Wormser Edikt 1521?

Was sind denn die wesentlichen Aussagen des Ediktes bzw die Angedrohten Strafen? Reichsacht und???

Am ersten zu Lob dem Allmächtigen und Beschirmung des christlichen Glaubens, auch des römischen Bischofs und Stuhls gebührlichen Ehre, in Kraft des Amtes unser kaiserlichen Wirdigkeit, Hochheit und Auktorität, derzu mit einhelligem Rat und Willen unser und des heiligen Reichs Kurfürsten, Fürsten und Stände jetzo hie versammelt, haben wir zu ewiger Gedächtnus dies Handelns, zu Vollstreckung des Dekrets, Sentenz und Verdammnus laut der Bullen, so unser Heiliger Vater Papst, als dieser Sachen ordentlicher Richter, hat ausgehen lassen, den gedachten Martin Luther, als von Gottes Kirchen abgesündert Gelide und einen verstopten [= verstockten] Zertrenner und offenbarn Ketzer von uns und Euch allen und jedem insonderheit zu achten und ze halten erkennet und erkläret, und tun das wissentlich in Kraft dies Briefs. Und gebieten darauf Euch allen und jedem besonder bei den Pflichten, damit Ihr uns und dem heiligen Reiche verwandt seid, auch Vermeidung der poenae criminis laesae majestatis [= Strafe für Majestätsverbrechen] und unser und des Reichs Acht und Aberacht und darzu Privierung [= Abnahme] und Entsetzung aller Regalia, Lehen, Gnaden und Freiheiten, so Ihr bisher von unsern Vorfahrn, uns und dem heiligen Reiche in einigen Weg gehabt, von römischer kaiserlicher Macht ernstlich mit diesem Brief und Willen, daß Ihr samentlich und sonderlich nach Verscheinung [= Verlauf] der obberührten zwainzig Tag, die sich auf den vierzehnenten Tag dies gegenwurtigen Monats Mai enden, den vorgemeldten Martin Luther nit hauset, hofet, ätzt, tränket, noch enthaltet, noch ihme mit Worten oder Werken heimlich noch offenlich keinerlei Hilf, Anhang, Beistand noch Fürschub beweiset, sonder wo Ihr ihne alsdann ankommen und betreten und dessen mächtig sein mügt, ihn gefänglichen annehmet und uns wohlbewahrt zusendet oder das zu tun bestellet oder uns das zum wenigsten, so er zuhanden bracht würdet, unverzogenlich verkündet und anzeiget und ihne dazwischen als fänglichen behaltet, bis Euch von uns Bescheid, was Ihr ferre nach Ordnung der Recht gegen ihme handeln söllet, gegeben und Ihr umb solich heilig Werk, auch Euer Mühe und Kosten ziemliche Ergötzlichkeit emphahen [= empfangen] werdet. Aber gegen seinen Mitverwandten, Anhängern, Enthaltern, Fürschiebern, Gönnern und Nachfolgern und derselben beweglich und unbeweglich Güter sollet Ihr in Kraft der heiligen Konstitution und unser und des Reichs Acht und Aberacht dieser Weise handeln: nämlich sie niederwerfen und fahen [= fangen] und ihre Güter zu Eurn Handen nehmen und die in Eurn Eigennutz wenden und behalten ohn männiglichs Verhinderung, es sei dann, daß sie durch glaublichen Schein anzeigen, daß sie diesen unrechten Weg verlassen und päpstliche Absolution erlangt haben.

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welchen Einwänden Kopernikus auf der Grundlage des gesunden Menschenverstandes und der Bibel zu rechnen hatte?

Arbeite heraus, mit welchen Einwänden Kopernikus auf der Grundlage des gesunden Menschenverstandes und der Bibel zu rechnen hatte.

Nichts anderes hat mich dazu gebracht, über eine andere Berechnungsart der Bewegungen der Weltkugeln nachzu-denken, als das Begreifen der Tatsache, dass die Mathematiker bei ihrer Untersuchung selbst nicht ins Reine kommen. [...] s Aufgrund dessen nahm ich mir die Mühe, die Bücher aller Gelehrten, die ich in die Hand bekommen konnte, nochmal in der Absicht zu lesen, um nachzuspüren, ob nicht einmal einer vermutet hätte, die Bewegungen der Weltkugeln seien an-ders, als die Leute sie ansetzten, die [zur Zeit des Kopernikus] 10 an den Schulen Mathematik lehren. Und ich fand tatsächlich bei Cicero': Als Erster habe Hiketas* die Meinung vertreten, die Erde bewege sich. Später habe ich auch bei Plutarch} gefun-den, dass noch andere dieser Meinung waren. [...] Indem ich also die Bewegungen angesetzt habe, die ich der Erde in die-i ser Arbeit weiter unten beilege, habe ich nach vieler, langer Beobachtung endlich gefunden: Wenn man die Bewegungen der übrigen Wandersterne auf eine Kreisbewegung der Erde bezieht und entsprechend dem Umlauf jedes Sterns die Rechnung macht, so folgen daraus nicht nur deren Erscheinungs-20 bilder, sondern auch bei allen Sternen und Kreisläufen sind Anordnung und Größe, und überhaupt das ganze Himmels-geschehen selbst, so verknüpft, dass in keinem Teil von ihm etwas umgestellt werden kann, ohne bei den übrigen Teilen und überhaupt im ganzen All Verwirrung [anzurichten]. Wenn es vielleicht doch Dummschwätzer geben wird, die, ob 25 sie schon jedes mathematischen Wissens unkundig sind, darüber ein Urteil sich anmaßen und aufgrund irgendeiner Stelle der SCHRIFT, die sie zu ihrem Zweck bös verdreht haben, sich erfrechen sollten, dies mein Vorhaben zu tadeln und zu verunglimpfen, so halte ich mich mit denen nicht auf, 30 dermaßen dass ich im Gegenteil ihr Urteil als leichtfertig verachte. ....] Was ich in der Sache zustande gebracht habe, überlasse ich dem Urteil Deiner Heiligkeit zuvörderst und dem aller anderen gelehrten Mathematiker. Und um nicht den Eindruck zu 35 erwecken, ich verspräche über den Nutzen des Werks Deiner Heiligkeit mehr, als ich halten kann, gehe ich nun zum Vorhaben über.

Meine Analyse:

Kopernikus hatte vor allem mit religiösen Einwänden zu rechnen, da seine Theorie der heliozentrischen Astronomie im Widerspruch zu den biblischen Überlieferungen steht und die Kirche das geozentrische Modell der Astronomie unterstützte. Er wurde auch von vielen gelehrten Zeitgenossen kritisiert, die ihn für einen Scharlatan hielten, der die Grenzen des vernünftigen Denkens überschreitet. Um diesen Einwänden zuvorzukommen, versuchte er, mathematische Beweise zu liefern, um zu zeigen, dass sein theoretisches Modell der Sonne als Zentrum der Welt besser geeignet ist als das geozentrische Modell.

Religion, Christentum, Bibel, Gott, Kopernikus, Heliozentrisches Weltbild