Meinung des Tages: CDU und BSW schließen eine gemeinsame Koalition nicht aus – was denkt Ihr über eine solch potentielle Zusammenarbeit der beiden Parteien?

Das „Bündnis Sahra Wagenknecht – Vernunft und Gerechtigkeit“ (BSW) wurde im Januar 2024 gegründet. Die meisten der Gründungsmitglieder waren einst Teil der Partei „Die Linke“. Das BSW stellt dabei eine Mischung aus tendenziell linker Herangehensweise bei sozioökonomischen, dafür aber einer konservativen Haltung bei gesellschaftspolitischen Fragen dar. Umfragen zeigen: Das BSW könnte stark werden – stark genug für eine Koalition mit der CDU? 

Landtagswahlen in Sachen, Thüringen und Brandenburg 

Ministerpräsident Michael Kretschmer erwartete bereits früher ein Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen der AfD und CDU in Sachsen. Dort wird im September der Landtag neu gewählt. Laut einer Umfrage von Insa könnte sich seine Prognose bewahrheiten: Derzeit bekäme demnach die AfD rund 32 Prozent der Stimmen, die CDU 30 und auch das BSW 15 Prozent.

In Thüringen, wo ebenfalls im September der Landtag gewählt wird, sieht die Stimmung etwas anders aus. Die AfD kommt laut Umfrage auf 28 Prozent, das BSW sogar auf 21. Die CDU steht derzeit bei etwa 23 Prozent, erhofft sich aber, stärkste Partei werden zu können. 

In einer weiteren Umfrage zur Landtagswahl in Brandenburg zeigt sich: Auch hier ist die AfD derzeit mit 29 Prozent auf Platz 1, gefolgt vom BSW (17 Prozent) und der CDU (16,5 Prozent). 

Die Prognosen überraschen viele – einen solchen „Start“ des BSW hätten viele wohl nicht erwartet. In Thüringen zeichnet sich bereits ab: CDU und BSW schließen eine Zusammenarbeit nicht aus. Derzeit gibt das BSW an, eine Koalition mit der AfD auszuschließen. 

Entscheidungshoheit bei den Landesparteien 

Eigentlich hatte CDU-Chef Merz eine Zusammenarbeit mit dem BSW abgelehnt. Nun scheint es, als wäre damit lediglich eine Koalition auf Bundesebene gemeint gewesen. Denn die Koalition auf Landesebene wird nicht gänzlich ausgesprochen. 

Merz stellte im Sommerinterview klar, dass für ihn die Entscheidungshoheit bezüglich einer möglichen Koalition auf Landesebene auch bei den CDU-Landesparteien liegt. 

Aus Merz‘ Sicht ist das BSW in vielen Punkten „extrem links“, gleichzeitig aber bei Themen wie Migration beispielsweise eher auf der Seite der AfD. 

Unsere Fragen an Euch: 

  • Wie bewertet Ihr die Ergebnisse der aktuellen Umfragen der drei Bundesländer, in denen bald gewählt wird? 
  • Welche Koalition würde in Euren Augen Sinn machen?
  • Wie ordnet Ihr die "Klarstellung" der Einstellung der CDU bezüglich möglicher Koalitionen ein?
  • Wie schätzt Ihr das neue BSW ein? 
  • Sollten CDU und BSW koalieren? 

Wir freuen uns auf Eure Antworten! Viele Grüße
Euer gutefrage Team

Quellen: 

https://www.tagesschau.de/inland/diskussion-cdu-bsw-100.html
https://www.wahlrecht.de/umfragen/landtage/thueringen.htm
https://dawum.de/Brandenburg/
https://www.wahlrecht.de/termine.htm

...zum Beitrag
Ich halte nichts von so einer Koalition, denn ...

Die aktuellen Umfragen in den Bundesländern, in denen bald Wahlen anstehen, zeigen ein besorgniserregendes Bild. Die CDU scheint in einigen Regionen weiterhin stark, während progressive Kräfte eher ins Hintertreffen geraten. Besonders alarmierend ist das Erstarken des BSW, das offenbar von einer wachsenden Unzufriedenheit in Teilen der Bevölkerung profitiert. Aus unserer Sicht ist diese Entwicklung gefährlich, da das BSW eine Politik vertritt, die deutlich rechts von der Mitte steht und polarisiert. Es ist wichtig, dass progressive Parteien ihre Anstrengungen verstärken, um Wähler*innen für eine offene, solidarische und demokratische Gesellschaft zu gewinnen.

In meinen Augen sollten Koalitionen auf einer klaren Wertebasis und einem Bekenntnis zu demokratischen Grundprinzipien beruhen. Sinnvoll wäre daher eine Koalition aus Parteien, die sich klar für soziale Gerechtigkeit, ökologische Nachhaltigkeit und eine offene Gesellschaft einsetzen. In den betroffenen Bundesländern könnten dies etwa Koalitionen aus SPD, Grünen und, wo möglich, der Linkspartei sein. Diese Parteien teilen zumindest in Grundzügen ähnliche Visionen für die Zukunft, auch wenn es im Detail natürlich Differenzen gibt. Ein solches Bündnis könnte die notwendige Stabilität und Fortschrittlichkeit in die Landesregierungen bringen.

