Psychologie als Studienfach ist vor allem eine wissenschaftliche Ausbildung. Du lernst wie man wissenschaftliche Studien liest, wie man psychologische Experimente aufbauen muss, wie man Statistiken erstellt und interpretiert, usw. Es ist also tatsächlich auch viel Mathematik. Das sollte man nicht unterschätzen, es gehört einfach dazu zu einer Wissenschaft.
Aber natürlich lernst du auch viel über den Menschen, sein Denken und Handeln. Wie verhalten wir uns in Gruppen, was ist Persönlichkeit, was ist Intelligenz, wie verändern wir uns im Laufe unseres Lebens, usw. Du lernst verschiedene psychische Krankheiten kennen, wie man sie diagnostiziert, was Ursachen und Symptome sein können. Teilweise auch sehr biologisch, also wie ist das Gehirn aufgebaut, was passiert da, wie Lernen und Erinnern wir, usw.
Das alles ist aber in der Regel sehr theoretisch. Abhängig von deiner Uni wird es auch praktische Seminare geben, wo ihr mal das ein oder andere ausprobieren könnt. Der Großteil wird dir aber einfach vom Professor/in erzählt und du musst es lernen.
Es ist schon viel Auswendiglernen. Die meisten Theorien und Modelle versteht man sehr schnell und einfach, aber man muss sie eben auswendig lernen. Deshalb fand ich Statistik immer als sehr schönen Ausgleich, weil es hier mal nicht um Auswendiglernen geht. Denn du musst die Logik verstehen und sie an anderen Aufgaben answenden können.
Anspruchsvoll ist das Psychologie-Studium vor allem wegen dem Zeitaufwand. Es ist sehr viel Stoff. Nichts davon ist aber sonderlich schwierig zu verstehen. Wer die Zeit investiert, der wird auch gute Noten bekommen.
Und die brauchst du leider auch. Ein Bachelor in Psychologie ist nicht viel Wert, erst mit einem Master hast du gute Jobchancen. Und deshalb will jeder einen Master machen, weshalb du gute Noten brauchst. Wenn du eine 2,0 im Bachelor hast, wirst du vermutlich keinen Matserplatz bekommen. Da herrscht viel Druck gut sein zu müssen.
Wenn du dich für den Menschen interessierst und die Themen die ich oben angesprochen habe spannend findest, dann wirst du bestimmt sehr glücklich werden mit dem Studium. Mir hat es trotz allem viel Spaß gemacht und ich habe auch sehr viel über mich selbst gelernt. Als Psychologe hast du auch gute Jobaussichten, die werden überall gebraucht. Aber stell dich darauf ein, dass du mindestens 5 Jahre studieren musst (Bachelor +Master).