Nachdem es hier mit den Begriffen etwas durcheinandergeht, will ich versuchen etwas für Klärung zu sorgen: Die Grundlage der klassischen Mechanik sind die Newtoschen Gesetze (siehe Wikipedia). Um aber etwas quantitativ beschreiben zu können, braucht man ein Koordinaten- oder Bezugssystem. Die physikalischen Gesetze sollten von der speziellen Wahl des Koordinatensystems unabhängig sein (die physikalischen Vorgänge existieren ja schliesslich unabhängig von der Beschreibung durch physikalische Regeln). Wenn man das für die Newtonschen Gesetze ausprobiert, stellt man fest, dass das nicht so ist. Es gibt ein Teilmenge an denkbaren Systemen, bei denen das so ist, die sogenannten Inertialsysteme, und eine größere Menge bei denen das nicht so ist. "Kitten" kann man dieses Problem durch die Einführung der "Scheinkräfte", wovon eine die Zentrifugalkraft ist. Es kommen weitere hinzu: Trägheitskraft, Corioliskraft, und ein weiterer, nicht benannter Term. Allen diesen Scheinkräften ist gemeinsam, dass sie das 3. Newtonsche Gesetz nicht erfüllen.
Angewendet auf Dein Eimerproblem ergibt sich folgendes: Dein Freund Klaus steht neben Dir (beschreibt die Situation also aus einem Inertialsystem). Der Eimer bewegt sich im Kreis, dafür braucht es die Zentripetalkraft (siehe wieder Wikipedia), die Du mit Deinem Arm aufbringen musst. Wenn Du Dich mit dem Eimer drehst, so steht dieser in Deinem System still, laut Newton 1 sollte also keine Kraft auftreten. Du musst aber mit Deinem Arm der Zentrifugalkraft entgegenwirken und kannst aus dem Vorhandensein dieser Kraft auf die Tatsache zurück schließen, dass Dein Bezugssystem ein rotierendes Bezugssystem sein muss. Wenn Du einen zweiten Eimer mit doppelter Winkelgeschwindigkeit drehen würdest (wie immer Du das ganze technisch anstellst), dann beschreibt dieser in Deinem Bezugssystem eine Kreisbahn und die Zentripetalkraft taucht wieder auf.
Das mit den Inertialsystemen war übrigens für Physiker historisch immer ein Stein des Anstoßes, das Stichwort dazu ist "Machsches Prinzip". Sauber aufgelöst ist das ganze durch die allgemeine Relativitätstheorie.