Die "Klarstellung" der CDU bezüglich ihrer Einstellung zu möglichen Koalitionen ist mit Skepsis zu betrachten. Während sich die CDU offiziell von Koalitionen mit dem BSW distanziert, bleibt fraglich, wie belastbar diese Position ist, insbesondere wenn die Wahlergebnisse die CDU in schwierige Koalitionsverhandlungen zwingen. Es gibt immer wieder Signale, dass Teile der CDU für eine Zusammenarbeit mit dem BSW offen wären, um an der Macht zu bleiben. Dies wäre aus meiner Sicht fatal, da es der Normalisierung rechtspopulistischer Positionen Vorschub leisten und die gesellschaftliche Spaltung weiter vertiefen würde.

Das BSW ist eine Partei, die sich klar rechts positioniert und mit populistischen Parolen Wähler*innen anspricht, die sich von den etablierten Parteien nicht mehr vertreten fühlen. Ihr Aufstieg ist ein Zeichen dafür, dass es in der Gesellschaft tiefgreifende Unzufriedenheit und Ängste gibt, die von traditionellen Parteien nicht ausreichend adressiert wurden. Das BSW bedient diese Ängste auf gefährliche Weise, indem es Sündenböcke schafft und mit vereinfachten Lösungen auf komplexe Probleme reagiert. Es ist wichtig, dass demokratische Parteien dem BSW die Stirn bieten und klare Alternativen aufzeigen.

Eine Koalition zwischen CDU und BSW wäre aus meiner Sicht absolut abzulehnen. Eine solche Zusammenarbeit würde die Grenze zwischen demokratischer Politik und rechtspopulistischen Strömungen weiter verwischen und könnte langfristig dazu führen, dass antidemokratische Positionen salonfähig werden. Die CDU muss sich entscheiden, ob sie weiterhin als konservative, aber demokratische Kraft auftreten will oder ob sie bereit ist, ihre Grundwerte zu opfern, um Macht zu sichern. Ich wäre für eine klare Abgrenzung der CDU vom BSW und erwarten, dass sie sich ihrer Verantwortung für die Stabilität und den Zusammenhalt der Gesellschaft bewusst ist.

...zur Antwort
Meinung des Tages: Scholz will 2025 erneut als Kanzlerkandidat antreten – wie schätzt Ihr seine Chancen und die der SPD ein?

Bei der Europawahl im Mai erzielte die SPD das schlechteste Wahlergebnis seit 130 Jahren. Gerade einmal 13,9% erlangten die Sozialdemokraten. Auch in aktuellen Wahlumfragen liegt die SPD zwischen 14 und 16 Prozent. Damit ist sie weit abgeschlagen hinter der Union – und auch noch hinter der AfD. Bundeskanzler Olaf Scholz ist sich allerdings sicher, dass bis zu den Wahlen 2025 wieder mehr Unterstützung für seine Partei kommen wird und möchte erneut antreten.

Scholz bei der Sommer-Pressekonferenz

Mit einem direkten Vermerk zur aktuellen Situation in den USA, erklärte Scholz, dass er nicht Bidens Vorbild folgen würde. Der Bundeskanzler erläuterte weiter, dass er „als Kanzler antreten“ würde, „um erneut Kanzler zu werden“.

Dabei war dieses Interview für ihn in der Tat eine Herausforderung. Denn die Kritik rund um den Kanzler und der Ampel-Regierung sowie der Druck aufgrund der Wahl- und Umfrageergebnisse, reißen nicht ab. Wie die „Tagesschau“ es beschreibt, erklärt er „[f]ast schon stoisch […], was der Bundesregierung zuletzt alles gelungen ist.“ Stoisch beschreibt es dabei recht gut, er nahm sich zwei Stunden Zeit und führte eine lange Liste mit Themen auf, was alles bereits umgesetzt wurde und was noch geändert werden muss.

Die Versprechungen des Kanzlers

Doch wie kann die Wählerschaft überzeugt werden? Scholz forderte, dass die Wähler nun durch Taten und Klarheit (noch mehr) überzeugt werden müssten. Dafür nannte er auch konkrete Beispiele: Etwa solle der Mindestlohn erhöht und eine sichere Rente garantiert werden. Auch er sprach über die Bezüge für langjährig Versicherte.

Zudem versprach er Abschiebungen – ein seit Jahren hitzig diskutiertes Thema, besonders wenn es auch um diskutierte Länder wie Syrien geht. Wenn es nach Scholz‘ Aussage geht, so sollen künftig Straftäter nach Afghanistan und womöglich auch in andere Länder wie Syrien abgeschoben werden. Er betonte außerdem, dass Abschiebungen bereits um 30 Prozent gestiegen seien.

Weiterhin verteidigte er die für 2026 geplante Stationierung von US-Mittelstreckenraketen in Deutschland. Ebenfalls stellte er die Waffenlieferungen an Israel nicht infrage.

Steht die SPD hinter Scholz?

