Wieso kräuseln und verfärben sich die Blätter des Pfirsichbaums?
Die Kräuselkrankheit wird durch den Pilz Taphrina deformans verursacht und kann außer beim Pfirsich auch bei Aprikosen und Nektarinen auftreten.
Sie äußerst sich durch unregelmäßig aufgetriebene, gekräuselte Blätter, die sich hellgrün, gelb und rot verfärben. Weitere Symptome sind gestauchte, verkrüppelte Triebe und Blattbüschel. Dadurch kommt es häufig zu einem vorzeitigen Laub- und Fruchtfall. Der darauf folgende Neuaustrieb im Juni ist meist ohne Befall, doch durch die erneute Belaubung werden die Bäume beträchtlich geschwächt, Ernte und Holzreife sind gemindert.
Der Pilz überwintert in der Rinde und unter Knospenschuppen. Bei einer nasskalten Witterung zur Zeit des Austriebs kommt es zu einer Infektion, die bei trockener Witterung fast völlig ausbleibt. Pfirsiche benötigen nur eine kurze Winterruhe, so dass sie schon sehr früh austreiben (etwa ab März) und blühen. Dementsprechend früh im Jahr startet auch der Stoffwechsel, deutlich erkennbar am Knospenschwellen. Je nach Witterung kann dies schon ab Januar möglich sein. Warme Phasen mit Temperaturen über +10 ° C sind also gefährliche Infektionstermine, bei denen die erste Behandlung erfolgen müsste.
Eine direkte Bekämpfung des Pilzes ist nur vorbeugend möglich. Die jungen Blätter werden bereits in der anschwellenden Knospe infiziert. Daher muss bereits im Februar/März beim Anschwellen der Knospen das Auskeimen der Pilzsporen möglichst verhindert werden.
Vorbeugung und Bekämpfung:
* Die beste Vorbeugung ist, wenn man sich für eine wenig anfällige Sorte entscheidet, z.B. für die Pfirsichsorten `Benedicte´ (Art. 435 166), `Revita´ (Art. 435 164) oder den Weinbergpfirsich (Art. 435 163).
* Sorgen Sie für eine ausgewogene Düngung (z.B. mit Gärtner Pötschkes Pflanzenfutter für Obstgehölze, Art. 270 313) und gute Mulchschicht.
* Belassen Sie keine Früchte am Baum, da sie später evtl. faulen.
* Zur Zeit des Austriebs kann man in Abständen von 3-4 Tagen dreimal mit Acker-schachtelhalmbrühe (Art. 270 005) spritzen; die enthaltene Kieselsäure festigt das Pflanzengewebe und macht es widerstandsfähiger gegen Pilzkrankheiten. Mit Pflanzen-stärkungsmittel ist häufig keine vollständige Bekämpfung der Kräuselkrankheit möglich, sehr wohl aber eine deutliche Befallsminderung. Zu beachten ist, dass die Krankheit nach der Blüte oder bei Erscheinen der ersten Symptome nicht mehr bekämpfbar ist.
* Befallene Blätter sollten so schnell wie möglich entfernt und entsorgt werden (z.B. in die Mülltonne; nicht auf den Kompost!), ebenso abgestorbene Triebspitzen. Das Gleiche gilt für Falllaub im Herbst.
Lg ich hoffe ich konnt helfen.