In diesem Beitrag heißt es:
Die Rassentrennung kehrt zurück – nur, dass sie dieses Mal ideologisch korrekt (in den USA hat man dafür den Begriff „woke“ erfunden) daherkommt.
Laut Autorin findet heutzutage wieder zunehmend eine Trennung anhand der Ethnie oder anderer Merkmale statt:
Die Idee einer „Freien Schwarzen Universität“ geht auf Melz Owusu zurück. [...] Geplant ist eine Einrichtung, die sich ausschließlich auf die Bedürfnisse schwarzer Studenten konzentriert. [...] Das Geld, die Gebäude, die Architektur – alles sei kolonialistisch. Die Konsequenz für schwarze Studenten sei, dass sie scheiterten. Sie erlebten ständig Rassismus und die Universität gehe damit entweder gar nicht oder nicht gut um.
Statt gegen Rassismus anzukämpfen, möchte man also sogenannte safe spaces für benachteiligte Gruppen schaffen. Weiter heißt es:
Leider ist die Aufspaltung und Trennung von Studenten wieder in Mode gekommen. Bereits 2016 forderten Studenten erstmals LGBT-Wohnheime auf dem Campus. US-Universitäten bieten zunehmend Wohn- und Freizeiteinrichtungen ausschließlich für schwarze Studenten an. [...] Die heutigen Forderungen nach Rassentrennung entspringen weniger dem Wunsch nach Gleichberechtigung, sondern sie sind vielmehr ein Ausdruck des Strebens nach abgeschotteten, sicheren Räumen auf dem Campus.
Die Trennung betrifft also nicht nur die Ethnie, sondern auch die Sexualität. Im letzten Absatz kommt die Autorin zu folgendem Fazit:
Die Befürworter der Freien Schwarzen Universität gehen fälschlicherweise davon aus, dass schwarze Studenten auch schwarze Tutoren, schwarze Kommilitonen und einen schwarzen Lehrplan brauchen, um Erfolg zu haben. Dies beleidigt die vielen schwarzen Studenten, die nicht nur in der Hochschulbildung erfolgreich waren und sind, sondern auch bedeutende Beiträge zur globalen Wissenschaft geleistet haben. [...] Im besten Fall sollten Universitäten allen, die dies anstreben – unabhängig von ihrer Hautfarbe – Zugang zum kollektiven Wissen der Menschheit bieten. Wir können nicht zulassen, dass eine neue „Woke“-Rassentrennung dieses Streben nach kollektivem Wissen untergräbt.
Trifft die Kritik der Autorin zu? Üben wir uns in einer Art Rassentrennung, wenn wir für schwarze und queere Menschen safe spaces schaffen? Ist unsere Gesellschaft inhärent rassistisch, wenn man als Lösung eine Trennung der Ethnien vorsieht und nicht die Lösung des eigentlichen Problems in Form einer Rassismusbekämpfung?