Scholz betonte, dass die SPD eine absolut geschlossene Partei sei, die in den Bundestagswahlkampf ziehen würde, um zu gewinnen. Wie anfangs bereits geschrieben, würden sich die Sozialdemokraten von den schlechten Umfragewerten nicht unterkriegen lassen, viel mehr als Ansporn sehen, bessere Ergebnisse zu erzielen.

Am Montag allerdings sind interne Umfragewerte der SPD veröffentlicht worden. So hält nur ein Drittel der SPD-Mitglieder den aktuellen Bundeskanzler ebenfalls für einen geeigneten Kanzlerkandidaten für 2025.

Ein weiteres Drittel spricht sich für den wohl beliebtesten Politiker der SPD aus – Boris Pistorius.

Auch wird aus den Werten ersichtlich, dass die Arbeit von Scholz bei den SPD-Mitgliedern in der Kritik steht. Nur etwas mehr als die Hälfte ist mit seiner Arbeit zufrieden, ganze 45 Prozent sind „weniger“ oder „gar nicht“ zufrieden. Anders sieht es bei Co-Parteichef Lars Klingbeil aus: 79 Prozent der Befragten sind mit seiner Arbeit zufrieden, auch der SPD-Generalsekretär, Kevin Kühnert, bekommt einen Zuspruch von 65 Prozent.

Die Bundestagswahl 2025 wird voraussichtlich am 28. September 2025 stattfinden.

 

Unsere Fragen an Euch:

  • Wie sind die Chancen von Scholz, erneut als Kanzler antreten zu können?
  • Wäre ein anderer Kandidat aus den SPD-Reihen Eurer Meinung nach besser geeignet?
  • Wie seht Ihr generell die Chancen auf einen Aufschwung für die SPD?
  • Welche Koalition könnte 2025 tatsächlich möglich sein?
  • Seid Ihr zufrieden mit Scholz‘ Arbeit?
  • Was haltet Ihr von der versprochenen Erhöhung des Mindestlohns und insbesondere auch von den geplanten Abschiebungen?

Wir freuen uns auf Eure Antworten!

Sonnige Grüße aus München

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-07/olaf-scholz-bundeskanzler-sommer-pressekonferenz-bundestagswahl-kandidatur-usa
https://www.zeit.de/politik/deutschland/2024-07/scholz-olaf-kandidat-kanzler-spd-mitglieder-unterstuetzung
https://www.mdr.de/nachrichten/deutschland/politik/olaf-scholz-bundeskanzler-kanzlerkandidat-bundestagswahl-abschiebungen-100.html
https://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/kanzler-scholz-pressekonferenz-100.html

...zum Beitrag
Ich habe dazu eine andere Meinung und zwar ...

Die Chancen von Olaf Scholz, erneut als Kanzler anzutreten, sind gemischt. Zwar hat er die Bundestagswahl 2021 gewonnen, aber seine Beliebtheitswerte sind gesunken. Scholz steht oft für ein moderates, zentristisches Profil, das viele sozialdemokratische Kernwähler nicht mehr überzeugt. Besonders linksorientierte Wähler*innen vermissen ambitioniertere Reformen, gerade im Bereich des Klimaschutzes und der sozialen Gerechtigkeit. Es ist möglich, dass die SPD einen erneuten Wahlsieg unter Scholz erringen könnte, aber dies wäre stark davon abhängig, wie er in den kommenden Monaten seine Politik ausrichtet und ob er es schafft, verloren gegangene Wählergruppen zurückzugewinnen.

Aus meiner Perspektive wäre eine Kandidatin oder ein Kandidat, der deutlicher für soziale Gerechtigkeit, Klimaschutz und eine progressive Politik eintritt, möglicherweise besser geeignet als Scholz.

Die SPD hat durchaus das Potenzial, sich zu erneuern und wieder stärker zu werden, aber dafür sind mutige Schritte notwendig. Es reicht nicht, sich nur als "kleineres Übel" gegenüber den Konservativen zu positionieren. Die Partei muss klare Positionen zu sozialen Gerechtigkeitsfragen, Umverteilung und einem ambitionierten Klimaschutz beziehen. Insbesondere eine stärkere Abgrenzung gegenüber der neoliberalen Politik der vergangenen Jahrzehnte und eine Rückbesinnung auf klassische sozialdemokratische Werte könnten der Partei zu einem Aufschwung verhelfen.

Eine mögliche Koalition könnte sich erneut aus SPD, Grünen und FDP ergeben, sofern die FDP nicht zu stark abrutscht. Allerdings ist diese Konstellation derzeit äußerst angespannt, da die FDP gegen viele Vorhaben der Regierung schießt und oft den Eindruck erweckt, die Regierungsarbeit regelrecht zu boykottieren. Dies erschwert eine konstruktive Zusammenarbeit erheblich. 

Wünschenswerter wäre daher eine Koalition aus SPD, Grünen und der Linkspartei, also Rot-Grün-Rot. Diese könnte die sozial-ökologischen Transformationen, die dringend notwendig sind, am konsequentesten umsetzen. Dies setzt jedoch voraus, dass die SPD bereit ist, in diese Richtung zu gehen und eine fortschrittlichere Agenda zu verfolgen.

