deine Frage.

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Ob Gandhi das gesagt hat?

Das sind die alten Spielchen aus dem 19. Jhdt. und davor, Glauben und Vernunft auseinanderzureißen und in Opposition zu bringen. Seit dem 12. Jahrhundert strebt die westliche Theologie danach, dass "der Glauben einer verstehender, wissender" Glaube ist (Anselm von Canterbury).

Ein Glaube, bei dem die Vernunft versagt, ist unvernünftiger Glaube. Der wäre nicht nur für mich höchst unattraktiv. Gandhi ist mit seinem Glauben (an das Gelingen des gewaltlosen Widerstandes z.B.) sehr vernünftig umgegangen.

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