Hallo,
also das wichtigste beim Dehnen ist sich Zeit zu lassen. Kurz erzähl ist es folgendes das passiert - deine Haut wird gedehnt (pro Schritt einen oder max. 2mm) und dabei entstehen kleine Risse im Gewebe die dein Körper erst abheilen muss und dann neue Hautzellen bildet (es entsteht beim Dehnen also Gewebe) damit die Haut sich wieder entspannt.
Da ahnst es schon: das braucht ZEIT! Also 1 bis max. 2mm pro 4-6 Wochen und bei Komplikationen kann man einkalkulieren länger Pause zu machen oder sogar ein "Downstepping" zu machen - also eine oder einige Größen zurück zu nehmen um bei einer Entzündung o.ä. die Spannung von der "Wunde" zu nehmen! Falsches (zu schnelles) Dehnen führt oft (am Ohr) zu einen so genannten "Blow Out" wo sich die lose Teil des Hautgewebes aus dem Stichkanal dreht und (meist am Hinterteil des Ohrläppche) einen wulstigen Rand bildet!
Massagen mit pflegeöl (und sauberen Fingern) helfen der Durchblutung und Entspannung des ABGEHEILTEN Gewebes und empfiehlt sich in der Zeit wenn das "Spannen" aufgehört hat und die neue Größe entspannt tragbar ist. Wenn die neue Größe ein bissi "locker" sitzt, kann meistens der nächste Schritt in Angriff genommen werden!
Wie bei vielen Sachen ist auch beim Dehnen DAS RICHTIGE WERKZEUG entscheident!!! Auf der einen Seite sollte es gut gleiten und vor allem SAUBER sein, beim Dehnen gelten die gleichen Ansprüche an die Hygiene wie beim Piercen, da (wenn auch winzig klein) eine Wunde entsteht! Es sollte also ein möglichst steriler Einführ / Dehnstab benutzt werden, an dem nahtlos der neue Schmuck dran passt, welcher ebenfalls sterilisiert worden sein sollte - halt wie beim Ersteinsatz des Piercings. Alles andere kann zu bösen Entzündungen führen!
Mit Plastik / Gummiringen und Silikonschmuck sollte man vorsichtig sein beim Dehnen, die können danach zu eng ansitzen und die Luftzufuhr abschneiden - des kann mitunter "eklig" werden!
Für die ersten Dehnerfahrungen empfehlen ich dir ein gutes Studio aufzusuchen, wenn du besser im thema bist und gut klar kommst, kannst du es mit entsprechenden utensilien auch zu Hause machen!
Mag alles ein wenig übertrieben klingen, haben die Naturvölker das früher (und teils heut noch) mit eingewickelten Palmblättern, Gewichten oder ähnlichem gemacht, die alles andere als steril sind - aber wir leben nunmal auch nicht im Urwald sondern im Grosstadtdschungel mit tausenden von Menschen und ihren Keimen ;-))
Ein ganz guter Grundsatz-Artikel zum Thema Dehnen habe ich im Netz gefunden (aus dem EXPAND Magazin) - das ist ein guter Einstieg:
http://www.inkland.com/2009/12/30/die-grundlagen-des-dehnens/