Ich bin eher unzufrieden mit Scholz' Arbeit. Viele seiner Entscheidungen und sein Politikstil wirken technokratisch und wenig inspirierend. Er neigt dazu, Kompromisse zu schließen, die progressive Anliegen verwässern. Insbesondere im Bereich des Klimaschutzes und der sozialen Gerechtigkeit hat Scholz wenig geliefert, was über das absolut Notwendige hinausgeht. Gerade angesichts der großen Herausforderungen unserer Zeit ist das zu wenig.

Die versprochene Erhöhung des Mindestlohns ist ein richtiger und wichtiger Schritt, um soziale Ungleichheit zu bekämpfen. Allerdings muss man darauf achten, dass die Erhöhung auch wirklich ausreicht, um ein Leben in Würde zu ermöglichen, und dass die Lebenshaltungskosten nicht weiter steigen, ohne dass entsprechende Lohnerhöhungen erfolgen.

Die geplanten Abschiebungen hingegen sehen wir äußerst kritisch. Abschiebungen, insbesondere in unsichere Herkunftsländer, stehen im Widerspruch zu den Grundwerten einer humanen und solidarischen Gesellschaft. Wir fordern stattdessen eine humane Flüchtlingspolitik, die auf Integration und Solidarität setzt, anstatt Menschen in unsichere Verhältnisse zurückzuschicken. Hier sollte die SPD klarer Stellung beziehen und sich für eine progressive, menschliche Flüchtlingspolitik einsetzen.

...zur Antwort
Meinung des Tages: Nach Entscheidung in Sachsen - sollte die Nutzung von Gendersprache in Schularbeiten negativ bepunktet werden?

Ähnlich wie in Bayern hat man dem Gendern in Sachsen den Kampf angesagt. Hier geht man nun noch einen Schritt weiter und möchte das Gendern in Schularbeiten künftig negativ bepunkten. Für die Entscheidung des Kultusministeriums allerdings gibt es viel Kritik...

Ein polarisierendes Thema

Erst vor wenigen Monaten erhitzte das Thema Gendern in Bayern die Gemüter so mancher Menschen: Hier wurde festgelegt, dass die Nutzung von Sonderzeichen wie Gendersternchen in bayerischen Schulen, Hochschulen und Behörden verboten werden soll. Darüber hinaus einigte man sich bayernweit darauf, die Verwendung von genderneutraler Sprache in Aufsätzen oder Schularbeiten als falsch zu markieren, ohne jedoch, dass dies die Note der jeweiligen Arbeit negativ beeinflussen würde.

In Sachsen allerdings möchte man die Zügel in Zukunft noch etwas anziehen. Ähnlich wie in Bayern verfügte das Kultusministerium in Sachsen vor wenigen Jahren, dass genderneutrale Sprache in offiziellen Schreiben und Unterrichtsmaterialien tabu sei. Anders als in Bayern soll sich das Gendern in Schulaufgaben laut Kultusministerium künftig nicht mehr ausschließlich als Fehler angestrichen, sondern auch als solcher bewertet werden. Das bedeutet konkret: Wenn sächsische Schüler ab dem kommenden Schuljahr in ihren Arbeiten Gendersprache nutzen, wirkt sich das Ganze negativ auf die Note der entsprechenden Arbeit aus.

Das Kultusministerium legitimiert die Entscheidung mit Blick auf die Auslegung des Rats für deutsche Rechtschreibung. Seitens des Rats verwies man bei Kritik auf das Vorhaben darauf, dass Sonderzeichen wie Gendersternchen, Unterstrich, Doppelpunkt und andere Formen der genderneutralen sprachlichen Abbildung nicht zum Kernbestand der deutschen Orthographie gehören würden.

Kultusminister Christian Piwarz (CDU) äußerte, dass das Gendern in Arbeiten mit Blick auf diese Festlegung zurecht "in der Benotung bei den Schreibleistungen zu berücksichtigen" sei.

Kritik an der Entscheidung

René Michel vom Sächsischen Lehrerverband sagte, dass er sich über die Klarstellung freue, kritisierte aber, dass die Entscheidung einem Eingriff in die pädagogische Freiheit der Lehrer gleichkäme. Vor allem junge Lehrer würden häufig genderneutral sprechen und schreiben. Ein Verbot würde vielen Lehrern die Arbeit unnötig erschweren. Die Konferenz der Sächsischen Studierendenschaften befürchten, dass Sachsen als Standort für junge Lehrer angesichts des Verbots zunehmend unattraktiver werden könnte.

Die Chemnitzer Grünen sowie der Landesschülerrat Sachsen üben weitaus schärfere Kritik. Für die Grünen entspricht "die weitere Verschärfung des Genderverbots [einer] ideologische[n] Verbotspolitik auf dem Rücken von jungen Menschen". Sie heben hervor, dass die Gendersprache ein natürliches "Sprachwandelphänomen" sei, dass sich noch im Prozess der Normbindung befände und lediglich deswegen noch nicht "Teil der amtlichen Regelwerke" sei.

