Hallo erstmal :)
Also ich habe im Kindergarten schon ähnliche Fälle erlebt, aber aus Spaß an der Freude hat noch nie ein Kind bei uns eingekotet... Eher aus purem Trotz bzw aus Ekel nach einem blöden Vorfall mit den Toiletten, als man im ganzen Kindergarten nicht mehr abspühlen konnte. Das war furchtbar...
Jedenfalls bin ich der Meinung, dass du weiterhin mit deinem Sohn zum Psychologen gehen solltest. Nicht weil er "krank" ist oder was auch immer. Man verbindet heutzutage so viel negatives mit Psychologen, was völliger Unsinn ist. Schließlich hilft der Besuch vielen Erwachsenen und auch Kindern!
Ein Mädchen (war aber erst 3 Jahre alt, aber eigentlich schon sauber) hat im Kindergarten nach ca 3 Monaten wieder angefangen einzunässen. Das erste Mal als ihr das passiert ist, war es ihr noch sichtlich unangenehm, aber eine Kollegin hat meiner Meinung nach in dieser Situation zu viel "Quatsch" mit ihr gemacht, wodurch die Kleine das dann unheimlich lustig fand. Von da an hat sie dann absichtlich eingenässt, extra angehalten beim Toilettengang, um dann später einzunässen.
Nach einigen Malen habe ich auch angefangen mit ihr zu schimpfen, das ist meiner Meinung nach auch das Richtige, wie sonst soll das Kind merken, dass das nicht in Ordnung ist, sich mit Absicht vollzupinkeln? Tatsächlich hat es sich lange Zeit nicht gebessert. Meinen Vorschlag mit den Windeln hat die Mutter sofort abgelehnt. Dabei hätte die Kleine dadurch besser verstehen können, dass nur die Kleinen das noch nicht können und deshalb ihre Windeln brauchen. Wenn man aber schon groß ist, dann kann man auf die Toilette gehen, usw.
Ich fand es sehr schade, dass meine Kollegin in der Gruppe hinsichtlich dieses Problems sehr komisch reagiert hatte und irgendwie (ich weiß bis heute nicht warum) wollte sie sich scheinbar auch nicht darum kümmern bzw sich damit auseinandersetzen. Wie soll man aber einen Ausflug mit der Gruppe unternehmen, wenn du eines der Kinder jede Stunde umziehen musst? Dann könnte das Kind nicht mitkommen, es müsste zu Hause bleiben?? Dagegen habe ich mich sehr gesträubt und nach vielen Gesprächen mit der Kleinen und ein paar Wochen später hatte sich alles wieder gebessert.
Wenn ein "Malheur" passierte bin immer ich mit ihr in den Waschraum mit den Toiletten gegangen, sie musste ihre Kiste aus der Gruppe mit den Wechselkleidern selbst tragen und sich selbst umziehen. Ich war dabei, habe ihr aber wissentlich nicht geholfen, sie musste das selbst machen und schaffen. Es war schließlich ihre Entscheidung einzunässen, also musste sie mit der Konsequenz leben, dass sie sich auch selbst darum kümmern musste. Tatsächlich glaube ich, dass ihr diese Prozedur (und weil ich dabei immer am Ball geblieben bin und konsequent war. Andere Kolleginnen hätten ihr wahrscheinlich die Arbeit abgenommen) irgendwann zum einen den Spaß an der Sache genommen hat, aber außerdem hat sie letzten Endes auch verstanden, dass sie dafür einfach zu groß war. Sie selbst kam auf mich zu und sagte mir irgendwann. "Ich mach nicht Pipi in die Hose. Ich bin doch groß. Ich ziehe mich auch an." Wenn man diesen Punkt erreicht hat, dann muss man das Kind nur noch weiter bestärken, es hat diesen rießengroßen Entwicklungsschritt gemacht und das ist toll!
Mein Rat an dich wäre ein ähnlicher: Sei bei ihm, wenn es ihm passiert. Sag ihm ganz offen, dass du es nicht in Ordnung findest, dass er das macht. Und wenn du es eklig findest, dann kannst du ihm auch das sagen. Auch das darf dein Sohn wissen, sehr viele Menschen finden so etwas nicht schön, sondern eklig. Wenn er es machen will, dann ist das seine Entscheidung, aber dann muss er es auch wieder sauber machen. Und wenn er es nicht sauber machen will, dann kontere ihm damit, dass DU es erst recht nicht machst. Du magst es nicht, findest es eklig. Er mag es, also kann er es ja auch sauber machen, in den Schrank kann man die Unterhosen so schließlich nicht tun.
Vielleicht hilft dir das, ich wünsche dir auf jeden Fall alles Gute! :)