Amy Kirchhoff vom Landesschülerrat plädiert dafür, dass Menschen, die gendern wollen, das tun sollen dürfen, ohne dafür bestraft zu werden. Aus Sicht des Landesverbands Sachsens des Kinderschutzbundes geht die Entscheidung vollends an der Lebensrealität von Kindern und Jugendlichen vorbei. Auch der Landesverband verweist auf die Wandlungsfähigkeit von Sprache und sieht Gendersprache als "Ausdruck gesellschaftlichen Fortschritts in einer diversen und gleichberechtigten Gesellschaft".

Unsere Fragen an Euch:

  • Sollte die Nutzung von Gendersprache in Schularbeiten negativ bewertet werden?
  • Was spräche Eurer Meinung nach dafür, genderneutrale Sprache im schulischen Kontext zuzulassen?
  • Sollten Kinder und Jugendliche in Schulen in ihrer sprachlichen Ausdrucksweise größtmögliche Freiheiten genießen dürfen?
  • Wie könnte die gesellschaftliche Akzeptanz für das Thema Gendern / genderneutrale Sprache erhöht werden?
  • Wie erklärt Ihr Euch, dass Gendern solch einen Zwiespalt in die Gesellschaft bringt?
  • Gendert Ihr selbst im Alltag? Falls ja, weshalb? Falls nein, weshalb nicht?

Wir freuen uns auf Eure Antworten.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.tagesschau.de/inland/regional/sachsen/mdr-kein-gendern-in-schriftlichen-arbeiten-sachsen-droht-schuelern-mit-schlechteren-noten-100.html

https://www.spiegel.de/panorama/bildung/gendern-an-schulen-in-sachsen-neue-regelung-fuehrt-zu-punktabzug-in-schularbeiten-a-16ee1c6a-546d-4824-a664-ce6ba15ab661

https://www.mdr.de/nachrichten/sachsen/gendern-note-fehler-verbot-schule-100.html

...zum Beitrag
Ich sehe die Entscheidung kritisch, weil...

Die Nutzung von Gendersprache in Schularbeiten sollte meiner Meinung nach nicht negativ bewertet werden. Sprache entwickelt sich ständig weiter und das Gendern ist ein Ausdruck dieser Veränderung. Es ermöglicht, alle Geschlechter in der Sprache sichtbar zu machen und trägt somit zur Gleichberechtigung bei. Schulen haben die Aufgabe, Schülerinnen und Schüler auf die Gesellschaft vorzubereiten, und dazu gehört auch der bewusste Umgang mit Sprache. Wenn Gendersprache in Schularbeiten negativ bewertet würde, könnte dies den Eindruck erwecken, dass Bemühungen um sprachliche Gleichstellung unerwünscht sind, was ein falsches Signal setzen würde.

Dafür, genderneutrale Sprache im schulischen Kontext zuzulassen, spricht vieles. Erstens fördert es das Bewusstsein für Diversität und Respekt gegenüber allen Geschlechtern. Zweitens lernen Schülerinnen und Schüler, dass Sprache ein mächtiges Werkzeug sein kann, um soziale Normen und Strukturen zu hinterfragen und zu verändern. Drittens wird die gesellschaftliche Realität, in der immer mehr Menschen Wert auf inklusive Sprache legen, auch im Bildungssystem abgebildet. Diese Anpassung an die gesellschaftlichen Veränderungen ist essenziell, um Schüler*innen auf das Leben in einer vielfältigen Gesellschaft vorzubereiten.

Kinder und Jugendliche sollten in ihrer sprachlichen Ausdrucksweise größtmögliche Freiheiten genießen dürfen. Sprache ist ein wesentliches Mittel der Persönlichkeitsentwicklung und des kreativen Ausdrucks. Indem man ihnen erlaubt, sich frei auszudrücken, fördert man nicht nur ihre Kreativität, sondern auch ihr kritisches Denken. Zudem sollte die Schule ein Ort sein, an dem Schüler*innen lernen, unterschiedliche Perspektiven zu respektieren und zu verstehen. Dies schließt auch die Freiheit ein, sich für genderneutrale Sprache zu entscheiden oder diese abzulehnen.

Die gesellschaftliche Akzeptanz für das Thema Gendern und genderneutrale Sprache könnte durch verschiedene Maßnahmen erhöht werden. Bildung spielt dabei eine zentrale Rolle. Wenn bereits in Schulen und Universitäten das Thema Gendersprache thematisiert und in den Lehrplänen verankert wird, wächst das Verständnis und die Akzeptanz in der Gesellschaft. Außerdem könnten Medien eine größere Rolle spielen, indem sie genderneutrale Sprache verstärkt nutzen und darüber berichten. Diskussionen und Workshops, die sich mit der Bedeutung von inklusiver Sprache auseinandersetzen, könnten ebenfalls helfen, Vorurteile abzubauen und das Thema breiter zu verankern.

Der Zwiespalt, den Gendern in die Gesellschaft bringt, erklärt sich vor allem durch unterschiedliche Ansichten darüber, wie Sprache und Gesellschaft zusammenhängen. Für manche ist das Gendern eine notwendige Anpassung, um Gleichberechtigung zu fördern. Andere sehen darin eine unnötige Veränderung der Sprache oder fühlen sich durch neue Sprachregeln bevormundet. Diese Spannungen spiegeln tiefere gesellschaftliche Diskussionen über Tradition, Veränderung und Gleichberechtigung wider.

Ob ich selbst im Alltag gendere, hängt von der Situation ab. Ja, ich bemühe mich, genderneutral zu sprechen, weil ich glaube, dass Sprache einen Einfluss auf unser Denken und Handeln hat. Durch genderneutrale Sprache kann ich meinen Respekt gegenüber allen Geschlechtern ausdrücken und dazu beitragen, Geschlechtervielfalt sichtbarer zu machen. In manchen Kontexten kann es jedoch schwierig sein, weil nicht alle Menschen an das Gendern gewöhnt sind oder es ablehnen. Trotzdem sehe ich es als einen wichtigen Schritt in Richtung einer inklusiveren Gesellschaft.

...zur Antwort
Meinung des Tages: Stadt“flucht“ als Lösung für die Wohnungsnot?

Bauministerin Geywitz wollte eigentlich neue Wohnungen bauen. Denn: eine bezahlbare Wohnung in einer Großstadt zu finden, das kann eine massive Herausforderung sein. Doch nun hat sie eine neue Idee. Sie will versuchen, Menschen dazu zu bewegen, aufs Land oder in kleinere Städte zu ziehen.

Wohnungsnot und -leerstand

In Deutschland stehen knapp zwei Millionen Wohnungen leer, allerdings eben nicht in Großstädten und Metropolregionen. Hier besteht ein riesiger Wohnungsbedarf. Geywitz erklärte, dass eine Strategie gegen diesen Leerstand vorgelegt werden soll.

Die Bauministerin hat schon letztes Jahr dafür geworben, aufs Land zu ziehen. Ihrer Aussage nach sei der ländliche Raum besonders für Familien attraktiv, da er eine hohe Lebensqualität bieten würde.

Fehlende Angebote als Problem

Aber was nutzt das Landleben abseits des Großstadtlärms, wenn es vor Ort keine Angebote gibt? Das Problem sieht auch Elisabeth Kaiser vom Bauministerium. Um das Leben auf dem Land attraktiver gestalten zu können, bedarf es einiger Voraussetzungen. Etwa die Möglichkeit auf mobiles Arbeiten, aber auch eine funktionierende und angemessene Infrastruktur, um die Mobilität zu verbessern. Aber auch eine soziale Infrastruktur muss vorhanden sein – beispielsweise durch Kitas und Schulen.

Derzeit werden in Deutschland mehr Wohnungen gebraucht als entstehen. Die Ampel nahm sich vor, pro Jahr 400.000 neue Wohnungen zu bauen – als Vergleich: letztes Jahr wurden bundesweit 295.000 Wohnungen fertig.

Grabow als Beispielort

Wo Grabow jetzt genau liegt, dürften wiederum wenige wissen. Es ist eine Kleinstadt in Mecklenburg-Vorpommern und er hat einen großen Vorteil, denn hier hält etwa der Regionalexpress vor Ort. Ungefähr 10.000 Menschen wohnen dort vor Ort, aber die Stadt ist dennoch leer. Junge Menschen sind überwiegend gegangen, die Alten geblieben.

Melissa Maldonado hat den Versuch gewagt. Eigentlich kommt sie aus New York und hat in Berlin gewohnt. Probeweise ist sie für fünf Monate nach Grabow gezogen. Und zwar zu einer älteren Dame, die mit 87 Jahren alleine in einem riesigen Bürgerhaus wohnt.

Maldonado sieht hier einen Vorteil für beide Seiten: Den Austausch zwischen den Generationen und das Teilen. Die Alten haben den Platz, die Jungen unterstützen beispielsweise dafür bei der Hausarbeit oder auch im Garten. Allerdings sieht sie auch, dass der Leerstand, beispielsweise bei gastronomischen Angeboten oder anderen Lokalitäten, ein Problem ist. Es gibt schlichtweg kein Angebot und dadurch kein reges Leben in der Kleinstadt – wenn mehr Menschen dort dauerhaft wohnen sollten, so sei es nötig, dass in Grabow mehr Leben einzieht.

Sprachlosigkeit bei der Union

Der baupolitische Sprecher der Union, Jan Marco Luczak erklärte, dass der Vorschlag ihn sprachlos gemacht hätte. In der Antwort der Bauministerin findet er keine sinnvollen Schlüsse, im Gegenteil, er erteilt dem Vorschlag eine glatte Absage und erläuterte, wenn dies die Antwort auf die Wohnungsbaukrise sei, so könne man das Bauministerium ebenso direkt abschaffen. Weiter betont er, dass die Ministerin lediglich von ihrem eigenen Versagen ablenken würde – nämlich eben davon, dass nicht, wie eigentlich versprochen, jährlich 400.000 Wohnungen gebaut werden.

Die Union spricht sich dafür aus, dass Bauen in Deutschland wieder günstig gemacht werden müsse, sodass Wohnungen entstehen können, die sich am Ende die Menschen auch leisten können.

Unsere Fragen an Euch:

  • Habt Ihr persönlich Erfahrungen mit dem schwierigen Wohnungsmarkt in Deutschland?
  • Lebt Ihr in einer Großstadt, Kleinstadt oder auf dem Land?
  • Würdet Ihr in eine Kleinstadt oder aufs Land ziehen, bzw. wenn Ihr dort bereits lebt, sprecht Ihr euch für mehr Zuzug aus?
  • Findet Ihr den Vorschlag der Bauministerin sinnvoll oder stimmt Ihr eher Luczak zu?
  • Was müsste alles konkret getan werden, um das Landleben attraktiver zu gestalten? Ist hier am Ende vielleicht sogar mehr zu tun als „nur“ beim Bau der versprochenen Wohnungen?

Wir freuen uns auf Eure Antworten und wünschen Euch einen guten Start ins Wochenende.

Viele Grüße

Euer gutefrage Team

Quellen

https://www.tagesschau.de/inland/geywitz-umzug-land-101.htmlhttps://www.tagesschau.de/inland/innenpolitik/geywitz-wohnungsnot-100.html

...zum Beitrag
Von der Idee halte ich nichts, denn ...

Die Voraussetzungen dafür sind äußerst ungünstig.

Der öffentliche Nahverkehr auf dem Land wird nach und nach zurückgefahren. Ich bin auf dem Land aufgewachsen und konnte mich als Jugendliche problemlos bewegen. Heute ist der ÖPNV jedoch katastrophal geworden, und es gibt keine Aussicht auf Besserung. Man ist von allem abgeschnitten.

Auch die Infrastruktur und Angebote auf dem Land verschlechtern sich stetig.

Durch die Krankenhausreform und die daraus resultierenden Schließungen sind die Wege zu Krankenhäusern deutlich länger geworden.

In den Bereichen Gesundheit, Bildung und Kultur ist das Angebot im ländlichen Raum oft ohnehin schlechter. Das wäre weniger problematisch, wenn die Anbindung an größere Städte besser wäre. Doch wie bereits erwähnt: Diese verschlechtert sich kontinuierlich und wird immer teurer.

...zur Antwort
Meinung des Tages: Eine Falschmeldung führt zu Ausschreitungen in einem ganzen Land – wie kann so einer Situation vorgebeugt werden?

Ergänzung im Nachtrag:
Vielen Dank für die vielen guten Antworten. Das Thema Fake News beschäftigt uns bei gutefrage ebenfalls. Wir evaluieren momentan inwiefern wir sinnvoll gegen Falschinformationen vorgehen können.

Der ursprüngliche Tatort befindet sich in Southport, an der nordwestlichen Küste von England. Ein Angreifer stach während eines Tanzkurses auf die Teilnehmer ein – bei denen es sich um Kinder handelte. Es war ein Workshop, an dem Kinder teilnahmen, die lernen wollten, zu tanzen wie Taylor Swift. Drei Mädchen im Alter von sechs, sieben und neun Jahren verstarben, acht weitere Kinder sind schwer verletzt, ebenso wie zwei Frauen. Kurz darauf ging eine Nachricht über den Täter viral – und in England brachen Unruhen aus.

Fake News führen zu Ausschreitungen

Welcher Mensch sticht wehrlose Kinder bei einem Tanzkurs ab? Eine Frage, die sich im Zustand der völligen Sprachlosigkeit wohl viele Menschen nach der Tat gestellt haben. Es überrascht daher nicht, dass mögliche Erklärungen dankbar angenommen werden – auch, wenn diese womöglich gar nicht stimmen. Und genau so geschah es nun auch vergangene Woche in Großbritannien: Nutzer von sozialen Plattformen behaupteten, dass die Identität des Täters ermittelt wurde. Es handle sich dabei angeblich um einen 17-jährigen Muslim namens Ali Al-Shakati. Bei genauer Recherche fällt auf: Diese Meldung wird zwar teilweise bestätigt, allerdings durch überwiegend absolut unbekannte Quellen.

Auf X (ehem. Twitter) verfasste ein Nutzer einen Beitrag, in dem er erklärte, der Täter sei letztes Jahr mit einem Boot angekommen. In dieses Fuhrwasser reihte sich dann auch direkt Andrew Tate ein, gegen den übrigens wegen Menschenhandel und Vergewaltigung ermittelt wird. Er sagte, ein illegaler Migrant sei vor einem Monat mit einem Boot angekommen und habe sich dann dazu entschieden, auf Kinder einzustechen.

„Informationen“ führten zu (gewaltvollen) Protesten und Ausschreitungen

Aufgrund dieser Fake News, die sich in wie ein Lauffeuer verbreiteten, kam es postwendend zu nationalistischen und antimuslimischen Protesten in Großbritannien.

So gab es beispielsweise in Liverpool Ausschreitungen, bei denen Demonstranten Stühle, aber auch Ziegelsteine und Leuchtraketen auf Polizisten warfen. In Manchester kam es zu Handgemengen zwischen Sicherheitskräften und Demonstranten. Weiter wurden in Hull Fensterscheiben eines Hotels eingeworfen – dieses wurde als Unterkunft für Asylsuchende genutzt. Weiter kam es auch in Belfast, Leeds und Notingham zu Auseinandersetzungen von Protestierenden und Gegendemonstranten. Inzwischen kam es zu mehr als 90 Festnahmen.

Das Thema „Flüchtlinge“ ist in Großbritannien stark politisch aufgeladen. So ergaben etwa Umfragen, dass 42% der Bürger sich wünschen würden, dass diejenigen Flüchtlinge, die mit Schlauchbooten über den Ärmelkanal kämen, des Landes verwiesen würden – und zwar ohne jegliche Möglichkeit, dagegen juristisch vorzugehen. Auch der ehemalige Premierminister Rishi Sunak warb mit dem Slogan „Stop the Boats“ und machte sich für eine härtere Asylpolitik stark.

Ultranationalisten protestieren nun entsprechend noch mehr gegen die aus ihrer Sicht zu hohe Migration. Sie werfen den Behörden vor, dass hier absichtlich etwas verschwiegen werden würde – nämlich die tatsächliche Identität des Messerangreifers.

Richtigstellung von Seiten der Polizei stoppt Unruhen nicht

Noch am vergangenen Montag selbst wurde von der Polizei dementiert, dass es sich beim Tatverdächtigen um einen Bootsflüchtling handle. Laut Polizei gibt es keinerlei Hinweise darauf, dass die Religion des Täters bei seiner grauenvollen Tat eine Rolle gespielt hätte, auch ein terroristischer Hintergrund scheint Stand jetzt für die Polizei eher unwahrscheinlich.

Der Jugendliche wurde vor 17 Jahren in Cardiff, einer Hafenstadt an der Südküste von Wales, geboren. Seine Eltern waren davor von Ruanda nach Wales eingewandert.

Unsere Fragen an Euch:

  • Wie kann konsequenter gegen Falschinformationen wie diese vorgegangen werden?
  •  Sollten diejenigen, die derartige Fake News teilen, dafür auch haftbar gemacht werden?
  • Falls ja, welche Konsequenzen sollten an dieser Stelle folgen?
  • Muss von Seiten der Polizei bereits zu Beginn vollumfänglich offengelegt werden, woher alle mutmaßlich Beteiligten stammen?
  • Wo endet Eurer Meinung nach das Persönlichkeitsrecht und wo rechtfertigt ein allgemeines öffentliches Interesse eine Offenlegung von sensiblen persönlichen Daten?
  • Wie könnte die zunehmende Radikalisierung und Verbreitung von Falschmeldungen im Netz eingedämmt werden?
  • Fürchtet Ihr ähnliche Ausschreitungen auch in Deutschland?
  • Wie sollte die Kommunikation und auch der Umgang mit der Flüchtlingspolitik langfristig (inter)national aussehen, sodass derartige Unruhen weniger werden?

Wir freuen uns auf Eure Antworten!Viele Grüße
Euer gutefrage Team

Quellen:

https://www.sueddeutsche.de/politik/southport-krawalle-fake-news-lux.NTEVFDDi3JLnqDBpU34FsG

https://www.tagesschau.de/ausland/europa/mordvorwurf-southport-100.html

...zum Beitrag

Zeitungen und andere Medien sollten verpflichtet werden, Geldbußen an die Opfer von Fake News zu zahlen. Eine Klage gegen die Medienhäuser wäre nicht erforderlich; stattdessen müsste sofort eine Richtigstellung erfolgen, gefolgt von einer Geldstrafe. Diese Geldbuße könnte entweder direkt an die betroffenen Personen oder an gemeinnützige Organisationen gezahlt werden. Dabei ist zu betonen, dass diese Zahlungen nicht als Spende, sondern als Strafe behandelt werden müssen.

Im spezifischen Fall von England wäre es angemessen, dass solche Bußgelder an muslimische Institutionen entrichtet werden.

Durch diese Maßnahmen würde die Presse hoffentlich stärker darauf achten, dass ihre Berichterstattung stets auf aktuellen und überprüften Fakten basiert. Bei Verdachtsberichterstattungen müsste klar gekennzeichnet werden, dass es sich um solche handelt. Zudem müssten vorher Fakten gesammelt und Quellen offengelegt werden.

Es besteht durchaus die Sorge, dass auch in Deutschland solche Entwicklungen zu beobachten sind, wie beispielsweise die Hasskommentare auch aus Deutschland gegenüber der weiblichen Boxerin gezeigt haben.

...zur Antwort
Ja

Das Wort „Mulle“ ist ein abwertender und beleidigender Begriff, der in bestimmten Kreisen gegen Frauen, insbesondere Feministinnen, verwendet wird. Es ist eine herabwürdigende Bezeichnung, die in der Regel sexistisch ist und darauf abzielt, Frauen aufgrund ihrer Geschlechterzugehörigkeit oder ihrer feministischen Ansichten zu erniedrigen oder lächerlich zu machen. 

Der Begriff hat in den letzten Jahren vermehrt im Internet, insbesondere in rechten oder antifeministischen Foren, Verbreitung gefunden. Seine Nutzung spiegelt oft eine ablehnende oder feindselige Haltung gegenüber feministischen Anliegen und Frauenrechten wider. Es handelt sich um eine Form von sprachlicher Gewalt, die die Betroffenen in ihrer Würde angreifen soll.

...zur Antwort